Cristino Nicolaides

Cristino Nicolaides (* 2. Januar 1925 in Córdoba, Argentinien; † 22. Januar 2011) war ein argentinischer Generalleutnant und zuletzt zwischen 1982 und 1983 Oberbefehlshaber des Heeres und Mitglied der Militärjunta.

Leben

Nicolaides trat 1947 als Unterleutnant in des Ingenieurkorps ein und diente nach seiner Beförderung zum Hauptmann im Generalstab des Heeres. 1970 folgte seine Beförderung zum Oberst sowie zum Kommandeur der Kampftruppenschule (Escuela de Servicio de Combate), ehe er 1975 für einige Zeit Kommandeur der VII. Infanteriebrigade war.

1975 erfolgte während der Amtszeit von Präsidentin Isabel Martínez de Perón seine Beförderung zum Brigadegeneral sowie Kommandeur der Geheimdiensteinheit Batallón de Inteligencia 601. Bald darauf wurde er Generalmajor und als solcher auch Kommandeur des Militärinstituts in Campo de Mayo.

Nach der argentinischen Niederlage gegen Großbritannien im Falklandkrieg wurde er am 18. Juni 1982 Oberbefehlshaber des Heeres (Ejército Argentino). In dieser Funktion war er zugleich Mitglied der Militärjunta unter dem Vorsitz von Reynaldo Bignone, der neben ihm noch die Oberbefehlshaber der Marine, Admiral Rubén Franco, sowie der Luftwaffe, Brigadegeneral Augusto Hughes, angehörten. Diese Funktionen behielt er bis zur Rückkehr zur Demokratie im Dezember 1983.

Am 16. Dezember 1983 bat er den neuen Präsidenten Raúl Alfonsín um Versetzung in den Ruhestand, der von diesem auch angenommen wurde. Nachfolger als Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte wurde daraufhin Jorge Arguindegui.

Wegen einer Vielzahl von Menschenrechtsverletzung befand sich Nicolaides unter Hausarrest, da ab März 2011 eigentlich ein Gerichtsverfahren gegen ihn beginnen sollte. Bereits 2007 wurde er wegen der Vorwürfe Organisierte Kriminalität, Entführungen, Folterungen und der Verantwortlichkeit für Verschwinden zahlloser Menschen zu einer Freiheitsstrafe von 25 Jahren verurteilt.

Weblinks