Cuangar
Cuangar | ||
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Koordinaten | 17° 36′ S, 18° 37′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Angola | |
Cuando Cubango | ||
Município | Cuangar | |
ISO 3166-2 | AO-CCU | |
Comuna | Cuangar | |
Höhe | 1061 m | |
Fläche | 18.917 km² | |
Einwohner | 33.000 (2019) | |
Dichte | 1,7 Ew./km² | |
Politik | ||
Bürgermeister | Manuel Franessa[1] |
Cuangar (seltener auch Kwangar) ist eine Ortschaft in Angola.
Geografie
Cuangar liegt etwa 450 km südlich der Provinzhauptstadt Menongue, am Nordostufer des Okavango. Der Okavango ist Grenzfluss zur südlich des Flusses liegenden Republik Namibia; auf dem unmittelbar gegenüberliegenden südwestlichen Flussufer liegt die namibische Stadt Nkurenkuru.
Geschichte
Die Stadt war seit Ende des 19. Jahrhunderts mit dem dort befindlichen Fort Cuangar ein wichtiger Grenzposten der Portugiesischen Kolonialverwaltung. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es am 31. Oktober 1914 als Vergeltung für die Ermordung einer Gruppe von Deutschen bei Naulila zu dem von dem Polizeiwachtmeisters Oswald Ostermann von der Polizeistation Nkurenkuru organisierten und später als Massaker von Cuangar bezeichneten Überfall auf das portugiesische Fort, bei dem fast 30 Portugiesen und afrikanische Grenzsoldaten ums Leben kamen.[2]
Cuangar wurde durch den Bürgerkrieg in Angola (1975–2002) stark zerstört, der Wiederaufbau ist noch nicht abgeschlossen.
Das wasserarme Gebiet hatte besonders unter der Dürre 2013 zu leiden. Der Grenzort Olupale mit etwa 2000 Einwohnern gilt als besonders betroffen. So mussten die Viehhirten große Teile ihrer Bestände veräußern, und die Bevölkerung konnte Wasser erst in den zwei Tagesmärschen entfernten Gemeindesitzen Savate und Caíla und dem dort passierenden Fluss Cubango erhalten. Die Kinder helfen, die Herden zum Fluss zu treiben, und gehen daher nicht mehr in die Schule. Der Bürgermeister des Kreises wandte sich in der Folge an die Zentralregierung, da die Nahrungsmittelreserven und materiellen Möglichkeiten der Kreisverwaltung bereits vollständig aufgezehrt waren.[1]
Verwaltung
Cuangar ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Município) der Provinz Cuando Cubango. Das Kreisgebiet umfasst 18.917 km² mit rund 33.000 Einwohnern (Schätzungen 2019). Die Volkszählung 2014 ergab 28.459 Einwohner.[3]
Folgende Gemeinden (Comunas) liegen im Kreis:
- Bondo (auch Bondo Caíla oder Katuiti)
- Cuangar
- Savate
Verkehr
Die Arbeiten zur Wiedererrichtung und Asphaltierung der Nationalstraße (Estrada Nacional) 140 standen Ende 2013 auf dem 116 km langen Teilstück von Savate nach Cuangar vor dem Abschluss, inklusive eines 16 km langen Abzweigs nach Catuitui an der Grenze zu Namibia. Für den 143 km langen Abschnitt von Caiundo nach Savate konnte die beauftragte Baufirma Consórcio Decar noch kein Abschlussdatum nennen.
Vor dem Abschluss standen Ende 2013 auch die Arbeiten an der Brücke über den Cubango an der Kreisstadt Cuangar. Mit der Brücke wird auch ein Kai fertiggestellt, der als verbesserte Anlegestelle für die Flussschifffahrt dienen wird. Als Ersatz für die altersschwachen Transportkähne und zur Verbesserung der unzureichenden Verkehrsbedingungen in der Region werden dann die acht bereits gelieferten Schiffe in Betrieb genommen, die das Transportministerium der Zentralregierung von insgesamt 56 versprochenen Schiffen bereits zur Verfügung gestellt hat.[1]
Östlich der Stadt liegt ein ehemaliger Militärflugplatz. Er liegt jedoch in möglicherweise weiterhin vermintem Gebiet und steht außer Dienst.[4] Der Ort erhält jedoch einen neuen Flughafen, nach 2012 veröffentlichten Plänen der Regierung, in der Region fünf Flughäfen zu errichten.[5]
Weblinks
- Profil des Kreises Cuangar auf der Website zur Volkszählung 2014
Einzelnachweise
- ↑ a b c Artikel vom 8. September 2013 auf www.angolabelezabelo.com, abgerufen am 14. April 2014
- ↑ Artikel zur Geschichte der Region auf der Website des Namibiakenners Klaus Dierks, abgerufen am 14. April 2014
- ↑ Bevölkerungsstatistik citypopulation.de, abgerufen am 22. Juni 2019.
- ↑ Bericht vom 22. März 2001 eines UN-Besuches, abgerufen am 14. April 2014
- ↑ Artikel vom 6. November 2012 auf der www.macauhub.com.mo, abgerufen am 14. April 2014