Cornelia Regin

Cornelia Regin (rechts), 2014

Cornelia Regin (* 1959 in Homberg (Efze)) ist eine deutsche Archivarin und Historikerin. Sie leitet das Stadtarchiv Hannover.[1]

Leben

Das Stadtarchiv Hannover

Cornelia Regin studierte Sozialkunde und Geschichte an den Universitäten in Göttingen und Berlin und legte 1985 ihr Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. 1987 bis 1992 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Gesamthochschule Kassel tätig, bis sie 1992 zum Dr. phil. promoviert wurde. In den Folgejahren durchlief sie bis 1995 ihre Ausbildung zur Archivarin im Höheren Dienst.[2]

Kulturgutschutzbeauftragte

Schon im 20. Jahrhundert, während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg und besonders auch durch die Hochwasser-Katastrophe 1946, war die Überlieferung der Stadtgeschichte Hannovers des 19. Jahrhunderts zu 80 % verloren gegangen.[3]

Nachdem Anfang des 21. Jahrhunderts ein Workshop der Feuerwehr Hannover und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Ende November 2007 – Anlass waren die Eindrücke vergleichbarer Katastrophen wie das Elbehochwasser 2002 und der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 – „bildete sich eine Arbeitsgruppe der in der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover ansässigen Museen, Bibliotheken und Archive sowie der zuständigen Katastrophenschutzbehörden“ mit dem Ziel, den „Schutz von Kulturgütern der beteiligten Institutionen zu optimieren“. Die Vertreter dieser Einrichtungen und die hannoversche Dezernentin Marlis Drevermann unterzeichneten den in Niedersachsen bisher dahin einmaligen „Notfallverbund zum Kulturgutschutz in Katastrophenfällen für die Region Hannover“. Cornelia Regin wurde daraufhin zur Kulturgutschutzbeauftragten der Region Hannover benannt, vertreten durch Eva Köhler vom Sprengel Museum sowie Martin Brederecke von der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.[4] Sie ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte.

Schriften (Auswahl)

  • Cornelia Regin (Hrsg.): Pracht und Macht. Festschrift zum 100. Jahrestag der Einweihung des Neuen Rathauses in Hannover, in der Reihe Hannoversche Studien, Band 14, Hannover: Hahn, 2013, ISBN 978-3-7752-4964-5
  • Cornelia Regin: Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen. Ein Beitrag zur Geschichte des Stadtarchivs Hannover im Zweiten Weltkrieg und in den ersten Nachkriegsjahren, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, Band 66, 2012, ISSN 0342-1104, S. 241–256.
  • Cornelia Regin: Funktion und Struktur von Notfallverbünden am Beispiel des Notfallverbundes zum Kulturgutschutz für die Region Hannover, in: Kultur!gut!schützen!: Sicherheit und Katastrophenschutz für Museen, Archive und Bibliotheken, Halle/Saale: Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen, 2012, S. 42–46 ([1]; PDF; 1,7 MB).
  • Cornelia Regin: Der Notfallverbund Kulturgutschutz in Katastrophenfällen für die Region Hannover. Gründung, Arbeitsergebnisse und Perspektiven, in: Archiv-Nachrichten Niedersachsen, Heft 14, 2010, ISSN 1617-6820.
  • Cornelia Regin: Auf dem Sprung in den Markt. Die Städtischen Häfen Hannover, in: Archiv-Nachrichten Niedersachsen, Heft 10, 2006, ISSN 1617-6820.
  • Cornelia Regin: Bewertung von Krankenunterlagen. Erfahrungen und Beispiele aus dem Stadtarchiv Hannover, in: Archiv-Nachrichten Niedersachsen, Heft 9, 2005, ISSN 1617-6820.
  • Cornelia Regin: Ruhe im Karton? Anmerkungen zum Verhältnis von sozialen Bewegungen und öffentlichen Archiven, in: Archiv-Nachrichten Niedersachsen, Heft 9, 2005, ISSN 1617-6820.
  • Cornelia Regin: Quellen zum kommunalen Gesundheitswesen im Nationalsozialismus, in: Archiv-Nachrichten Niedersachsen, Heft 5, 2001, ISSN 1617-6820.
  • Cornelia Regin: Selbsthilfe und Gesundheitspolitik: Die Naturheilbewegung im Kaiserreich (1889 bis 1914) (zugleich: Dissertation 1992, Gesamthochschule Kassel) (= Medizin, Gesellschaft und Geschichte, Beiheft 4), Stuttgart: Steiner, 1995, ISBN 3-515-06432-X.
  • Walter Mühlhausen, Cornelia Regin (Hrsg.): Treuhänder des deutschen Volkes. Die Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen nach den ersten freien Landtagswahlen / politische Porträts (= Kasseler Forschungen zur Zeitgeschichte, Band 9), Melsungen: Verlag Kasseler Forschungen zur Zeitgeschichte, 1991, ISBN 3-925523-06-5.
  • mit Franz Walter und Viola Denecke: Sozialistische Gesundheits- und Lebensreformverbände. Berlin 1991.
  • Cornelia Regin: Zwischen Angriff und Abwehr. Die Naturheilbewegung als medizinkritische Öffentlichkeit im Deutschen Kaiserreich, in: Medizinkritische Bewegungen im Deutschen Reich (ca. 1870 – ca. 1933), hrsg. von Martin Dinges (= Medizin, Gesellschaft und Geschichte. Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung [Nebentitel teils MedGG-Beihefte], Beiheft 9), Stuttgart: Steiner, 1996, ISBN 3-515-06835-X, S. 39–58.

Literatur

  • Autorinnen und Autoren, in: Martin Dinges (Hrsg.): Medizinkritische Bewegungen im Deutschen Reich (ca. 1870 – ca. 1933) (= Medizin, Gesellschaft und Geschichte. Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung [Nebentitel teils MedGG-Beihefte], Beiheft 9), Stuttgart: Steiner 1996, S. 201–205; hier: S. 202 (Auszug bei Google-Bücher).

Weblinks

Commons: Cornelia Regin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Dr. Cornelia Regin / Archivleitung (siehe unter dem Abschnitt Weblinks).
  2. Autorinnen und Autoren, in: Martin Dinges (Hrsg.): Medizinkritische Bewegungen im Deutschen Reich (ca. 1870 – ca. 1933). Stuttgart 1996.
  3. Archivgeschichte des Stadtarchivs Hannover auf: hannover.de; zuletzt abgerufen am 20. September 2021.
  4. Christine van den Heuvel, Regina Rößner, Christian M. Meyer (Red.): Regionaler Notfallverbund ... (siehe unter dem Abschnitt Weblinks).

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Stadtarchiv Hannover
2014-05-05 Zeitzeugengespräch mit Hubert-Helmut Lange, (18) Cornelia Regin, Direktorin vom Stadtarchiv Hannover, erinnert an noch fehlende Archivalien der Deutschen Messe AG.jpg
Autor/Urheber: Foto: Bernd Schwabe in Hannovder, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Im Rahmen der vom Freundeskreis Stadtarchiv Hannover veranstalteten Reihe "Gespräche mit Zeitzeugen" moderierte der Vorsitzende, Professor Carl-Hans Hauptmeyer im Hodlersaal des Neuen Rathauses zum Thema "Messen in Hannover: Ein Glücksfall der (Nachkriegs-)Geschichte ein öffentliches Interview mit Hubert-Helmut Lange, dem langjährigen Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG. Dabei erinnerte Cornelia Regin, Direktorin vom Stadtarchiv Hannover an im Stadtarchiv noch fehlende Dokumente und Archivalien aus der Geschichte der Deutschen Messe AG ...