Conrad von Kleist

Conrad Adolph von Kleist (* 4. April 1839 in Tzschernowitz, Landkreis Guben; † 23. September 1900 in Schmenzin) war Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Herrenhaus Schmenzin, 1855–1857 von Theodor von Kleist erbaut
Mitglieder der Reichstagsfraktion der Deutschkonservativen Partei im Jahr 1889 (von links nach rechts): Rudolph Wichmann, Otto von Seydewitz, Helmuth von Moltke, Graf Konrad von Kleist-Schmenzin, Otto von Helldorff, Karl Gustav Ackermann.

Conrad war der Sohn von Wilhelm Bogislaff von Kleist und wurde auf dem elterlichen Gut unterrichtet. Er bestand die Maturitätsprüfung am Joachimsthaler Gymnasium in Berlin und studierte dort Rechtswissenschaften. Mehrere Jahre lebte er auf Groß-Autz und Sirmeln in Kurland, die er 1858 geerbt hatte. Als Voraussetzung hierfür musste er ein russischer Graf werden. 1861 heiratete er Elisabeth, geb. Gräfin von Medem, mit der er einen Sohn und drei Töchter hatte.

1867 kaufte er das Rittergut Schmenzin in Hinterpommern von Theodor von Kleist, übersiedelte dorthin und verkaufte 1870 die kurländischen Güter. 1879 wurde er Johanniter-Ritter. Er war Mitglied des Bezirksrats im Regierungsbezirk Köslin und von 1889 bis 1892 im Preußischen Abgeordnetenhaus.[1] In den Jahren 1874 bis 1893 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Köslin 4 (Belgard, Schivelbein, Dramburg) und die Konservative Partei. Im Jahre 1894 wurde er auf Präsentation des alten und des befestigten Grundbesitzes im Landschaftsbezirk Herzogtum Kassuben Mitglied des Preußischen Herrenhauses, dem er bis zu seinem Tod angehörte.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band, 19, Reimer, Berlin
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 216 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 258–259.
  2. E. David (Hrsg.): Handbuch für das Preußische Herrenhaus. Berlin 1911, S. 243 (Online).

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Rittergut Schmenzin Sammlung Duncker.jpg
Rittergut Schmenzin, Kreis Belgard, Provinz Pommern; heute Smęcino (deutsch Schmenzin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gemeinde Tychowo (Groß Tychow) im Kreis Białogard (Belgard). Das Schmenziner Schloss wurde 1854 bis 1856 als Gutshaus unter Theodor von Kleist erbaut. Prägend war der turmartige Mittelteil. Graf Adolf von Kleist hat um 1870 noch einen Flügel angebaut. Das Gebäude wurde 1945 ausgeplündert, blieb aber zunächst stehen. Letzter Eigentümer war Ewald von Kleist-Schmenzin. In polnischer Zeit war im Schloss die Verwaltung eines Staatsbetriebes untergebracht. Jetzt dem Verfall preisgegeben.
Coat of arms of Prussia.svg

Prussian Eagle in the era of Wilhelm II.
Reichstagsfraktion der Deutschkonservativen Partei 1889.jpg
Mitglieder der Reichstagsfraktion der Deutschkonservativen Partei (von links nach rechts): Rudolph Wichmann, Otto von Seydewitz, Helmuth von Moltke, Graf Konrad von Kleist-Schmenzin, Otto von Helldorff-Bedra, Karl Gustav Ackermann.