Continental IO-550

Teledyne Continental Motors
Continental TSIO-550-C in einer Cessna 400
Continental TSIO-550-C in einer Cessna 400

Continental TSIO-550-C in einer Cessna 400

Continental IO-550
Produktionszeitraum:seit 1983
Hersteller:Teledyne Continental Motors
Entwicklungsland:Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Erstlauf:1983
Funktionsprinzip:Otto
Motorenbauform:Boxermotor
Zylinder:6
Hubraum:9045 cm3
Gemischaufbereitung:Einspritzer
Motoraufladung:verschiedene Modelle mit Turbolader
Kühlsystem:Luftkühlung
Leistung:209 bis 268 kW
Masse:191 bis 253 kg
Vorgängermodell:IO-520
Nachfolgemodell:keines

Continental IO-550 ist eine Familie von luftgekühlten Sechs-Zylinder-Boxermotoren mit Benzineinspritzung für den Einsatz in Kleinflugzeugen. Entwickelt wurde das Triebwerk von der Firma Teledyne Continental Motors. Der erste IO-550 wurde 1983 ausgeliefert und das Modell wird aktuell noch gebaut.[1][2]

Beim IOF-550 handelt es sich um eine mit einer volldigitalen Triebwerkssteuerung der Firma Aerosance ausgerüsteten Version. Der TSIO-550 ist eine Version mit Doppelturbolader und der TSIOL-550 eine wassergekühlte Version.[2][1][3] Im Gegensatz zu anderen Baureihen existiert in dieser keine Vergaservariante, die die Bezeichnung O-550 tragen würde. Daher handelt es sich beim IO-550 um das Basismodell.[2][1]

Die Baureihe IO-550 konkurriert mit der Baureihe IO-580 von Lycoming, bei der es sich ebenfalls um Sechs-Zylinder-Motoren mit ähnlicher Leistung und ähnlichem Gewicht handelt.[4]

Entwicklung und Konstruktion

Die Baureihe IO-550 wurde aus der Baureihe IO-520 entwickelt. Dabei wurde der Kolbenhub von 4 auf 4,25 Zoll verlängert und damit der Hubraum auf 552 in³ (9,05 Liter) erhöht. Sie enthält Motoren mit Leistungen zwischen 280 PS (206 kW) und 360 PS (265 kW).[2][1]

Die Entwicklung der Motoren begann in den frühen 1980er Jahren. Das erste Modell wurde auf Basis der FAR 33 am 13. Oktober 1983 zugelassen.[2][1]

Technische Daten (IO-550-A)

Bohrung5,25 in (133 mm)
Hub4,25 in (108 mm)
Verdichtung8,5:1
KraftstoffAVGAS 100LL
Leistung300 PS (221 kW) bei 2700 min−1
Gewicht430,72 lb (195 kg)

Modelle

IO-550-A
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 430,72 lb (195 kg). Zugelassen am 13. Oktober 1983.[2]
IO-550-B
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 421,61 lb (191 kg). Zugelassen am 13. Oktober 1983.[2]
IO-550-C
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht433,20 lb (196 kg). Zugelassen am 13. Oktober 1983.[2]
IO-550-D
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 437,1 lb (198 kg). Zugelassen am 23. Juni 1988.[2]
IO-550-E
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 450,50 lb (204 kg). Zugelassen am 20. Dezember 1989.[2]
IO-550-F
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 437,1 lb (198 kg). Baugleich mit IO-550-A, B und C, jedoch mit obenliegender Luftansaugung und einer 12,7 Liter großen Ölwanne. Zugelassen am 23. Juni 1988.[2]
IO-550-G
280 PS (206 kW) bei 2500 Umdrehungen, Trockengewicht 428,97 lb (195 kg). Zugelassen am 17. März 1989.[2]
IO-550-L
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 438,5 lb (199 kg). Zugelassen am 23. Juni 1988.[2]
IO-550-N
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 429,97 lb (195 kg). Baugleich mit IO-550-G mit erhöhter Leistung. Zugelassen am 16. August 1996.[2]
IO-550-P
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 429 lb (195 kg). Baugleich mit IO-550-N mit der Ölwanne des IO-550-L. Zugelassen am 1. März 2000.[2]
IO-550-R
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 439,5 lb (199 kg). Baugleich mit IO-550-N mit der Ölwanne, der Ölsaugleitung und den Befestigungen des IO-550-B. Zugelassen am 1. März 2000.[2]

Modelle mit elektronischer Steuerung

IOF-550-B
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 447,1 lb (203 kg). Baugleich mit IO-550-B mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-C
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 453,2 lb (206 kg). Baugleich mit IO-550-C mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-D
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 455,0 lb (206 kg). Baugleich mit IO-550-D mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-E
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 462,8 lb (210 kg). Baugleich mit IO-550-E mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-F
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 460,1 lb (209 kg). Baugleich mit IO-550-F mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-L
300 PS (221 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 455,0 lb (206 kg). Baugleich mit IO-550-L mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-N
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 460,0 lb (209 kg). Baugleich mit IO-550-N mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-P
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 460,0 lb (209 kg). Baugleich mit IO-550-P mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]
IOF-550-R
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 470,5 lb (213 kg). Baugleich mit IO-550-R mit FADEC. Zugelassen am 4. Februar 2002.[2]

Turboaufgeladene Modelle

TSIO-550-A
360 PS (265 kW) bei 2600 Umdrehungen, Trockengewicht 442 lb (200 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg).[1]
TSIO-550-B
350 PS (257 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 442 lb (200 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg). Baugleich mit TSIO-550-A mit einer 12,7 Liter großen Ölwanne, einer einstufigen Kraftstoffpumpe statt der im TSIO-550-A verwendeten zweistufigen Pumpe und ohne Venturi-Düse.[1]
TSIO-550-C
310 PS (228 kW) bei 2600 Umdrehungen, Trockengewicht 442 lb (200 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg).[1]
TSIO-550-E
350 PS (257 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 442 lb (200 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg). Baugleich mit TSIO-550-C mit der Ölwanne und der Leistung des TSIO-550-B.[1]
TSIO-550-G
310 PS (228 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 554 lb (251 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg). Baugleich mit TSIO-550-E mit kleinerer Kühlung, anderer Ölwanne und geringerer Leistung.[1]
TSIO-550-K
315 PS (232 kW) bei 2500 Umdrehungen, Trockengewicht 522 lb (237 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg). Baugleich mit TSIO-550-E mit neuer Ölwanne, reduzierter Leistung, erhöhtem Ladedruck, reduzierter Drehzahl und verjüngten Zylinderlaufbuchsen.[1]

Turboaufgeladene Modelle mit elektronischer Steuerung

TSIOF-550-D
TSIOF-550-D
350 PS (257 kW) bei 2600 Umdrehungen, Trockengewicht 558 lb (253 kg) mit zwei Turboladern mit je 35,2 lb (16 kg). Baugleich mit TSIOF-550-J mit anderem Abgassystem und anderem Niederspannungskabelbaum.[1]
TSIOF-550-J
350 PS (257 kW) bei 2600 Umdrehungen, Trockengewicht 558 lb (253 kg) mit zwei Turboladern mit je 35,2 lb (16 kg). Baugleich mit TSIO-550-E mit FADEC, Turboladern, verjüngten Zylinderlaufbuchsen, anderer Ölwanne und unterschiedlicher Maximaldrehzahl.[1]
TSIOF-550-K
315 PS (232 kW) bei 2500 Umdrehungen, Trockengewicht 537,3 lb (244 kg) mit zwei Turboladern mit je 28,2 lb (13 kg). Baugleich mit TSIO-550-K mit FADEC.[1]

Wassergekühlte Modelle

TSIOL-550-A
350 PS (257 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 402 lb (182 kg). Baugleich mit TSIO-520-NB mit neuer Zylinderkonstruktion für die Wasserkühlung. Die Kühlmittelzuführung befindet sich auf der Oberseite des Zylinderkopfs, die Kühlmittelpumpe ist an der Anlasserhalterung montiert. Der Ölkühler dagegen ist nicht am Motor, sondern an der Flugzeugzelle befestigt. Das Triebwerk verfügt über einen TA81 Turbolader der Firma AiResearch.[3]
TSIOL-550-B
325 PS (239 kW) bei 2700 Umdrehungen, Trockengewicht 557 lb (253 kg). Baugleich mit TSIO-520-UB mit den gleichen Erweiterungen wie der TSIOL-550-A.[3]
TSIOL-550-C
350 PS (257 kW) bei 2600 Umdrehungen, Trockengewicht 546 lb (248 kg). Baugleich mit TSIOL-550-A mit dem Abgassystem und der Turboladerbefestigung des TSIOL-550-B. Das Triebwerk ist für die Montage eines TA81 Turboladers vorbereitet und verfügt weder über Öl- noch über Wasserkühler.[3]

Modelle mit Getriebe

GIO-550-A
Ein Triebwerk speziell für die RU-38 Twin Condor mit einem Untersetzungsgetriebe mit einer Untersetzung von 3:2, das die Drehzahl auf 2267 Umdrehungen reduziert.[5][6][7]

Verbreitung

TSIO-550 in einer Lancair IV-P
IO-550
TSIO-550
TSIOF-550
TSIOL-550
GIO-550

Weblinks

Commons: Continental IO-550 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n TYPE CERTIFICATE DATA SHEET NO. E5SO Revision 6. (pdf) Federal Aviation Administration, März 2010, abgerufen am 21. Juli 2010 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y TYPE CERTIFICATE DATA SHEET NO. E3SO Revision 10. Federal Aviation Administration, März 2007, abgerufen am 28. Dezember 2008 (englisch).
  3. a b c d TYPE CERTIFICATE DATA SHEET NO. E4SO Revision 1. Federal Aviation Administration, August 1997, abgerufen am 28. Dezember 2008 (englisch).
  4. TYPE CERTIFICATE DATA SHEET NO. E00004NY, Revision 1. (Nicht mehr online verfügbar.) Federal Aviation Administration, August 2007, archiviert vom Original am 5. Januar 2018; abgerufen am 3. Januar 2009 (englisch). abgerufen am 20. Mai 2023
  5. Stoll, Alex: Schweizer RU-38A Twin Condor. September 2001, abgerufen am 4. Juni 2008 (englisch).
  6. Parsch, Andreas: Designations Of U.S. Military Aero Engines. Februar 2008, abgerufen am 14. Juli 2009 (englisch).
  7. Supplemental Type Certificate, STC Number: SA09133SC. (Nicht mehr online verfügbar.) Federal Aviation Administration, 4. November 1999, archiviert vom Original am 5. Januar 2018; abgerufen am 9. September 2014 (englisch). abgerufen am 20. Mai 2023
  8. Cessna 210 Centurion, Disciples of Flight. Abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).

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I took this photo of the Continental TSIO-550-C engine installation in a Columbia 400 on April 4, 2006 at Sun 'n Fun in Lakeland, Florida.
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Autor/Urheber: FlugKerl2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
TSIOF-550-D
Lancair IV-P C-GLFP 02.jpg
This photo of a Canadian Lancair IV-P was taken at the Canadian Owners and Pilots Association Convention in Wetaskiwin Alberta June 2005. This plane was built by Gerry Leinweber & Jerry Mulder. The kit was picked up at the Lancair factory in Redmond Dec. 1995 and first flew six years later, on Nov. 21, 2001. Since that time it has over 300 hours on it, and has survived both a lightning strike and a nose gear failure. This particular aircraft is a great IFR platform, very fast, and at 16 gph lean of peak, a very cost effective way to fly at almost 300 mph.
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