Cottaer Spitzberg
Cottaer Spitzberg | ||
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Blick von Südwesten auf den Cottaer Spitzberg | ||
Höhe | 390,8 m ü. HN | |
Lage | Freistaat Sachsen, Deutschland | |
Gebirge | Sächsische Schweiz | |
Koordinaten | 50° 53′ 56″ N, 13° 58′ 12″ O | |
Typ | Kegelberg | |
Gestein | Tephrit, Sandstein |
Der Cottaer Spitzberg ist eine 390,8 m hohe Tephritkuppe am westlichen Rand der Sächsischen Schweiz. Seit 1979 steht der Berg wegen seiner geologischen und botanischen Besonderheiten als Flächennaturdenkmal unter Naturschutz.
Lage und Umgebung
Der ehemals auch Cottaer Spitze genannte Berg befindet sich auf der Hochfläche zwischen den Tälern der Gottleuba im Osten und der Bahre im Westen. Er überragt das unmittelbar an seinen nördlichen Fuß liegende Dorf Cotta und die nähere Umgebung um mindestens 70 Meter und tritt als deutliche Landmarke im Landschaftsbild in Erscheinung.
Geologie
Entstanden ist der Cottaer Spitzberg durch die Intrusion von Magmen während des tertiären Vulkanismus in die kreidezeitlichen Sandsteinschichten des Elbsandsteingebirges. Nach dem Erkalten bildete sich ein mit einem Basaltoid (Olivin-Augit-Tephrit) ausgefüllter Schlot.[1] Durch Verwitterung des umgebenden Sandsteins und den Erhalt des Härtlings hat sich die Gestalt des Berges ergeben. In einem weitgehend von metamorphen Gesteinen (Elbtalschiefergebirge), Sandstein (Elbsandstein) sowie Granit, Granodiorit und Gneis geologisch geprägten Umfeld stellt der Berg somit eine regionale Besonderheit dar.
Entstehungsgeschichtlich zählt er zu einer Reihe vulkanischer Härtlingsgipfel im Umfeld der Sächsischen Schweiz, von denen der Stolpener Burgberg, der Wilisch und der Geising die bekanntesten sind. Am Felsgipfel des Spitzberges sind die grauschwarzen Säulen des Gesteins aufgeschlossen. Sie ragen mit etwa 30 m Mächtigkeit nahezu senkrecht empor und wurden im 19. Jahrhundert durch einen Steinbruchbetrieb intensiv genutzt. Erhalten blieb ein Reststück des Gipfels, weil auf diesem 1865 eine Triangulationssäule der mitteleuropäischen Gradmessung bzw. sächsischen Landesvermessung errichtet worden war.[2][3]
Botanische Besonderheiten
Auch pflanzengeographisch ist der Cottaer Spitzberg bedeutsam. Allerdings hat der Steinbruchbetrieb die Vielfalt der lokalen Pflanzenwelt eingeschränkt. Arten wie das Schwertblättrige Waldvöglein, die Prachtnelke oder die Borstige Glockenblume zählen zu den ehemals vorkommenden, heute aber nicht mehr vorhandenen Arten. Trotzdem stellt der Spitzberg nach wie vor einen botanisch interessanten Lebensraum dar. An der Nordseite befindet sich ein Eichen-Hainbuchenwald (unter anderem Winter-Linde, Spitzahorn, Bergahorn, Esche) mit eingestreuten Arten wie dem Lungenkraut. Zudem ist der sonnenexponierte Berg auch Lebensraum für einige wärmeliebende Arten wie die Bunte Kronwicke und das Silber-Fingerkraut.
Geschichte
1865 wurde für die sächsische Landesvermessung eine Triangulierungssäule auf dem Cottaer Spitzberg errichtet. Anfang der 1960er Jahre wurde in der Hochzeit des Kalten Krieges an der Ostseite des Berges eine kleine Bunkeranlage gebaut. Hierhin sollte sich im Falle eines Atombombenangriffes auf Dresden die regionale Führung des Landkreises Pirna flüchten. Auf der Dresden zugewandten Westseite wurde ein Beobachtungspunkt eingerichtet.
Aussicht
Schon von jeher ist der Cottaer Spitzberg ein beliebtes Ausflugsziel, da der in der Spitze unbewaldete Basaltgipfel eine umfassende und nur im Nahbereich teils eingeschränkte Rundumsicht bietet. Bei guten Bedingungen reicht der Blick in Richtung
- Norden: über Pirna bis zum Lausitzer Bergland,
- Nordwesten: über den Elbtalkessel,
- Westen und Süden: über das Elbtalschiefergebirge bis zum Kamm des Osterzgebirges,
- Osten: über das Gottleubatal auf die Tafelberge der Sächsischen Schweiz und die Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges.
Blick nach Südosten (Hoher Schneeberg)
Blick nach Westen (Cotta und Ausläufer des Osterzgebirges)
Literatur
- Peter Rölke (Hrsg.): Am Rande der Sächsischen Schweiz. Reihe Wander- & Naturführer Sächsische Schweiz Band 3. Dresden 2004.
- Pirna und seine Umgebung (= Werte der deutschen Heimat. Band 9). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1965. (Digitalisat)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Alexowsky et al.: Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1 : 25 000. Erläuterungen zu Blatt 5049 Pirna. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, 3., neu bearb. Aufl., Freiberg 1997, S. 45.
- ↑ Interessengemeinschaft Nagelsche Säulen, Peter Bien et al.: Historische Vermessungssäulen in Sachsen. Eine Spurensuche. 2. Auflage, Dresden 2018, S. 105.
- ↑ Cottaer Spitzberg. In: Pirna und seine Umgebung (= Werte der deutschen Heimat. Band 9). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1965, S. 200–201.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte TUBS, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte Sachsen, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
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Cottaer Spitzberg: Blick nach Südosten auf den Hohen Schneeberg (723 m)
Autor/Urheber: Markus FL, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Triangulierungssäule Nr. 57 von 1865 mit neuer Sandsteinplatte als Abdeckung
Cotta and the Cottaer Spitzberg in an topographic atlas from 1821
Autor/Urheber: Norbert Kaiser, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Cottaer Spitzberg: Blick nach Norden auf Pirna und das Elbtal
Autor/Urheber: Norbert Kaiser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Bild zeigt die 1865 im Zuge der Königlich-Sächsischen Triangulation gesetzte Nagelsche Säule auf dem Cottaer Spitzberg (391 m).
Autor/Urheber: Jens Jäpel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ausblick vom Cottaer Spitzberg 2010
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Cottaer Spitzberg: Basaltsäulen am Gipfel
Autor/Urheber: Norbert Kaiser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Cottaer Spitzberg: Blick vom Gipfel über Cotta nach Westen