Creez

Creez
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 52′ 53″ N, 11° 30′ 5″ O
Höhe: 413 (409–439) m ü. NHN
Einwohner:139 (1. Jan. 2022)[1]
Eingemeindung:1. April 1971
Postleitzahl:95503
Vorwahl:09201
Der Hummeltaler Gemeindeteil Creez

Creez ist ein Gemeindeteil von Hummeltal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf Creez bildet mit Pettendorf und Pittersdorf im Norden eine geschlossene Siedlung. In Süd-Nord-Richtung fließt die Mistel. Das Hohenreuthbächlein mündet in Creez als linker Zufluss und der Röthelbach als rechter Zufluss in die Mistel. In Richtung Westen steigt das Gelände zum Deutes (502 m ü. NHN) an, einer Anhöhe, die zu den Ausläufern der Fränkischen Schweiz zählt. Creez ist von Acker- und Grünland umgeben.

Die von Pettendorf kommende Staatsstraße 2163 durchquert den Ort und führt weiter nach Bärnreuth (1,3 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gubitzmoos (1,5 km westlich). Anliegerwege führen nach Röthelbach (0,3 km südöstlich) bzw. zur Schützenmühle (0,5 km südlich).[2]

Geschichte

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Creez 18 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (11 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 1 Sölde, 1 Sölde mit Schmiede und Zapfenschenke) und die Verwaltung Ramsenthal (1 Halbhöflein).[3]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Creez bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Creez dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Pettendorf zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Creez, zu der Altenhimmel, Eichen, Gubitzmoos und Hohenreuth gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kam es zur Eingliederung folgender Gemeinden:

Erst später wurden die vier Einöden Laimen, Moosing, Röthelbach und Schützenmühle auf dem Gemeindegebiet gegründet. Ab 1862 gehörte Creez zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,320 km².[5] Altenhimmel wurde nach 1885 nach Glashütten umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Creez am 1. April 1971 aufgeteilt:

  • Bärnreuth, Creez, Eichen, Gubitzmoos, Hohenreuth, Neß, Röthelbach, Rosengarten, Schützenmühle und Voitsreuth kamen zur neu gebildeten Gemeinde Hummeltal,
  • Hundshof, Laimen, Lenz, Moosing, Obere Culm, Schobertsberg, Schobertsreuth und Untere Culm zu der schon bestehenden Gemeinde Mistelgau.[6][7]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Creez

Jahr182218401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner313447409423424410436443471482448443419404399384391377353527483428325349
Häuser[8]52576767666968
Quelle[4][9][9][9][10][9][11][9][9][12][9][9][13][9][9][9][14][9][9][9][15][9][5][16]

Ort Creez

Jahr001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987002022
Einwohner139127193161163150127184114136112*139
Häuser[8]21212322212129*
Quelle[17][4][10][11][12][13][14][15][5][16][18][1]
* Angaben inklusive Eichen

Religion

Creez war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Mistelgau) gepfarrt.[3] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei Friedenskirche (Hummeltal) zuständig.[5]

Verkehr

Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 397 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof Bayreuth.

Literatur

Weblinks

Commons: Creez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gemeindedaten von Hummeltal – Verwaltungsgemeinschaft Mistelbach. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  2. Creez im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 348.
  4. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 467f.
  5. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 653 (Digitalisat).
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 89–90, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Bayreuth; Fußnote 18).
  8. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 843, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1013, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 959–960 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1004–1005 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 887 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 149 (Digitalisat). Für die späteren Mistelgauer Gemeindeteile siehe Seite 150.
  17. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 64 (Digitalisat). Dort als Kreetz aufgelistet.
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 295 (Digitalisat).

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