Corte d’appello di Milano

Die Corte d’appello di Milano (Oberlandesgericht Mailand) ist ein italienisches Appellationsgericht (Corte d’appello), das im Justizpalast Mailand ansässig ist.

Gerichtsbezirk

Neben dem Oberlandesgericht Mailand gibt es in der Region Lombardei in Brescia noch ein weiteres Gericht dieser Art. Das Oberlandesgericht in Mailand ist auf dem Gebiet der ordentlichen Gerichtsbarkeit für die westlichen und nördlichen Teile der Region zuständig. In seinem Gerichtssprengel sind ihm insgesamt neun Landesgerichte (tribunali) nachgeordnet. Diese befinden sich in Busto Arsizio, Como, Lecco, Lodi, Mailand, Monza, Pavia, Sondrio und Varese. Unter den Landesgerichten stehen die Friedensgerichte. Übergeordnet ist dem Oberlandesgericht lediglich der Kassationsgerichtshof in Rom.

Beim Oberlandesgericht Mailand befindet sich ein Schwurgericht zweiter Instanz (corte d’assise d’appello), eine Generalstaatsanwaltschaft (procura generale) mit einem Generalprokurator an der Spitze, sowie ein Jugendgericht (tribunale per i minorenni) mit dazugehöriger Staatsanwaltschaft. Hierbei handelt es sich jedoch um eigenständige Organe.

Geschichte

Das Oberlandesgericht Mailand wurde 1815 im Königreich Lombardo-Venetien eingerichtet. Es war zweitinstanzliches Gericht für die Lombardei. Die erste Instanz waren die Landesgerichte (tribunale provinciale oder tribunale di prima istanza).

Nach der Niederlage im Sardinischen Krieg musste Österreich die Lombardei mit dem Frieden von Villafranca 1859 an Frankreich abtreten. Im Vertrag von Turin von 1860 mit dem Königreich Sardinien wurde das Gebiet gegen Nizza und Savoyen getauscht, so dass die Lombardei 1861 Teil des neu gebildeten Königreiches Italien wurde. Damit wurde das Oberlandesgericht Mailand zu einem italienischen Corte d’appello.[1]

Gerichtsgebäude

Das Oberlandesgericht hat seinen Sitz im Justizpalast in der Via Freguglia in Mailand. Das Gebäude stammt aus der Zeit des italienischen Faschismus.

Bekannte Richter und Generalstaatsanwälte

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Gottsmann und Stefan Malfer: Die Vertretungskörperschaften und die Verwaltung in Lombardo-Venetien; in: Adam Wandruszka, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Band 7: Helmut Rumpler, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Verfassung und Parlamentarismus. Teilband 2: Die regionalen Repräsentativkörperschaften. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2000, ISBN 3-7001-2871-1, S. 1593–1632.

Koordinaten: 45° 27′ 44″ N, 9° 12′ 4,9″ O