Corps Borussia Halle

Corps Borussia
WappenZirkel
Basisdaten
Hochschulort:Halle (Saale)
Hochschule/n:Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Gründung:6. November 1836
Korporationsverband:KSCV
Farben:
Farben des Corps Borussia Halle
Farben des Corps Borussia Halle
Stellung zur Mensur:pflichtschlagend
Wahlspruch:Virtus fidesque bonorum corona!
Waffenspruch:Pro circulo atque honore!
Website:www.borussia-halle.de

Das Corps Borussia Halle ist eine Studentenverbindung im Hallenser Senioren-Convent. Als Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) steht es zu Mensur und Couleur. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der ehemaligen Friedrichs-Universität, der heutigen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Farben und Wappen

Die Farben des Corps sind schwarz–weiß–schwarz auf silberner Perkussion. Der Wahlspruch lautet Virtus fidesque bonorum corona!

Das Wappen ist geviert und mit einem Herzschild belegt. Es zeigt oben rechts die Farben des Corps, oben links den Preußenadler, unten rechts das Bundeszeichen, zwei von den Buchstaben PCAH (für den Waffenspruch Pro circulo atque honore) begleitete und von einem Laubkranz umgebene gekreuzte Schläger, unten links in Schwarz einen goldenen Ouroboros als Zeichen des Lebensbundes. Das Herzschild zeigt in Weiß den schwarzen Zirkel des Corps.

Geschichte

Corpshaus in der Burgstraße 41[1]

Das Corps wurde am 6. November 1836 an der Friedrichs-Universität gegründet und ist damit nach dem Corps Guestphalia Halle und nach dessen Rückdatierung die zweitälteste aktive Studentenverbindung in Halle an der Saale. Borussia war in den ersten Jahrzehnten stark von evangelischen Theologen geprägt. Zu den prominentesten Vertretern gehörte der konservative preußische Hofprediger Adolf Stoecker.

Wie alle Corps kneipten die Preußen zunächst in wechselnden Gasthäusern Halles. Der engere Zusammenschluss der Altherrenschaft ermöglichte 1887 den Ankauf des ersten eigenen Corpshauses, das, als es den Ansprüchen an den Aktivenbetrieb nicht mehr genügte, durch einen auf die Bedürfnisse des Corps ausgelegten Neubau in der Burgstraße ersetzt wurde. Das neue Haus wurde aus Anlass des 70. Stiftungsfestes am 3. August 1906 eingeweiht.

Borussia gehörte zu den fünf Corps, die im Sommer 1934 den nach den Vorgaben des Allgemeinen Deutschen Waffenrings geforderten Ausschluss von „jüdisch Versippten“ verweigerten.[2] Sie wurde deshalb aus dem KSCV ausgeschlossen und war daraufhin vom 12. Juni bis 14. Oktober 1934 suspendiert. Im Zuge der Auflösung der Corpsverbände und der meisten anderen aktiven Corps im Oktober 1935 erfolgte am 11. Oktober 1935 die endgültige Suspension. Der Altherrenverein bestand fort und unterstützte den Aufbau der Hallenser SC-KameradschaftGustav Nachtigal“.[3]

Da ein Wiedererstehen in der DDR nicht möglich war, beteiligte sich Borussia nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst an der Stiftung des Hallenser Nachfolgecorps Saxonia in Frankfurt am Main. Am 6. November 1955 erfolgte die eigenständige Rekonstitution als Corps an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Beitritt zum Mainzer Senioren-Convent.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung kehrte das Corps im November 1991 nach Halle zurück, wo in der Ernst-König-Straße 10 ein neues Corpshaus erworben wurde.

Verhältniscorps

Corpshaus in der Ernst-König-Straße 10

Borussia Halle zählt zu den kreisfreien Corps.

Kartelle
Lusatia Leipzig
Nassovia
Hasso-Nassovia
Befreundete Corps
Normannia Berlin
Palatia-Guestphalia
Suevia München
Silesia
Palaiomarchia-Masovia Kiel
Teutonia Graz
Offizielles Vorstellungsverhältnis
Nassovia Budapest

Mitglieder

In alphabetischer Reihenfolge

Literatur

  • Thorsten Lehmann: Die Hallenser Corps im Deutschen Kaiserreich. Halle (Saale) 2007.
  • Erich Bauer: Die Geschichte der Borussia zu Halle 1836-1861, 1971.
  • Die Geschichte des Korps Borussia zu Halle a. d. S. Halle 1926.
  • Lutz Irrgang, Rainer Anton: 150 Jahre Borussia-Halle. Woher sie kamen – wohin sie gingen. Zeugnisse von und über Hallenser Preußen aus anderthalb Jahrhunderten. Mainz 1986.

Weblinks

Commons: Corps Borussia Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 57.
  2. Jürgen Herrlein: Zur "Arierfrage" in Studentenverbindungen. Die akademischen Korporationen und der Prozess der Ausgrenzung der Juden vor und während der NS-Zeit sowie die Verarbeitung dieses Vorgangs nach 1945. Baden-Baden 2015, S. 206f.
  3. Erich Bauer: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937-1945. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 1 (1956), S. 25.

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Wappen des Corps Borussia Halle

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