Cristiane

Cristiane
Cristiane im Finale der Panamerikanischen Spiele 2007
Personalia
Voller NameCristiane Rozeira de Souza Silva
Geburtstag15. Mai 1985
GeburtsortOsascoBrasilien
Größe168 cm
PositionSturm
Frauen
JahreStationSpiele (Tore)1
São Bernardo
Atlético Juventus24 (17)
2005–20061. FFC Turbine Potsdam30 (16)
2006–2007VfL Wolfsburg14 0(6)
2008Linköpings FC14 0(6)
2008–2009Corinthians São Paulo
2009Chicago Red Stars42 (10)
2009–2011Santos FC
2011–2012FK Rossijanka10 (10)
2013–2015AD Centro Olímpico13 (15)
2015–2017Paris Saint-Germain36 (26)
2017–2018Changchun Dazhong Zhuoyue WFC
2019FC São Paulo6 0(0)
2020–Santos FC70 (37)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)2
2003–Brasilien151 (96)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 12. September 2023

2 Stand: 21. Februar 2021

Cristiane (* 15. Mai 1985 in Osasco; bürgerlich Cristiane Rozeira de Souza Silva) ist eine brasilianische Fußballspielerin. Sie spielt derzeit für den Santos FC.

Werdegang

Cristiane trat 1995 in eine Fußballschule ein und spielte zunächst bei den lokalen Vereinen São Bernardo und Atlético Juventus in São Paulo.[1] Sie debütierte im Alter von 15 Jahren für die U-19-Auswahl Brasiliens und nahm sowohl an der U-19-Weltmeisterschaft 2002 in Kanada, als auch an der U-19-Weltmeisterschaft 2004 in Thailand teil; in beiden Turnieren belegte Brasilien jeweils den vierten Platz.

Ihr erstes A-Länderspiel bestritt sie am 25. April 2003 beim 3:0 gegen Peru bei der Südamerikameisterschaft in Lima. Zwei Tage später erzielte sie ihr erstes Länderspieltor zum 12:0-Endstand gegen Kolumbien, womit sich Brasilien für die WM 2003 qualifizierte. Bei den Panamerikanischen Spielen 2003 erzielte sie im Finale in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer für Brasilien gegen die kanadische U-23-Mannschaft. Bei der anschließenden WM wurde sie in den vier Spielen jeweils eingewechselt, blieb aber ohne Torerfolg und schied mit der Mannschaft gegen den späteren Vizeweltmeister Schweden aus.

Ihr internationaler Durchbruch gelang Cristiane im Verlauf des olympischen Fußballturniers in Athen 2004,[2] als sie mit der Seleção erst im Finale den USA unterlag und mit der olympischen Silbermedaille den bis dahin größten internationalen Erfolg Brasiliens feiern konnte. Als persönlichen Erfolg verbuchte sie dabei mit fünf Toren den Gewinn der Torjägerkanone.[1]

In der Winterpause 2004/05 wechselte Cristiane von Atlético Juventus zum deutschen Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam und war damit die erste Brasilianerin in der Bundesliga.[1] In der Saison 2005/06 wurde sie mit Potsdam deutsche Meisterin und Pokalsiegerin, allerdings konnte sie sich im Verein nie richtig durchsetzen. In der darauf folgenden Spielzeit wechselte sie zum VfL Wolfsburg und schoss in der Saison 2006/07 insgesamt sieben Tore,[3] jedoch hatte sie auch dort Probleme sich mit der Spielweise in Deutschland zurechtzufinden.[1] Im Sommer 2007 verlängerte sie ihren Vertrag in Wolfsburg nicht und kehrte zunächst nach Brasilien zurück, um den dort neu geschaffenen Frauen-Pokalwettbewerb zu unterstützen.[3]

Cristiane gewann bei der Südamerika-Meisterschaft 2006 mit 12 Toren die Torjägerkrone, auch wenn Brasilien, das lediglich mit einer geschwächten Mannschaft anreiste, nach vier Titeln in Folge zum ersten Mal nur Platz zwei hinter Argentinien belegte.[1] Im Jahr 2007 verhalf sie Brasilien mit acht Treffern zur Goldmedaille bei den Panamerikanischen Spielen vor heimischer Kulisse. Dabei besiegte die Seleção im Finale die U-20-Auswahl der USA vor 68.000 Zuschauern im Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro.[4]

Während der Weltmeisterschaft 2007 konnte Cristiane erneut auf sich aufmerksam machen und wurde zur drittbesten Spielerin des Turniers gewählt. Sie erzielte fünf Tore und war zweitbeste Torschützin ihres Teams neben ihrer Sturmpartnerin, der Weltfußballerin Marta.[1] Brasilien erreichte zum ersten Mal das Endspiel der Weltmeisterschaft der Frauen, unterlag dort jedoch der deutschen Auswahl. Bei der Wahl zur FIFA-Weltfußballerin des Jahres 2007 belegte Cristiane den dritten Platz.[5]

Im Februar 2008 unterschrieb Cristiane einen fünfmonatigen Vertrag beim schwedischen Erstligisten Linköpings FC.[6] In ihren 14 Ligaspielen für den Verein schoss sie sechs Tore.[7] Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gewann sie nach 2004 erneut die Silbermedaille. Nach einem Halbfinalsieg gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland, unterlag Brasilien wie schon 2004 in Athen im Finale den USA. Cristiane wurde mit fünf Treffern Torschützenkönigin.[8] Am Ende des Jahres belegte sie bei der Wahl zur Weltfußballerin erneut den dritten Platz.

Nach den Olympischen Spielen wechselte Cristiane zurück nach Brasilien und spielte für Corinthians in São Paulo. Nachdem sie Interesse bekundet hatte, in der neu gegründeten Profiliga Women’s Professional Soccer in den USA zu spielen, gingen die Rechte mit ihr in Verhandlungen zu treten im Zuge des Drafts an den Verein Chicago Red Stars.[9] Am 27. Februar 2009 unterzeichnete Cristiane bei den Chicagoern einen Vertrag.[10] Noch im selben Jahr wechselte sie jedoch zurück nach Brasilien zu Santos FC.

Cristiane 2014 mit dem Pokal der Torschützenkönigin der Copa América Femenina

Cristiane vertrat die Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland zum dritten Mal. Dort schoss sie insgesamt zwei Tore und kam mit ihrer Mannschaft bis in das Viertelfinale. Nach der Weltmeisterschaft wechselte sie zum russischen Meister FK Rossijanka.[11] 2013 wechselte sie in ihre Heimat zu AD Centro Olímpico.

Am 14. September 2014 machte sie bei der Copa América Feminina ihr 100. Länderspiel und erzielte dabei zwei Tore zum 4:1-Sieg gegen Paraguay. Mit insgesamt sechs Toren wurde sie Torschützenkönigin des Turniers und hatte damit maßgeblichen Anteil an der Qualifikation für die WM 2015 in Kanada.

Aufgrund einer Schulterverletzung konnte sie dann aber nicht für den Algarve-Cup 2015 berücksichtigt werden, an dem Brasilien erstmals teilnahm. Cristiane gehörte zum brasilianischen Kader für die WM 2015 und wurde in drei Spielen eingesetzt, schied aber im Achtelfinale gegen Australien aus. Nach dieser WM unterschrieb sie einen Vertrag beim französischen Erstdivisionär Paris Saint-Germain. Zunächst nahm sie mit Brasilien aber noch an den Panamerikanischen Spielen 2015 teil, bei denen sie zum dritten Mal die Goldmedaille gewann und mit sieben Toren – davon fünf beim 7:1 gegen Ecuador[12] – Torschützenkönigin wurde.

In der UEFA Women’s Champions League 2015/16 erzielte sie in den beiden Sechzehntelfinalspielen gegen CFF Olimpia Cluj fünf Tore und ist damit bisher beste Torschützin der Pariserinnen.[13][14]

Gemäß den im Arquivo da Seleção Brasileira Feminina[15] gelisteten Aufstellungen wurde sie in 151L änderspielen eingesetzt, in denen sie 96 Tore erzielte. In ihrem FIFA-Profil zur WM 2019 werden 142 Spiele und 93 Tore (inkl. der Spiele und Tore bei der WM 2019) genannt.[16] Danach kamen noch acht Spiele hinzu, wodurch sie auch nach FIFA-Zählung 151 Spiele bestritten hat.

Für die WM 2023 wurde sie von Pia Sundhage nicht nominiert. Nach dem Vorrundenaus bei der WM und dem Trainerwechsel wurde sie vom neuen Nationaltrainer Arthur Elias wieder für ein Trainingslager im September 2023 nominiert.[17]

Erfolge

Nationalmannschaft

Vereinswettbewerbe

Auszeichnungen

Privates

Seit August 2020 ist Cristiane mit der brasilianischen Rechtsanwältin Ana Paula Garcia Silva verheiratet.[18]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Cristiane: Kraft gepaart mit Leidenschaft (Memento vom 3. Februar 2008 im Internet Archive). FIFA.com. 29. November 2007.
  2. Cristiane: Von der Bank ins Rampenlicht (Memento vom 10. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). FIFA.com. 23. August 2004.
  3. a b Gelingt der Anschluss an die Spitzengruppe? (Memento vom 7. September 2009 im Internet Archive). VfL Wolfsburg.
  4. Pele congratulates Brazilian Pan Ams star Marta. USA Today. 28. Juli 2007.
  5. Marta ist Weltfußballerin des Jahres 2007. Welt Online. 17. Dezember 2007.
  6. Cristiane und Daniela nach Schweden (Memento vom 14. Februar 2008 im Internet Archive). womensoccer.de. 12. Februar 2008.
  7. Allsvenskan – Women (Memento vom 22. Oktober 2008 im Internet Archive). Svenskfotboll.se.
  8. Peking 2008 – US-Girls glänzen golden (Memento vom 24. August 2008 im Internet Archive). Yahoo! Eurosport. 21. August 2008.
  9. Orrin Schwarz. Red Stars draft 4; will they sign?. Daily Herald. 25. September 2008. im Webarchiv
  10. Orrin Schwarz. Chicago Red Stars sign Brazil’s Cristiane. Daily Herald. 22. Februar 2009. im Webarchiv
  11. Hoje, Foz x Sereias. Paraná Online, 15. September 2011.
  12. Brazil 7 – 1 Ecuador (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)
  13. Olimpia Cluj 0-6 Paris
  14. Paris 9-0 Olimpia Cluj
  15. rsssfbrasil.com
  16. FIFA.com: CRISTIANE (Memento vom 7. Juni 2019 im Internet Archive)
  17. cbf.com: Arthur Elias anuncia primeira convocação da Seleção Brasileira Feminina
  18. Outsports: Brazilian soccer scoring ace Cristiane finds the back of the net at the altar, 2020.

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Autor/Urheber: Wilson Dias/Abr, Lizenz: CC BY 3.0 br
Rio de Janeiro - Cristiane during the final of the Pan-American Games 2007, cropped from File:Women's football final at 2007 Pan Ams.jpg
Cristiane Rozeira de Souza Silva (15360773486).jpg
Autor/Urheber: Agencia de Noticias ANDES, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Quito, 28 sep (Andes).- La selección brasileña femenina de fútbol se proclamó Campeona de la Copa América de Fútbol Ecuador 2014. Foto: Micaela Ayala V./Andes