Crans-Montana

Crans-Montana
Wappen von Crans-Montana
Wappen von Crans-Montana
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk:Sidersw
BFS-Nr.:6253i1f3f4
Postleitzahl:3963 Crans-Montana (auch Teil von Lens)
3963 Montana
3971 Chermignon
3974 Mollens
3975 Randogne
Koordinaten:603400 / 128950
Höhe:1495 m ü. M.
Höhenbereich:533–3175 m ü. M.[1]
Fläche:59,66 km²[2]
Einwohner:i10'271 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte:172 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
35,7 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website:Crans-Montana
Crans-Montana im Juli 2020
Crans-Montana im Juli 2020

Crans-Montana im Juli 2020

Lage der Gemeinde
Karte von Crans-MontanaLac de TseuzierLac de MoiryLac des DixKanton BernBezirk ContheyBezirk EntremontBezirk HérensBezirk HérensBezirk LeukBezirk SittenBezirk VispBezirk Westlich RaronAnniviersChalais VSChippisCrans-MontanaGrôneIcogneLens VSNoble-ContréeSaint-Léonard VSSiders
Karte von Crans-Montana
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Crans-Montana ist eine Munizipalgemeinde im französischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis (Bezirk Siders), die auf den 1. Januar 2017 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Munizipalgemeinden Chermignon, Mollens (VS), Montana und Randogne entstanden ist. Sie bildet zugleich eine Pfarrgemeinde des Dekanats Siders.

Luftbild (1964)

Geschichte und Tourismus

Bekannt geworden ist die Ferienregion Crans-Montana ursprünglich als Fremdenverkehrszentrum auf dem Hochplateau um die Gemeinde Montana, die mit der 1929 neu entstandenen Feriensiedlung Crans-sur-Sierre zusammengewachsen und im touristischen Sprachgebrauch unter diesem Doppelnamen bekannt geworden ist.

Zum Feriengebiet Crans-Montana zählen ferner die beiden Gemeinden Icogne und Lens, die Dörfer Chermignon, Mollens und Randogne sowie eine Reihe kleinerer Siedlungen am Hang hoch über dem Tal der Rhone zwischen Sitten und Siders.

Die Begründung des Ortes Crans-Montana erfolgte 1892 durch die Eröffnung des Hôtel du Parc durch die Herren Antille und Zufferey aus Sierre. Der eigentliche Begründer des Luftkurortes Crans-Montana ist jedoch Théodore Stephani, der 1897 seine Kranken in diese von kleinen Seen und ausgedehnten Fichtenwäldern geschmückte Hochebene brachte und 1899 das Sanatorium Beauregard eröffnete.

In Crans-Montana befindet sich die international renommierte Hochschule Les Roches International School of Hotel Management.[5]

Zufahrt

Sowohl ab Sitten als auch von Siders aus führen kurvenreiche Zufahrtsstrassen von der durch das Rhônetal verlaufenden Autobahn A9. Auf 13 Kilometern wird dabei eine Höhendifferenz von 1000 Metern überwunden. Die Auffahrt durch die Rebhänge und Alpwiesen dauert von Sitten aus etwa 35, von Siders aus etwa 20 Minuten.

Von Siders aus ist der Ort zusätzlich mit einer Standseilbahn erreichbar, von Sitten aus mit einer Buslinie. Die von der Chemin de Fer et d’Autobus Sierre–Montana-Crans (SMC) betriebene Standseilbahn Sierre-Montana-Crans wurde wegen ihrer grossen Länge mit zwei Sektionen erbaut und 1911 eröffnet. Bei der Erneuerung 1997 wurden die beiden Sektionen verbunden, um das Umsteigen in der Mittelstation St-Maurice-de-Laques zu vermeiden. Seither ist die Anlage mit 4191 Metern Länge und von 927 Metern Höhenunterschied eine der längsten Standseilbahnen Europas.[6]

Zwischen den einzelnen Hangsiedlungen verlaufen zudem zahlreiche Fahrrad- und Wanderwege.

Politik

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Crans-Montana: CVP 26,1 %, FDP 21,4 %, SVP 20,7 %, SP 16,4 %, Grüne 13,0 %.[7]

Tourismus und Sport

Enge Strassenzüge mit Hotels und Appartements, Cafés und Restaurants, Geschäften und administrativen Einrichtungen prägen jeweils das Zentrum von Crans-sur-Sierre und Montana. Zur Hauptsaison herrscht ein hohes Verkehrsaufkommen. An den Ortsrändern liegen mehrere Weiher mit Grünflächen.

Bekannt geworden ist Crans-Montana durch zahlreiche Veranstaltungen im alpinen Skisport. So wurden hier die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1987 ausgetragen. Insgesamt gibt es 160 Kilometer Skipisten. Am Südrand des Plaine-Morte-Gletschers ist Sommerski möglich.

Im Sommer ist Crans-Montana ein Zentrum des Golfsports. Der mit zwei Golfplätzen (9 und 18 Loch) präsente Golf-Club Crans-sur-Sierre veranstaltet hier jährlich das Omega European Masters, eines der bekanntesten Golfturniere Europas.

In den späten 1960er Jahren wurde auf der Strasse von Sierre nach Crans-Montana ein Bergrennen ausgetragen, das auch zur Europa-Bergmeisterschaft zählte. Crans-Montana war Austragungsort der Berglauf-Weltmeisterschaften 2008.

Gondellifte und Seilbahnen sowie ein 135 km langes Wegenetz für Wanderer und Mountainbiker erschliessen nördlich der Höhenterrasse von Crans-Montana die Gletscher, Felsgruppen, Bergseen, Alpen, Matten und Nadelwälder am Südrand der Berner Alpen. Die Gondelbahn Crans–Cry d’Er ging 1950 in Betrieb. Sie war eine der weltweit ersten Bahnen nach dem System Bell/Wallmannsberger. Auf den Kämmen in ca. 3000 m Höhe vorbei an Wildstrubel, entlang des Plaine-Morte-Gletschers, Weisshorn, Mittaghorn, Rohrbachstein und Wetzsteinhorn verläuft die Sprachgrenze zwischen der französisch- und der deutschsprachigen Schweiz und zugleich die Grenze zum Kanton Bern. Eingebunden in dieses Wegenetz ist auch der Lac de Tseuzier (1777 m ü. M.).

Vom Aussichtspunkt unterhalb der Bella Lui (2548 m ü. M.) sind bei klarem Wetter die Gletscher der Walliser Alpen südlich der Rhône auf einem Spektrum von der Mischabel-Gruppe im Osten bis zu den Gipfeln im unteren Wallis im Westen zu sehen, einschliesslich des Matterhorns und des Mont Blanc.

Radsport

Crans-Montana war bereits sieben Mal Zielort der Tour de Suisse (1952, 1969, 2001, 2007, 2009, 2011, 2013). Die erste Zielankunft erfolgte im Jahr 1952 im Rahmen eines Einzelzeitfahrens, das in Monthey gestartet wurde. Mit Eddy Merckx (1974), Fränk Schleck (2009) und Ryder Hesjedal (2013) waren mehrere bekannte Radsportler in Crans-Montana erfolgreich.[8]

Die Tour de France ging im Jahr 1984 auf der 20. Etappe in Crans-Montana zu Ende. Die Etappe wurde in Morzine gestartet und stellte die letzte Bergankunft der 71. Austragung dar. Etappensieger wurde der gesamtführende Laurent Fignon, der wenige Tage später seine zweite Tour de France gewann.[9]

Im Jahr 2023 ging die 13. Etappe des Giro d’Italia mit einer Bergankunft in Crans-Montana zu Ende gehen.[10] Etappensieger wurde der Kolumbianer Einer Rubio.[11]

Ankünfte in Crans-Montana bei den Grand Tours
RundfahrtJahrEtappeBergwertungFahrerAuffahrt
Tour de France198420. Etappe1. KategorieFrankreichFrankreich Laurent FignonVon Sierre über Venthône
Giro d’Italia202313. Etappe1. KategorieKolumbien Einer RubioVon Granges über Lens

Klima

Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 6,3 °C, wobei im Januar mit −1,6 °C die kältesten und im Juli mit 15,0 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 142 Frosttage und 34 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 12, während statistisch gesehen in einem von drei Jahren ein Hitzetag zu erwarten ist. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 1423 m ü. M.

Montana
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
76
 
2
-5
 
 
60
 
2
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53
 
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-3
 
 
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10
1
 
 
78
 
15
5
 
 
73
 
19
8
 
 
80
 
21
10
 
 
88
 
20
10
 
 
55
 
16
7
 
 
59
 
12
3
 
 
67
 
6
-1
 
 
96
 
3
-4
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[12]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Montana
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)−1,6−1,51,85,29,313,115,014,810,97,22,3−0,76,4
Mittl. Tagesmax. (°C)1,82,46,310,214,518,520,820,316,011,75,92,611
Mittl. Tagesmin. (°C)−5,3−5,5−2,50,94,78,19,99,96,53,3−1,3−4,32,1
Niederschlag (mm)766053497873808855596796Σ834
Sonnenstunden (h/d)4,35,05,96,36,47,37,87,46,65,44,03,75,8
Regentage (d)8,37,17,87,510,210,39,710,27,68,18,09,0Σ103,8
Luftfeuchtigkeit (%)68686563676767697371716968,2
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,8
−5,3
2,4
−5,5
6,3
−2,5
10,2
0,9
14,5
4,7
18,5
8,1
20,8
9,9
20,3
9,9
16,0
6,5
11,7
3,3
5,9
−1,3
2,6
−4,3
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
N
i
e
d
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h
l
a
g
76
60
53
49
78
73
80
88
55
59
67
96
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[12]

Sehenswürdigkeiten

Bilder

Persönlichkeiten

  • Susanne Ruoff (* 1958), Managerin, wohnt in Crans-Montana
  • Roger Moore (1927–2017), Schauspieler, wohnte in Crans-Montana und Monaco
  • Radovan Vítek (* 1971), tschechischer Unternehmer, wohnt in Crans-Montana

Literatur

Weblinks

Commons: Crans-Montana (Munizipalgemeinde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Crans-Montana – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Hospitality & Leisure Management. 25. Februar 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020 (englisch).
  6. Funiculaire. In: Webseite der Compagnie de Chemin de Fer et d’Autobus Sierre-Montana-Crans (SMC). 2017, abgerufen am 1. Juni 2017 (französisch).
  7. Bundesamt für Statistik: NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1). In: Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. 8. August 2019, abgerufen am 1. August 2020.
  8. Statistik-Dokument Tour de Suisse. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  9. 71ème Tour de France 1984 - 20ème étape. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  10. Stage 13 of the Giro d’Italia 2023: Borgofranco d’Ivrea, Crans Montana. Abgerufen am 15. Mai 2023 (englisch).
  11. Giro d'Italia 2023 Stage 13 results. Abgerufen am 22. Mai 2023.
  12. Klimanormwerte Montana. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 11. April 2022.

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