Cradle to Cradle
Cradle to Cradle (engl. „von Wiege zu Wiege“, sinngemäß „vom Ursprung zum Ursprung“; abgekürzt auch C2C) ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Das auch als Philosophie bzw. System wahrnehmbare Prinzip wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entworfen. „Cradle-to-Cradle-Produkte“ sind demnach solche, die entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden können.[1]
Der Begriff ist auch Titel des 2002 erschienenen Buches Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things von McDonough und Braungart:[2] Darin entwerfen Braungart und McDonough im Kontrast zu „Ökobilanz“ (die den Stoffkreislauf und dessen Umweltwirkungen „von der Wiege bis zur Bahre“ analysieren) und „Ökoeffizienz“ auch den Begriff „Ökoeffektivität“.
C2C NGO
Der eingetragene Verein „Cradle to Cradle – Wiege zur Wiege“ (Eigenname: C2C NGO) wurde 2012 gegründet. Die gemeinnützige Organisation „vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Politik und Zivilgesellschaft“ mit dem Ziel, eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft, die beim Produktdesign beginnt, zu verbreiten.[3]
C2C-Zertifizierung
Eine Zertifizierung für Produkte, die bei der Herstellung die Prinzipien von Cradle to Cradle berücksichtigen, wird vom amerikanischen Cradle To Cradle Products Innovation Institute vergeben.
Siehe auch
- Zero Emissions Research and Initiatives
- Sharing Economy
- Upcycling
- Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
- The Blue Economy
- Urban Mining
- Ökologische Modernisierung
- Ökoeffektivität
Literatur
- Amory B. Lovins, Michael Braungart, Walter R. Stahel: A New Dynamic: Effective Business in a Circular Economy. Ellen MacArthur Found. Publ. 2014. ISBN 0-9927784-1-7
Weblinks
- Cradle to cradle e.V.
- deutschlandfunk.de, Aus Kultur- und Sozialwissenschaften 10. November 2011, Ursula Storost: Visionäre, Weltretter und die Angst vor Unbelehrbaren
- Umwelt und Verbraucher 8. September 2017, Uschi Götz: Mehrweg to go (recircle.ch, komponentenportal.de: reCircle Deutschland)
- 10. April 2018, Axel Schröder: Textilsiegel im Check
- 26. Juni 2016, Tim Janßen im Gespräch mit Susanne Kuhlmann: „Bei Cradle to Cradle geht es nicht nur um Kreisläufe“
- 22. Februar 2017, Daniela Siebert: Das Prinzip Cradle to Cradle
- Umwelt und Verbraucher 8. September 2017, Uschi Götz: Mehrweg to go (recircle.ch, komponentenportal.de: reCircle Deutschland)
Einzelnachweise
- ↑ William McDonough, Michael Braungart: Cradle to cradle : remaking the way we make things. Vintage, 2009, ISBN 978-0-09-953547-8.
- ↑ William McDonough & Michael Braungart (2002): Cradle to Cradle. (Zusammenfassung des Buches) (Memento vom 22. Februar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Vision & Mission – Cradle to Cradle NGO. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2021; abgerufen am 6. April 2021 (deutsch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Felix Jörg Müller, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kreisläufe und Prinzipien des Cradle to Cradle Konzeptes nach Prof. Michael Braungart und Prof. William McDonough
Logo von Cradle to Cradle Certified, registered trademark vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute.
Autor/Urheber: mondair99, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Revision and clarification of File:The_Change_in_Sustainability_Framework.jpg because original was unclear (in content and in resolution). Compares methods of promoting sustainability, such as cradle-to-cradle designs (also known as regenerative design) next to recycling as it stands today, along with the alternative to all this, simple waste with no reuse.