Cryptanthus

Cryptanthus

Cryptanthus zonatus, mit wellenförmig gezeichneten Blättern.

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Unterfamilie:Bromelioideae
Gattung:Cryptanthus
Wissenschaftlicher Name
Cryptanthus
Otto & A.Dietr.

Cryptanthus ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Bromelioideae, die zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) gehört. Die nur noch etwa 60 Arten sind hauptsächlich im östlichen Brasilien verbreitet.

Beschreibung

Blüten von Cryptanthus zonatus

Vegetative Merkmale

Cryptanthus-Arten wachsen als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen meist terrestrisch. Die meisten Cryptanthus-Arten sind relativ klein (Rosettendurchmesser 15 bis 30 Zentimetern, selten mehr). Die derben, parallelnervigen Laubblätter sitzen an einer gestauchten Hauptachse in einer grundständigen Rosette. Die Laubblätter sind durch einen gezähnten Blattrand leicht bewehrt. Das dekorativste an den Cryptanthus-Arten sind ihre manchmal gewellten, oft schön gezeichneten (gemusterten) Blätter. Die Blätter besitzen mindestens an der Blattunterseite Saugschuppen.

Generative Merkmale

Die Blütenstände haben stark gestauchte Sprossachsen und so sitzen alle Blüten in einem „Köpfchen“ zusammen in der Mitte der Blattrosette (sehr unscheinbar, „versteckt“, daher der Name). Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Es sind drei Kelchblätter vorhanden. Die drei meistens weißen, manchmal grünlichen, spreizenden Kronblätter enden stumpf. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind teilweise mit den Kronblättern verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer dreilappigen Narbe.

Die Blütenformel lautet .

Es werden Beeren gebildet.

Systematik und Verbreitung

Die gültige Erstveröffentlichung der Gattung Cryptanthus erfolgte 1836 durch Christoph Friedrich Otto und Albert Gottfried Dietrich in Über eine neue Gattung in der Familie Bromeliaceae in Allgemeine Gartenzeitung, 4. Jahrgang, Nr. 38, S. 297–299.[1] Typusart ist Cryptanthus bromelioidesOtto & A.Dietr. Der Name CryptanthusOtto & A.Dietr. nom. cons. wurde gegenüber dem älteren Homonym CryptanthusOsbeck nom. rej. konserviert (Melbourne ICN Art. 14.10 & App. III, ICN Art. 53).[2] Synonyme für CryptanthusOtto & A.Dietr. sind: PholidophyllumVisiani, MadvigiaLiebmann, EucryptanthusMez (heute eine Untergattung Cryptanthus subgen. Eucryptanthus Mez), HoplocryptanthusMez (heute eine Untergattung Cryptanthus subgen. HoplocryptanthusMez).[3] Der Gattungsname Cryptanthus leitet sich von altgriechisch κρυπτόςkryptós, deutsch ‚versteckt, verborgen‘ und ἄνθοςánthos, deutsch ‚Blüte, Blume‘ ab. Der Gattungsname bedeutet also direktübersetzt „Verstecktblühende“.

Die Areale der Cryptanthus-Arten liegen fast nur in den Trockenwäldern im östlichen Brasilien. Es sind überwiegend terrestrisch auf dem Waldboden lebende Arten.

Es gibt nur noch etwa 60 Cryptanthus-Arten (Stand 2021):[4][5][6][3]
Habitus und Laubblätter von Cryptanthus acaulis var. ruber
Habitus und Laubblätter einer panaschierten Sorte von Cryptanthus acaulis
Habitus und Blüten von Cryptanthus bahianus
Habitus und Laubblätter von Cryptanthus beuckeri
Habitus, Laubblätter und Blüte von Cryptanthus coriaceus im Habitat
Halbsukkulente Blattrosetten von Cryptanthus heimenii im Habitat
Habitus von Cryptanthus praetextus
Habitus von Cryptanthus pickelii
Habitus und Blüten von Cryptanthus warren-loosei
Cryptanthus zonatus, durch die gestauchte Blütenstandsachse sitzen die dreizähligen, weißen Blüten nestartig zwischen den Blättern. Links oben ein Kindel
  • Cryptanthus acaulis(Lindl.) Beer: Es gibt noch zwei Varietäten:[3]
    • Cryptanthus acaulis(Lindl.) Beer var. acaulis: Sie kommt im brasilianischen Bundesstaat Guanabara vor.[3]
    • Cryptanthus acaulis var. ruberBeer: Sie ist nur aus Kultur bekannt.[3]
  • Cryptanthus alagoanusLeme & J.A.Siqueira: Sie wurde 2001 aus dem brasilianischen Bundesstaat Alagoas erstbeschrieben. Sie gedeiht nur im küstennahen Mata Atlântica.[3]
  • Cryptanthus areliiH.Luther: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia vor.[3]
  • Cryptanthus argyrophyllusLeme: Sie wurde 2001 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus bahianusL.B.Sm.: Sie gedeiht terrestrisch in der Caatinga in Höhenlagen von etwa 500 Metern nur in den brasilianischen Bundesstaaten Paraíba sowie Bahia vor.[3]
  • Cryptanthus beuckeriE.Morren: Sie ist in Brasilien verbreitet.[3]
  • Cryptanthus bibarrensisLeme: Sie wurde 2002 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 300 Metern.[3]
  • Cryptanthus bivittatus(Hook.) Regel: Die beiden Varietäten sind in Brasilien verbreitet:[3]
    • Cryptanthus bivittatus(Hook.) Regel var. bivittatus (Syn.: Cryptanthus bivittatus var. moensis hort., Cryptanthus moensii hort. exGentil)[3]
    • Cryptanthus bivittatus var. atropurpureus (Syn.: Cryptanthus atropurpureus hort.Edinburg ex Mez)[3]
  • Cryptanthus boanovensisLeme: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus brevifoliusLeme: Sie wurde 2010 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 200 Metern.[3]
  • Cryptanthus bromelioidesOtto & A.Dietr. (Syn.: Cryptanthus acaulis var. diversifolius(Beer) Mez, Cryptanthus diversifoliusBeer, Cryptanthus suaveolensE.Morren ex Baker): Sie gedeiht in Tiefland-Wäldern an schattigen Standorten in Höhenlagen von 0 bis 100 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro.[3]
  • Cryptanthus capitatusLeme: Sie wurde 1994 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch an schattigen Standorten in Höhenlagen von etwa 200 Metern.[3]
  • Cryptanthus capitellatusLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2010 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch an schattigen Standorten im halbimmergrünen Mata Atlântica in Höhenlagen von etwa 200 Metern.[3]
  • Cryptanthus cinereusD.M.C. Ferreira & Louzada: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Alagoas erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus colnagoiRauh & Leme: Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 1000 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia.[3]
  • Cryptanthus coriaceusLeme: Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 200 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo.[3]
  • Cryptanthus correia-araujoiLeme: Sie wurde 1995 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus crassifoliusLeme: Sie wurde 2002 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch inmitten von Felsaufschlüssen an mehr oder weniger offenen, sonnenexponierten Standorten.[3]
  • Cryptanthus cruzalmensisLeme & E.H.Souza: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus delicatusLeme: Sie wurde 1995 aus dem brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro erstbeschrieben. Sie gedeiht lithophytisch.[3]
  • Cryptanthus diamantinensisLeme: Sie wurde 1999 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht lithophytisch.[3]
  • Cryptanthus dianaeLeme: Sie wurde 1990 aus dem brasilianischen Bundesstaat Goiás erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 570 Metern.[3]
  • Cryptanthus dorothyaeLeme: Sie wurde 1996 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus felixiiJ.A.Siqueira & Leme: Sie wurde 2007 aus Brasilien erstbeschrieben. Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 789 Metern in den brasilianischen Bundesstaaten Alagoas sowie Pernambuco.[3]
  • Cryptanthus giganteusLeme & A.P.Fontana: Sie wurde 2008 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht terrestrisch in der tiefschattigen Krautschicht in fragmentierten Resten eines trockenen, halbimmergrünen, lianenreichen Mata Atlântica in Höhenlagen von 170 bis 200 Metern.[3]
  • Cryptanthus grazielaeH.Luther: Sie wurde 1999 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus guanduensisLeme & L. Kollmann: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus heimeniiP.J.Braun & Gonçalves Brito: Sie wurde 2019 in Die Bromelie aus Sergipe erstbeschrieben.
  • Cryptanthus ilhanusLeme: Sie wurde 2013 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von etwa 400 Metern.[3]
  • Cryptanthus incrassatusL.B.Sm.: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo vor.[3]
  • Cryptanthus lacerdaeAntoine (Syn.: Cryptanthus lacerdae hort. exGentil): Sie wurde anhand eines kultivierten Exemplars, das aus Brasilien stammte, erstbeschrieben. Das Holotypusmaterial ist verloren gegangen. Über die genaue Herkunft und über ihre heutige Verbreitung ist nicht bekannt.[3]
  • Cryptanthus lutherianusI.Ramírez: Sie wurde 1998 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch im humiden Grasland in Höhenlagen von etwa 100 Metern entlang der Küstenlinie.[3]
  • Cryptanthus lyman-smithiiLeme: Sie wurde 1999 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch.[3]
  • Cryptanthus marginatusL.B.Sm. (Syn.: Cryptanthus bivittatus var. luddemanniiBaker): Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo vor.[3]
  • Cryptanthus maritimusL.B.Sm.:[3] Sie kommt im südöstlichen Brasilien vor.
  • Cryptanthus minarumL.B.Sm.: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais vor.[3]
  • Cryptanthus osirisW.Weber (Syn.: Cryptanthus bromelioides var. tricolorM.B.Foster): Sie stammt aus Brasilien.
  • Cryptanthus pickeliiL.B.Sm.: Sie gedeiht im Wald nur im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco.[3]
  • Cryptanthus praetextusE.Morren ex Baker: Sie gedeiht terrestrisch nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo.[3]
  • Cryptanthus pseudopetiolatusPhilcox: Sie gedeiht terrestrisch nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia.[3]
  • Cryptanthus reisiiLeme: Sie wurde 2002 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in einer Höhenlage von etwa 300 Metern.[3]
  • Cryptanthus reptansLeme & J.A.Siqueira: Sie wurde 2006/7 aus dem brasilianischen Bundesstaat Pernambuco erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur in einer Höhenlage von etwa 91 Metern terrestrisch in kleinen Gruppen in der Laubstreu am feuchten schattigen Boden des Tiefland-Mata Atlântica wachsend gefunden.[3]
  • Cryptanthus rigidifoliusLeme: Sie wurde 2013 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur in einer Höhenlage von etwa 685 Metern terrestrisch wachsend auf Hügeln, die von feuchten Mata Atlântica gedeckt sind, gefunden.[3]
  • Cryptanthus robsonianusLeme: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus ruthaePhilcox: Sie gedeiht terrestrisch im immergrünen Küstenwald nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia.[3]
  • Cryptanthus santateresinhensisLeme: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus seidelianusW.Weber: Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 550 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia.[3]
  • Cryptanthus sergipensisI.Ramírez: Sie gedeiht terrestrisch in Wäldern mit sandigen Böden in Höhenlagen von 0 bis 100 Metern nur im nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Sergipe.[3]
  • Cryptanthus sinuosusL.B.Sm. (Syn.: Cryptanthus acaulis var. argenteusBeer), Cryptanthus acaulis var. discolorOtto & A.Dietr., Cryptanthus discolorOtto & A.Dietr.: Sie gedeiht auf Felsen in Wäldern etwa auf Meeresniveau nur im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro.[3]
  • Cryptanthus tabuleiricolaLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2013 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur in Höhenlagen von etwa 150 Metern auf dem Tafelland in fragmentierten kleinen Restbeständen des Mata Atlântica gefunden. Sie gedeiht terrestrisch auf schattigen und humiden Standorten.[3]
  • Cryptanthus teretifoliusLeme: Sie wurde 2002 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in einer baumartigen Vegetation auf sandigen Böden.[3]
  • Cryptanthus ubairensisI.Ramírez: Sie wurde 1998 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur terrestrisch in diffusen Licht an Hängen im offenen Waldland auf sandigen Böden wachsend in einer Höhenlage von etwa 150 Metern im Municipio Ubaira etwa 3 km östlich von Ubaira an der Straße nach Mutuipe gefunden.[3]
  • Cryptanthus univittatusLeme: Sie wurde 2020 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben.[3]
  • Cryptanthus venecianusLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2010 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur terrestrisch an schattigen Standorten im halbimmergrünen tropischen Wald wachsend in einer Höhenlage von etwa 580 Metern in der Serra de Baixo gefunden.[3]
  • Cryptanthus vexatusLeme: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia vor und wurde bisher nur in einer Höhenlage von etwa 300 Metern gefunden.[3]
  • Cryptanthus viridipetalusLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2013 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur terrestrisch an teilweise beschatteten Standorten unter baumartiger oder strauchiger Vegetation auf flachgründigen Böden im Mata Atlântica wachsend in einer Höhenlage von etwa 160 Metern gefunden.[3]
  • Cryptanthus viridovinosusLeme: Sie wurde 2010 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur terrestrisch auf sandigen Böden an teilweise beschatteten Standorten wachsend in einer Höhenlage von etwa 80 Metern gefunden.[3]
  • Cryptanthus walkerianusLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2014 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur terrestrisch einzeln oder in kleinen Gruppen auf dem schattigen Waldboden wachsend im feuchten Mata Atlântica in einer Höhenlage von etwa 140 Metern gefunden.[3]
  • Cryptanthus warren-looseiLeme: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia vor.[3]
  • Cryptanthus zonatus(Vis.) Beer (Syn.: Cryptanthus fosterianusL.B.Sm., Cryptanthus burle-marxiiLeme): Sie gedeiht terrestrisch nur im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco.[3]

Weitere Änderungen in der Systematik erfolgten durch Leme et al. 2017 und Leme et al. 2020 mit insgesamt etwa elf neuen Arten.[5][6]

Habitus von Forzzaea leopoldo-horstii im Habitat
Habitus und Blüten von Rokautskyia microglazioui
Dreizählige, radiärsymmetrische Blüten von Rokautskyia microglazioui
Habitus mit Kindel von Forzzaea warasii

Nicht mehr zur Gattung Cryptanthus gehören:[5][6][3]

  • Cryptanthus aracruzensisLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2013 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht an Felsen an schattigen Standorten im Inneren des halbimmergrünen Mata Atlântica in Höhenlagen von etwa 400 Metern.[3]Rokautskyia aracruzensis(Leme & L. Kollmann) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus caracensisLeme & E.Gross: Sie wurde 1992 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch unter xerophytischen Bedingungen zwischen Felsaufschlüssen in der für die sogenannte „rupestral fields“ typischen offenen krautigen oder strauchigen Vegetation in Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern.[3]Hoplocryptanthus caracensis(Leme & E.Gross) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus caulescensI.Ramírez: Sie wurde 1998 erstbeschrieben. Sie gedeiht in bewaldeten Gebieten in Höhenlagen von etwa 800 Metern in den brasilianischen Bundesstaaten Bahia bis Espírito Santo.[3]Rokautskyia caulescens(I.Ramírez) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus exaltatusH.E.Luther: Sie wurde 1990 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 300 Metern.[3]Rokautskyia exaltata(H.Luther) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus fernseeoidesLeme: Sie wurde 1996 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben.[3]Rokautskyia fernseeoides(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus ferrariusLeme & C.C.Paula: Sie wurde 2006 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in der „Campos Rupestres“-Vegetation in Höhenlagen von 1000 bis 1220 Metern.[3]Hoplocryptanthus ferrarius(Leme & C.C.Paula) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus glazioviiMez: Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von 1400 bis 1600 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais.[3]Hoplocryptanthus glaziovii(Mez) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus latifoliusLeme: Sie wurde 1991 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht in Höhenlagen von etwa 300 Metern.[3]Rokautskyia latifolia(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus lavrasensisLeme: Sie wurde 2007 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in einer offenen „Campos Rupestres“-Vegetation in Höhenlagen von etwa 1300 Metern und wurde bisher nur in Ouro Preto, Lavras Novas gefunden.[3]Hoplocryptanthus lavrasensis(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus leopoldo-horstiiRauh: Sie gedeiht in Felsritzen in Höhenlagen von etwa 100 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais.[3]Forzzaea leopoldo-horstii(Rauh) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus leuzingeraeLeme: Sie wurde 1999 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch.[3]Rokautskyia leuzingerae(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus microglaziouiI.Ramírez: Sie wurde 1998 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Genauere Fundortangaben gibt es zu dieser Art nicht.[3]Rokautskyia microglazioui(I.Ramírez) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus micrusLouzada, Wand. & Versieux: Sie wurde 2006 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben. Sie gedeiht auf Quarzitfelsen, an senkrechten Felsen in Ritzen und in Felsbereichen in Höhenlagen von 860 bis 1400 Metern.[3]Forzzaea micra(Louzada, Wand. & Versieux) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus odoratissimusLeme: Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo vor.[3]Rokautskyia odoratissima(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus pseudoglazioviiLeme: Sie gedeiht auf sehr feuchten Felsen oder auf einer Art sandigen Untergrund in Höhenlagen von 700 bis 750 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo.[3]Rokautskyia pseudoglazioui(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus pseudoscaposusL.B.Sm.: Dieser Endemit wurde bisher nur in einer Höhenlage von etwa 75 Metern von Domingos Martins bis Vitoria im brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo gefunden.[3]Rokautskyia pseudoscaposa(L.B.Sm.) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus regiusLeme: Sie wurde 2007 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben. Sie gedeiht lithophytisch auf Felsen im „Campos Rupestres“ in einer Höhenlage von etwa 1000 Metern und wurde bisher nur in der Serra de Sao Jose in der Nähe von Marco Zero da Estrada Real gefunden.[3]Hoplocryptanthus regius(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus roberto-kautskyiLeme: Sie gedeiht terrestrisch in Höhenlagen von 700 bis 800 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo.[3]Rokautskyia roberto-kautskyi(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus sanctaluciaeLeme & L.Kollmann: Sie wurde 2008 aus dem brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht nur in einer Höhenlage von etwa 750 Metern lithophytisch an schattigen, feuchten Felswänden im Inneren des Mata Atlântica.[3]Rokautskyia sanctaluciae(Leme & L.Kollmann) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus scaposusE.Pereira (Syn.: Cryptanthus scaposus var. kautskyanusE.Pereira): Sie kommt nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo vor.[3]Rokautskyia scaposa(E.Pereira) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus schwackeanusMez: Sie gedeiht lithophytisch oder terrestrisch an offenen Felshängen und in Gipfelbereichen in den brasilianischen Bundesstaaten Minas Gerais sowie São Paulo.[3]Hoplocryptanthus schwackeanus(Mez) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus tiradentesensisLeme: Sie wurde 2007 aus dem brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais erstbeschrieben. Sie gedeiht lithophytisch zwischen Felsen, teilweise durch Sträucher beschattet bis in voller Sonne auf den blanken Felsen, in der „Campos Rupestres“-Vegetation in Höhenlagen von 700 bis 1200 Metern.[3]Hoplocryptanthus tiradentesensis(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus warasiiE.Pereira: Sie gedeiht auf Felsen nur im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais.[3]Forzzaea warasii(E.Pereira) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
  • Cryptanthus whitmaniiLeme: Sie gedeiht terrestrisch im Mata Atlântica nur im brasilianischen Bundesstaat Espírito.[3]Rokautskyia whitmanii(Leme) Leme, S.Heller & Zizka (2017)
Habitus und Blüten der panaschierten Sorte Cryptanthus osiris ‘Tricolor’

Nutzung

Einige Arten und Sorten (es gibt auch Sorten mit panaschierten Blättern) werden als Zierpflanzen verwendet. Ihre einfache Pflege und der meist kleine Wuchs macht sie zu sehr guten Zimmerpflanzen. Als robuste Pflanzen, die von den meisten Tieren nicht gefressen werden und völlig ungiftig sind, sind sie auch für Terrarien sehr zu empfehlen. Die Vermehrung erfolgt durch Kindel. Selten werden Cryptanthus-Arten Erdstern genannt.

Quellen

Literatur

  • Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3

Einzelnachweise

  1. Christoph Friedrich Otto, Albert Gottfried Dietrich: Über eine neue Gattung in der Familie Bromeliaceae in Allgemeine Gartenzeitung, 4. Jahrgang, Nr. 38, 1836 S. 297–299. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Cryptanthus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. September 2014.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Cryptanthus klicken zuletzt eingesehen am 30. März 2021
  4. Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 bei The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)
  5. a b c Elton M. C. Leme, S. Heller, Georg Zizka, H. Halbritter: New circumscription of Cryptanthus and new Cryptanthoid genera and subgenera (Bromeliaceae: Bromelioideae) based on neglected morphological traits and molecular phylogeny. In: Phytotaxa, Volume 318, Issue 1, 2017 S. 1–88.
  6. a b c Elton M. C. Leme, Otávio B. C. Ribeiro, Fernanda Vidigal D. Souza, Everton Hilo de Souza, Ludovic J.C. Kollmann, André P. Fontana: Miscellaneous new species in the Cryptanthoid complex (Bromeliaceae: Bromelioideae) from Eastern Brazil. In: Phytotaxa, Volume 430, Issue 3, 2020, S. 157–202. doi:10.11646/phytotaxa.430.3.2

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Species
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Species
Cryptanthus bahinanus