Composante Spatiale Optique

Modell der Composante spatiale optique, ausgestellt in Le Bourget 2019

Composante Spatiale Optique (CSO) ist der Name eines französischen Programms von optischen Aufklärungssatelliten. Es ist als Nachfolgesystem für die Helios-Satelliten vorgesehen. Insgesamt sollen drei CSO-Satelliten betrieben werden.

Hintergrund

Seit dem Start des Satelliten Helios 1A im Jahr 1995 hat Frankreich eine Reihe von militärischen Aufklärungssatelliten entwickelt. Aufgrund der begrenzten Lebenszeit von Satelliten wurde ein neues Programm als Ersatz für die bestehende Helios 2A-Mission gestartet. Zuerst als französischer Beitrag für das europäische Musis-Programm geplant, wurde es nach dessen Einstellung zu einem rein französischen Programm.[1]

Die DGA, die Beschaffungsorganisation des französischen Militärs, beauftragte Airbus Defence and Space mit dem Bau der Satelliten und des Bodensegments; Thales Alenia Space liefert die optische Nutzlast.[2]

Im Gegensatz zu den Helios-Satelliten, die den gleichen Satellitenbus wie die SPOT-Satelliten verwenden, setzt CSO auf Technik der Pléiades-Satelliten auf. CSO war als System von zwei Satelliten geplant, das auf drei erweitert werden kann, falls europäische Partner Interesse haben.

Deutschland beteiligte sich mit 210 Millionen Euro an dem Projekt[3] und erhielt im Gegenzug Zugriff auf 20 Prozent der Kapazitäten.[4] Auch die Schweiz beteiligt sich mit einmalig 82 Millionen Franken sowie jährlich 2,5 Millionen Franken für Programmierung, Betrieb und eine eigene Empfangsstation. Sie erhält dafür 2 Prozent der täglichen Kapazitäten.[5][6]

Satelliten

SatellitStartdatum (UTC)StartplatzTrägerraketeCOSPAR-ID
CSO 119. Dezember 2018[7]CSG ELSSojus-ST/Fregat-M2018-106A
CSO 229. Dezember 2020[8]CSG ELSSojus-ST/Fregat-M2020-104A
CSO 36. März 2025[9]CSG ELA-4Ariane 622025-044A

Der Start von CSO 1 war ursprünglich für 2017 geplant.[10]

CSO 3 sollte ursprünglich 2021 mit einer Ariane 6 ins All gebracht werden. Da sich die Entwicklung dieser Rakete verzögerte, wurde im Dezember 2021 entschieden, auf eine Sojus-Rakete zu wechseln. Aufgrund des Russischen Überfalls auf die Ukraine wurde die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Russland jedoch unterbrochen, sodass doch eine Ariane 6 als Trägerrakete verwendet wurde.[11]

Einzelnachweise

  1. Französischer Verteidigungshaushalt 2013. Abgerufen am 26. Juli 2015 (französisch).
  2. Lancement de la réalisation des satellites CSO du programme Musis. Direction générale de l’armement, 31. März 2015, abgerufen am 26. Juli 2015 (französisch).
  3. Thorsten Jungholt: Für den Weltraum-Einsatz der Bundeswehr gibt die Ministerin eine Maxime aus. In: welt.de. 14. Juli 2021, abgerufen am 14. Juli 2021.
  4. Martin Greive, Thorsten Jungholt: Von der Leyens „katastrophaler“ Satelliten-Deal. In: welt.de. 5. April 2015, abgerufen am 14. Juli 2021.
  5. Bundesrat will Kooperation mit Frankreich bei Satellitenbildern. In: admin.ch. 25. November 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  6. Satellitenbilder aus Frankreich: Rahmenvertrag ist unterzeichnet. In: admin.ch. 29. Juni 2023, abgerufen am 29. Juni 2023.
  7. Update: Sojus-Start in Kourou erfolgreich. In: Flug Revue. 20. Dezember 2018, abgerufen am 4. September 2019.
  8. Soyuz Flight VS25. Arianespace, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  9. https://spacenews.com/ariane-6-launches-french-spysat-on-second-flight/
  10. Planung des französischen Militärs für 2014-2019. Abgerufen am 26. Juli 2015 (französisch).
  11. Laurent Lagneau: À cause des nouvelles difficultés d’Ariane 6, la mise en orbite du satellite militaire français CSO-3 attendra encore… 19. Oktober 2022, abgerufen am 6. Juli 2023 (französisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Composante spatiale optique.jpg
Autor/Urheber: Tiraden, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Maquette d'un satellite de la Composante spatiale optique, au stand du ministère de la défense, au salon du Bourget 2019