Cross Slab

Aberlemno Cross Slab
Pillar Stone, am Gallarus Oratory

Cross Slab (deutsch Kreuzplatte) und Pillar stone oder Pillar Cross (deutsch „Kreuzpfeiler“) sind Bezeichnungen für frühchristliche zumeist piktische Symbolsteine auf den Britischen Inseln, die als dominante Gravur ein Kreuz tragen. So genannte „Pillar Crosses“ wie das Kreuz von Neuadd Siarman sind eine walisische Abart der schottischen Cross Slabs.

Die Pikten in Schottland bevorzugten die geometrische und flache Cross Slab. Der runde oder abgerundete, in der Form eher dem Menhir oder dem Oghamstein ähnelnde Pfeiler (cross-carved stone) ist dagegen typisch für Irland.

Eine Cross Slab, die wahrscheinlich Longinus zeigt, der dem gekreuzigten Christus eine Lanze in die Seite sticht, stammt vom Calf of Man aus dem 9. Jahrhundert und zeigt byzantinischen Einfluss.

Klassifizierung

In The Early Christian Monuments of Scotland (1903) haben John Romilly Allen (1847–1907) und Joseph Anderson (1832–1916) die Piktensteine in drei Gruppen eingeteilt.

  • Klasse 1 – unbearbeitete Steine mit eingeschnittenen Symbolen. Es gibt keine Kreuze auf beiden Seiten. Klasse 1 Steine stammen aus dem 6. bis 8. Jahrhundert.
  • Klasse 2 – Steine von mehr oder weniger rechteckiger Form (aber auch Wheel Head Crosses) mit einem großen Kreuz und Symbol(en) auf einer oder beiden Seiten. Die Symbole, und Motive sind in Relief und das Kreuz und seine Umgebung ist mit Motiven bedeckt. Klasse 2 Steine stammen aus dem 8. und 9. Jahrhundert.
  • Klasse 3 – Steine verfügen über keine Piktensymbolik. Die Steine können Kreuzsteine, frei stehende Kreuze, liegende Grabsteine und Schreine sein. Sie stammen aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. Historic Scotland bezeichnet diese Klasse als „zu einfach“ und sagt: „Heute ist dies keine sinnvolle Kategorie mehr.“

Der Brancepeth-Fund

Eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Cross Slabs wurden in der 1998 durch ein Feuer zerstörten St. Brandons Pfarrkirche in Brancepeth südwestlich von Durham in England gefunden. Etwa 100 Platten wurden ab 2002 geborgen. Die meisten wurden im Lichthof gefunden, wo sie im 17. Jahrhundert vom Rektor John Cosin verborgen wurden, um ihre Zerstörung durch die Puritaner zu verhindern. Zusammen mit anderen Symbolen wurden solche Platten während und nach dem Bürgerkrieg von den Puritanern Cromwells zerschlagen. In einer Kirche von Eston in Teesside wurden zerbrochene Cross Slabs in verschiedenen Wänden wiederverwendet gefunden.

Unter Kreuzplatten des 12. und 13. Jahrhunderts von Brancepeth sind zwei, die dem normannischen Adligen Geoffrey Neville, Gründer der Familie Neville, den späteren Grafen von Westmorland zugehörig erscheinen. Viele Platten zeigen ein Schwert, das ein männliches Grab kennzeichnet. Gemäß Peter Ryder spiegeln die geschnitzten Symbole eine Kontinuität heidnisch-angelsächsischer Methoden wider, als diese Gegenstände ins Grab mitgegeben wurden.

Piktische Kreuzplatten in Schottland

Irische Steinpfeiler bzw. Kreuzsteine

Nordirland

Der früheste datierbare Stein aus Ulster stammt aus Kilnasaggart im County Antrim. Er wird anhand seiner langen Inschrift auf 700 n. Chr. datiert. Andere Steine sind u. a. in Killadeas im County Fermanagh; Maghera County Londonderry; Turraloskin, County Antrim und Saul County Down zu finden. Beispiele des 8. Jahrhunderts sind die liegenden Kreuzsteine von Movilla und Nendrum-Kloster, beide im County Down und vom Devenish Kloster auf der Insel im Lower Lough Erne im County Fermanagh.

Irland

In Connacht und Munster, besonders aber auf der Dingle-Halbinsel im County Kerry, sind sie häufiger. Diese Grabplatten sind gewöhnlich flache Steine mit einem Kreuz und einer Inschrift, die um ein Gebet für die begrabene Person bitten. Es gibt sie in großer Zahl und Gestaltungsvielfalt. Sie erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert. Gute Beispiele sind die Cross-Slab von Tullylease und einige Platten in Clonmacnoise, die Grabplatten von Carrowntemple, sowie:

Manche Ogham-Steine sind mit so genannten Chi-Rho-Kreuzen versehen. Das Chi-Rho-Kreuz wird gebildet aus den ersten beiden Zeichen des griechischen Wortes für „Christus“, und .

Wales

Isle of Man

Eine große Zahl heidnischer (Sigurd Slab) und christlicher Steine (auch Cross Slabs) befinden sich auf der Isle of Man. Darunter ist das Fragment von Thorwald's Cross Slab, das neben dem zentralen Kreuz einen Mann zeigt, der ein Kreuz und ein Buch hochhält, vor einem Fisch (als christlichem Symbol) und auf einer sich windenden (heidnischen) Schlange steht. Der Stein mit der Nr. Andreas 128 trägt am Rand eine Runeninschrift. Die Rückseite zeigt eine Szene aus dem Ragnarök. Odin mit einem seiner Raben auf der Schulter wird vom Fenriswolf verschlungen. Das Runenkreuz in der Ballaugh Old Church ließ Olaf Liotulfson im 11. Jahrhundert für seinen Sohn Ulf vom Runenmeister Gaut machen. Gauts-Flechtwerk (englisch Gaut Interlace) ist eine insulare Form des Borre Stil, der um 900 n. Chr. als Ring-Ketten-Motiv auf Cross Slabs erscheint. Der Stil hat seinen Namen von Kreuzen des Steinmetzen Gaut, der der erste Wikingerkünstler des Westens ist, dessen Namen wir kennen. Weitere Steine mit christlicher Motivik sind:

  • das Hedin Cross
  • das Keltenkreuz an der Old Lonan Church

Siehe auch

Weblinks

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Pictish Stone fragment - Rosemarkie.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Yellow/grey sandstone sculpted in relief one side. 8-9th century. Tree of Life, stylised plant with 2 pairs of tightly coiled shoots (with 2 pellets between) ending in lobes growing from a central stem which ends in a triple arrangement of stylised fruits, each in cross-shaped arrangement. Plant framed on the 2 vertical sides with an edging of simple key pattern. Bottom border is gently curved to give an impression of a shallow mound, lower moulding is plain with traces above plant of what may be a similar moulding. Resembles the vine-scroll pattern, known as tree-scroll due to central stem. Vine is common in contemporary art, refers to Christ comparing himself to a vine, his disciples as fruit, each dependent on other (St John, Ch 15). Grapes also recall Sacrament of Eucharist (bread and wine deemed transformed into body and blood of Christ). Fragment grooved on side edges, cut back to receive 2 panels of box-shaped monument or other elements of composite structure. Imagery suitable for tomb-shrine or Eucharistic relevance suitable for liturgical use.. Found Rosemarkie Churchyard late19th century.

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St. Meilig's Cross - geograph.org.uk - 404101.jpg
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St. Meilig's Cross One one side of the cross was carved in the 7th century and the other side was carved in the 11th century.
Old St Lonan Cross.jpg
Autor/Urheber: James Qualtrough from Douglas, Isle of Man, Lizenz: CC BY 2.0
Celtic Style Cross outside the St. Lonan Old Church on the Isle of Man.
032Galarus Oratory.JPG
Autor/Urheber: Jibi44, Lizenz: CC BY 2.5
Gallarus Oratory
Cross Slab, Kirk Michael, Isle of Man - geograph.org.uk - 251436.jpg
(c) kevin rothwell, CC BY-SA 2.0
Cross Slab, Kirk Michael, Isle of Man The top half of an intricately carved Cross Slab, to be found amongst an impressive collection inside St Michael and All Angels church. Number 129 in this... http://www.iomguide.com/right-photos.php?1242
Celtic Art in Pagan and Christian Times, p185.png
Erect cross-slab Aberlemno churchyard, Forfarshire