Cornelia Möhring

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Cornelia Möhring (2020)

Cornelia Möhring (* 9. Januar 1960 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke) und Diplom-Sozialökonomin. Bei den fünf Bundestagswahlen seit 2009 zog sie jeweils über Platz 1 der Landesliste der Linken Schleswig-Holstein in den Bundestag ein. Von 2011 bis Ende der 19. Legislaturperiode 2021 fungierte sie als frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion und war dort Erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Seit der 20. Wahlperiode ist Cornelia Möhring die Entwicklungspolitische Sprecherin der Bundesfraktion DIE LINKE.

Cornelia Möhring (2009)

Leben und Beruf

Cornelia Möhring absolvierte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Über den zweiten Bildungsweg studierte sie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg Sozialwirtin mit den Schwerpunkten Organisationssoziologie und Sozialpsychologie. Im anschließenden Aufbaustudium beschäftigte sie sich mit feministischen Theorien und Frauenforschung und schloss dieses als Sozialökonomin ab.

Seit 2002 konzentrierte sie sich mit ihrer Seminar- und Beratungsfirma auf die Begleitung und Ausbildung von Betriebs- und Personalräten.

Möhring ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.

Abgeordnete

Bei der Bundestagswahl 2009 wurde sie über Platz 1 der Landesliste Schleswig-Holstein in den Deutschen Bundestag gewählt. Sie leitete in dieser Funktion das Frauenplenum und den Bereich Frauenpolitik. Als Erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende war sie von 2011 bis 2013 für Personal und Finanzen verantwortlich, leitete den Personal- und Finanzvorstand der Fraktion und war für das strategische Thema „Sozialökologischer Umbau“ verantwortlich. Von 2017 bis 2021 fungierte sie als frauenpolitische Sprecherin und eine der stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion. Möhring wurde 2021 erneut über Platz 1 der Landesliste in den 20. Deutschen Bundestag gewählt.[1]

Politischer Fokus:

  1. Feministische Politik, Gewalt gegen Frauen, sexuelle Selbstbestimmung, Zeitpolitik, sexuelle und reproduktive Rechte
  2. Armutsbekämpfung (individuell und in der öffentlichen Daseinsvorsorge)
  3. Austeritätspolitik und die Folgen insbesondere für Frauen
  4. Menschenrechte, Lage von Frauen auf der Flucht

Cornelia Möhring war in der 17. und 18. Legislaturperiode im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sowie in den Ausschüssen Gesundheit und Arbeit und Soziales. Im 19. Bundestag ist sie stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen Familie, Frauen, Senioren und Jugend sowie Recht und Verbraucherschutz[2]. Zudem gehört sie ebenfalls als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Arbeit und Soziales, sowie dem Unterausschuss für zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln an.[3]

Seit September 2019 ist sie Mitglied in der parlamentarischen Versammlung des Europarats.

Cornelia Möhring unterstützt Fraueninitiativen und Frauenhäuser, ist Mitinitiatorin der Berliner Erklärung und arbeitet in der Frauenrechtskommissionen der Vereinten Nationen und UN-Women. Sie ist Mitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Vorstandsmitglied des Instituts Solidarische Moderne[4] und Mitglied der Stiftung Förderverein der Turmhügelburg Lütjenburg.[5]

Am 26. Februar 2010 wurde Möhring zusammen mit weiteren Fraktionsmitgliedern von der Bundestagsdebatte zur Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes ausgeschlossen. Sie hatten gegen die Geschäftsordnung des Bundestags verstoßen, indem sie von ihren Plätzen aus Schilder mit den Namen der Kundus-Opfer hochhielten.[6]

Cornelia Möhring ist seit ihrer Schulzeit als Interessenvertreterin aktiv. 1974 bis 1978 war sie Schulsprecherin und Mitglied des Vorstandes der Hamburger Schülerkammer. Später wurde sie Jugendvertreterin und Betriebsrätin in verschiedenen Hamburger Großbetrieben. Seit 1976 ist sie Mitglied der Gewerkschaft – heute ver.di. In den 70er/80er Jahren war Cornelia Möhring Mitglied der SDAJ. Sie trat 1988 mit der Erneuererbewegung aus und konzentrierte sich auf die politische Arbeit außerhalb von Organisationen. Erst als sich 2007 die LINKE aus PDS und WASG zusammenschloss und damit ein neues linkes Projekt in der Bundesrepublik entstand, entschloss sie sich, Mitglied in der Partei DIE LINKE zu werden.[7]

Sie war von 2007 bis 2008 Kreissprecherin in Plön und von 2008 bis 2010 Co-Landessprecherin. Damals machte sie es zu ihrer Aufgabe, die LINKE in Schleswig-Holstein in ihren Strukturen zu festigen und die Landtagswahlen vorzubereiten, aus denen die LINKE erstmals mit einer sechsköpfigen Landtagsfraktion hervorging. Sie unterstützt auch heute ihren Landesverband bei dieser Konsolidierung, genau wie bei der Verankerung vor Ort und der Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und Initiativen.

Cornelia Möhring gehört keiner Strömung an und hält die Pluralität eines modernen, linken Projekts für eine wichtige Voraussetzung einer gemeinsamen, demokratischen Politikentwicklung. In der sogenannten Dialektik-Connection, einem Zusammenschluss von Parteifrauen, Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen verschiedener Strömungen rund um die Feministin Frigga Haug versucht sie, politisch-wissenschaftliche Arbeit und Weiterbildung mit praktischer Politik zu verknüpfen. Regelmäßig ist sie als Kolumnistin für die Internetplattform Die Freiheitsliebe tätig.[8]

Weblinks

Commons: Cornelia Möhring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/gewaehlte/bund-99/land-1.html#fb0bbd74-3271-42c1-bc47-100e2ada265d
  2. Deutscher Bundestag – Cornelia Möhring. Abgerufen am 25. September 2019.
  3. Deutscher Bundestag – Abgeordnete. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  4. Axel Gebauer; WARENFORM http://www warenform net Felix Langhammer: Cornelia Möhring – ISM -. Abgerufen am 25. September 2019.
  5. Turmhügelburg Lütjenburg – Turmhügelburg Lütjenburg. Abgerufen am 25. September 2019.
  6. Afghanistan: Lammert wirft Linke aus dem Bundestag. In: Spiegel Online. 26. Februar 2010 (spiegel.de [abgerufen am 25. September 2019]).
  7. Deutscher Bundestag – Cornelia Möhring. Abgerufen am 25. September 2019.
  8. Die Freiheitsliebe. Abgerufen am 25. September 2019.

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