Cornelis Ryckwaert

Cornelis Ryckwaert (* in Utrecht; † 9. November 1693 in Küstrin) war ein niederländischer Baumeister und Ingenieur.

Er stand seit 1667 in brandenburgischen Diensten für Kurfürst Friedrich Wilhelm, dessen niederländische Gemahlin Luise Henriette von Oranien im selben Jahr starb, und wurde Festungsbauleiter auf der Festung Küstrin. Die Eheleute hatten schon viele andere niederländische Architekten, Ingenieure, Künstler und Handwerker nach Brandenburg berufen.

Er nahm in Küstrin seinen Wohnsitz und behielt ihn bis zu seinem Tod bei. Er wurde jedoch auch in anderen Regionen für bedeutende Schlossbauten herangezogen, allen voran für das fürstliche Residenzschloss in Zerbst, das aber erst später in veränderter Form vollendet wurde, ferner die Zerbster Trinitatiskirche und das Landschloss Coswig (ebenfalls für das Fürstenhaus Anhalt-Zerbst). Für Luise Henriettes Schwester Henriette Catharina von Anhalt-Dessau erbaute er um 1685 das Schloss Oranienbaum, im östlichen Brandenburg, entstanden Schloss Sonnenburg, Schloss Schwedt, das Junkerhaus Frankfurt und Schloss Groß Rietz.

Wie Wilhelm van Kempen feststellte, war das Bauschaffen von Ryckwaert durch das Werk seines Landsmanns Pieter Post beeinflusst, „aus der Postschen Schule hervorgegangen“ und zeichnete sich „mit einem Gefühl für die Gesamtwirkung durch holländische Sachlichkeit und Nüchternheit aus“.[1]

Werke (Auswahl)

Bilder

Literatur

  • Wilhelm van Kempen: Der Baumeister Cornelis Ryckwaert, Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Brandenburgs und Anhalts im 17. Jahrhundert, Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft Bd. 1, 1924, S. 195–266. 1924
  • Christian Nülken: Cornelis Ryckwaert – ein niederländischer Baumeister des 17. Jahrhunderts in Brandenburg und Anhalt. In: Sibylle Badstübner-Gröger: Schlösser, Herrenhäuser, Burgen und Gärten in Brandenburg. Berlin 2012, S. 162–169, ISBN 978-3-86732-108-2.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm van Kempen: Der Baumeister Cornelis Ryckwaert, Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Brandenburgs und Anhalts im 17. Jahrhundert. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft. Band I, 1924, S. 198, 265–266.
  2. Ursula Geisselbrecht-Capecki, Städtisches Museum Haus Koekkoek: Der Niederrhein: Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen, Boss-Verlag, 1993, S.269

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Coswig (Anhalt), Schloßstraße 44, 45, 46, Schloss Coswig. (Baudenkmal im Denkmalverzeichniss Sachsen-Anhalt, Erfassungsnummer: 094 41317 000 000 000 000 [1])
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