Cornelius Rogge (Bildhauer)

Cornelius Rogge (* 21. Dezember 1932 in Amsterdam; † 17. Januar 2023 in Eerbeek) war ein niederländischer Bildhauer.

Leben und Wirken

Cornelius Rogge wuchs in einer theosophischen Familie auf, und die Theosophie dominiert immer noch seine Ansichten über Leben und Tod.

Rogges eigener Hintergrund ist nicht nur theosophisch, sondern auch ostasiatisch. Seine Jugend war geprägt von Geschichten über das Leben im ehemaligen Niederländisch-Indien. In diesen beiden Komponenten konnte man die Grundlage für seinen ungewöhnlich barocken Formsinn und seinen Mangel an Mystik und Mystifizierung finden. Der Drang, das Transzendentale zu visualisieren, führt zu all seinem Denken und Schaffen. In seiner Arbeit steht Rogge in einem Widerspruch zur niederländischen Skulptur seiner eigenen Generation, die größtenteils aus eher strengen calvinistischen Traditionen stammt. Er bleibt ein introvertierter Einzelgänger.

Es gibt keine Verbindung zwischen Rogges Werk und der niederländischen Kunstszene im Allgemeinen oder der internationalen Welt der modernen Skulptur. Trotzdem erkennt man bei Rogge eine gewisse Präferenz für die Arbeit von Eduardo Paolozzi und Daniel Spoerri an. Paolozzis Absurdität und seine Wittgensteinsche Denkweise sprechen ihn an, und in den späten sechziger Jahren gab es einen Moment direkter Affinität in der Verwendung weich gebogener Formen, die aus verchromtem Stahl ausgeführt waren.

Jedes Werk von Rogge ist eine „Skulpturenfalle“. Jedes hat seine Mehrdeutigkeit, seine „doppelte Bedeutung“: die Falle der Metaphysik. Rogges Windows und Grotto's erinnern manchmal an das Teatrin, das Lucio Fontana zwischen 1964 und 1966 hergestellt hat. Auf diesem Weg kann man auch zur italienischen Pittura Metafisica zurückkehren, wo das Objekt Leben in Bewegung ist und zugleich eine magische Offenbarung. Obwohl seine Absichten ganz anders sind, zeigt Rogges Verwendung weicher Objekte ohne Rückgrat auch eine formale Beziehung zur Arbeit von Claes Oldenburg. Rogge fühlt sich als einer dieser Künstler, die eine individuelle Mythologie repräsentieren. Er erwähnt in diesem Zusammenhang die Documenta von 1972 und verweist auf Paul Thek und Panamarenko, aber auch auf die fremde Welt von Adolf Wölfli.

Im Skulpturengarten des Kröller-Müller Museums stehen Rogges Zelte. Diese sechs braunen Objekte sind keine gewöhnlichen Zelte. Einige haben die Form einer Pyramide oder eines Kegelstumpfs, andere erinnern an ein Wigwam, einen Dolmen oder ein pyramidenförmiges Tempelgebäude mit Terrassen. Was am meisten zu ihrem ungewöhnlichen Aussehen beiträgt, ist, dass keines der Zelte einen Eingang hat; so bleibt das Innere ein Geheimnis.

Skulpturen

Anmerkungen

  1. Skulpturenpark am KMM, Otterlo
  2. Skulpturenroute Kunstwegen, Frenswegen
  3. Altar in Unsere liebe Frau-Kirche Maastricht (ca. 1990)
  4. KMM, Cicero, 2000. Verschiedene Metalle, 400 × 400 × 400 cm.
  5. An der Sint Maartenskerk.

Weblinks

Commons: Cornelius Rogge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Nordhorn Rogge02.JPG
sculpture Säule (1988) by Cornelius Rogge in Frenswegen/Germany
KMM Rogge Afdruk 01.JPG
sculpture Afdruk van het heelal (1965) by Cornelius Rogge in sculpturepark KMM/The Netherlands
Kunstwerk Cornelius Rogge.jpg
Autor/Urheber: Kattiel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sculpture by Cornelius Rogge, The Netherlands
Nordhorn Rogge01.JPG
sculpture Säule (1988) by Cornelius Rogge in Frenswegen/Germany
Maastricht, Oude Minderbroederskerk, vm Sterre-der-Zeekapel, sculpturen 1.jpg
Autor/Urheber: Kleon3, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Display of statues in the former Chapel of Our Lady, Star of the Sea in the former Minorite Church (Oude Minderbroederskerk) in Maastricht, Netherlands. The church is the oldest of three Franciscan or Minorite churches in Maastricht and is now in use as the city's archives (RHC Limburg). The chapel is now a meeting room. The statues of David, Moses, franciscan monks and angels were once part of a Baroque altar that stood in this chapel from 1624, and perhaps in the Second Minorite Church until the dissolution of the monasteries in Maastricht in 1796. The altar was moved to the Nieuwenhofkapel and then thought to be lost. However, 8 sculptures survived in the depot of the Bonnefantenmuseum. During the 1990s restoration of the church they were re-arranged in a contemporary display by the artist Cornelius Rogge.
KMM Rogge Cicero.JPG
sculpture Cicero (2000) by Cornelius Rogge in sculpturepark KMM/The Netherlands