Connie Walther

Cornelia Walther, bekannt als Connie Walther (* 17. September 1962 in Darmstadt[1]) ist eine deutsche Filmregisseurin und Drehbuchautorin.

Leben

Connie Walther studierte nach dem Abitur in Marburg Soziologie und Spanisch und absolvierte danach eine Ausbildung als Werbefotografin in Düsseldorf. Sie arbeitete als Beleuchterin, Produktions- und Regieassistentin unter anderem mit den Regisseuren Wolfgang Becker und Dominik Graf. Zu den Filmen, an denen sie dabei beteiligt war, gehören Wilder Westerwald und Ex (beide 1995) sowie Das Leben ist eine Baustelle (1997). An der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studierte sie Regie. 1996 drehte sie hier ihren Abschlussfilm Das erste Mal mit Lavinia Wilson in der Hauptrolle, der als „beste Examensarbeit einer deutschen Filmakademie“ ausgezeichnet wurde.

Für ihren Fernsehfilm Hauptsache Leben wurde sie 1999 zusammen mit der Hauptdarstellerin Renée Soutendijk mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Ihr Kinofilm Wie Feuer und Flamme wurde für den Deutschen Filmpreis 2002 in der Kategorie Bester Film nominiert. Mit Katja Flint in der Titelrolle verfilmte sie nach einem Drehbuch von Friedrich Ani den Krimi Mord in aller Unschuld. Für 12 heißt: Ich liebe dich, die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einem Stasi-Offizier und seinem Opfer, erhielt sie den Deutschen Fernsehpreis 2008 in der Kategorie Beste Regie. Walthers Fernsehfilm Frau Böhm sagt Nein mit Senta Berger und Lavinia Wilson in den Hauptrollen greift die Umstände der Mannesmann-Übernahme auf, wurde im November 2009 mit dem 3sat-Zuschauerpreis zum beliebtesten Fernsehfilm des Jahres gewählt und im März 2010 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

Ihr 2009 gestarteter Kinofilm Schattenwelt mit Franziska Petri und Ulrich Noethen in den Hauptrollen thematisiert die Innenwelt der Tochter eines RAF-Terroropfers. Ex-RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock war als Autor am Projekt beteiligt.[2]

Ihr Kinodrama Die Rüden über ein Resozialisierungs-Training für gewalttätige Straftäter hatte seine Uraufführung am 25. Oktober 2019 auf den Internationalen Hofer Filmtagen.[3] Gefilmt wurde mit vier jungen Darstellern, die eigene Gefängniserfahrung mitbrachten, mit aggressiv-bissigen Hunden mit Maulkorb und einer Hundetrainerin, deren Projekt diese Konstellation für psychische Veränderungen ist.[4]

Von 2002 bis 2005 war Connie Walther Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg, der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und der Internationalen Filmschule Köln.[5] Sie ist Mitglied der Deutschen Filmakademie,[6] in deren Vorstand sie 2010 für eine sechsjährige Amtszeit gewählt wurde.[7] Weiterhin ist sie Mitglied im Bundesverband Regie (BVR).[8]

Connie Walther lebt in Berlin.

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1997: Studio Hamburg Nachwuchspreis, 1. Preis für Das erste Mal[9]
  • 1997: Lobende Erwähnung beim Prix Europa für Das erste Mal[10]
  • 1999: Adolf-Grimme-Preis in Silber für Hauptsache Leben
  • 2002: Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Film für Wie Feuer und Flamme
  • 2002: Cinemagic WorldScreen Festival for Young People, Belfast, Bester Spielfilm für ein jugendliches Publikum für Wie Feuer und Flamme
  • 2002: Internationales Frauenfestival Turin, Spezialpreis Giuria Giovani der Kritik (Kategorie Bester Film), 3. Preis in der Kategorie Bester Film, Silberne Schale der Region Piemont (Kategorie Bester Film) für Wie Feuer und Flamme
  • 2002: Linea d'ombra Salerno Film Festival, Bester Spielfilm für ein Publikum unter 18 für Wie Feuer und Flamme
  • 2008: Deutscher Fernsehpreis, Kategorie Beste Regie für 12 heißt: Ich liebe dich
  • 2008: Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für 12 heißt: Ich liebe dich
  • 2009: Internationales Frauenfilmfestival Femina Rio de Janeiro, Beste Regie für Schattenwelt
  • 2009: 3sat-Zuschauerpreis für Frau Böhm sagt Nein
  • 2010: Adolf-Grimme-Preis in der Kategorie Fiktion für Frau Böhm sagt Nein
  • 2010: Ernst-Schneider-Preis in der Kategorie Wirtschaft und Unterhaltung für Frau Böhm sagt Nein
  • 2013: FIPA D'OR beim Festival International de Programmes Audiovisuels in Biarritz für Zappelphilipp

Literatur

  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Unter Mitarbeit von: Jonas Demel, Simone Falk, Thomas Gensheimer, Claudia Nitsche, Yvona Sarvan und Harald Tews. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 463 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtsdatum und -ort laut filmportal.de. Filmszene D, Berlin 2004, gibt als Geburtsort Essen an.
  2. Filmwebseite zum Kinospielfilm Schattenwelt (Memento vom 17. Mai 2009 im Internet Archive)
  3. Offizielle Website Die Rüden. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
  4. „Das waren die 53. Hofer Filmtage“, BR Themensendung der Reihe „kinokino“ vom 29. Oktober 2019, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  5. Connie Walther auf der Website zum Film Schattenwelt (Memento vom 9. Mai 2009 im Internet Archive), abgerufen am 9. Juli 2012
  6. Connie Walther Profil auf der Website der Deutschen Filmakademie
  7. Deutsche Filmakademie präsentiert neue Vorstandsmitglieder, filmportal.de vom 14. Februar 2011, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  8. Connie Walther beim BVR, abgerufen am 26. Oktober 2023
  9. Preisträger des Jahres 1997, abgerufen am 9. Juli 2012
  10. Prix Europa 1997. (PDF; 1 MB) Abgerufen am 22. Mai 2019.