Comalcalco (Maya-Stätte)
Die Maya-Stätte von Comalcalco im mexikanischen Bundesstaat Tabasco gehört wegen ihrer Backsteinbauweise zu den ungewöhnlichsten Anlagen in ganz Mesoamerika. Gleichzeitig ist sie (evtl. zusammen mit dem ca. 140 km weiter südlich gelegenen Malpasito) eine der westlichsten aller bekannten Maya-Stätten.
Lage
Die zweifellos der Maya-Kultur zuzurechnende archäologische Stätte von Comalcalco lag an einem alten, etwa 10 km südlich der Golfküste verlaufenden Handelsweg. Heute liegt sie ungefähr 2 km nordöstlich des Zentrums der heutigen Stadt Comalcalco in einer Höhe von rund 12 m.
Geschichte
Die Bauten der wohl schon im 2. Jahrhundert v. Chr. existierenden Stätte können – trotz des weitgehenden Fehlens von Stelen mit Maya-Datierungen – aufgrund ihres Bauschmucks in die Zeit der Spätklassik (ca. 550–900) der Maya-Kultur datiert werden. Die lokale Herrscherfamilie unterhielt dynastische Beziehungen zu den letzten Herrschern von Palenque. In ihrer Blütezeit war die Stadt über 7 km² groß und bildete ein wichtiges Wirtschafts- und Handelszentrum zwischen der Halbinsel Yucatán und dem zentralen Hochland. Um das Jahr 900 wurde sie aufgegeben, verfiel allmählich und wurde erst im Jahr 1880 durch den französischen Forscher Désiré Charnay wiederentdeckt; oberflächliche Funde waren bereits zuvor von Raubgräbern entfernt worden. Charnay konnte einiges retten, doch erst ab den 1950er Jahren gab es umfangreiche Ausgrabungen und Rekonstruktionen.
Architektur
Rekonstruktionszeichnungen vermitteln das Bild einer geordneten Maya-Stadt mit einer großen von Tempel- und Wohnbauten (palacios) gesäumten Hauptachse, an deren Ende sich eine große, mehrfach gestufte Tempelpyramide erhebt. Alle Bauten bestehen in ihrem Kern aus Erdaufschüttungen, deren Oberfläche im Lauf der Zeit durch gebrannte Ziegelsteine befestigt wurde. Alle Bauten wurden mit Putz- und Stuckschichten verkleidet und anschließend bemalt, doch sind Farb- und Putzreste nur in wenigen geschützten Lagen erhalten geblieben. Einige Ziegel sind mit kleinen menschlichen oder tierischen Reliefs oder Ritzzeichnungen verziert.
Große Pyramide
Markantester Bau der Anlage ist die Große Pyramide mit ihrem breiten Treppenaufgang, dessen unterer Teil leicht vor dem eigentlichen Baukörper liegt. Von einem Absatz etwa auf halber Höhe der mehrfach gestuften Pyramide führt eine schmalere und steilere Treppe zum eigentlichen Tempel, von dem nur Teile der Außenmauern erhalten sind; das von Holzbalken gestützte und wahrscheinlich stuckierte Dach ist bereits vor langer Zeit eingebrochen und verschwunden.
Andere Bauten
Die meisten der entlang der breiten Mittelstraße erhöht stehenden Bauten sind ebenfalls als – wenn auch kleinere – Tempelpyramiden zu deuten. Auch hier führen breite Treppenaufgänge zu den eigentlichen Tempeln hinauf. Die weiter zurück stehenden Bauten scheinen Wohnbauten der Adeligen gewesen zu sein; die Masse des Volkes lebte in einfachen schilf- oder strohgedeckten Hütten aus mit Bastfasern oder dünnen Zweigen zusammengebundenen Ästen.
Stuckreliefs
Im Bereich der Ausgrabungsstätte wurden mehrere Stuckreliefs entdeckt. Besondere Beachtung verdient ein Raum („Grab der Neun Herren der Nacht“), dessen Wände mit neun menschlichen Stuckreliefs ausgestattet sind; die dargestellten Personen stehen über Gesten miteinander in Verbindung. Der Boden des Raumes zeigt vier rechtwinklige Erhöhungen, die an Gräber erinnern.
Museum
Das Museum der Ausgrabungsstätte zeigt zahlreiche Stuckköpfe und Ziegelsteinreliefs; daneben sind auch andere Kleinfunde zu sehen. Rekonstruktionszeichnungen vervollständigen das Gesamtbild.
Literatur
- E. Mejía und L. Mirambell: Comalcalco. INAH, México 1992
- Nikolai Grube (Hrsg.): Maya, Gottkönige im Regenwald. Potsdam 2012, ISBN 978-3-8480-0033-3, S. 443
Weblinks
- Archäologische Zone von Comalcalco – Infos des INAH (spanisch)
- Archäologische Zone von Comalcalco – Fotolinks
Koordinaten: 18° 16′ 45″ N, 93° 12′ 3″ W
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Tumba de los estucos o de los nueve señores de la noche, localizada en la "Gran Acrópolis" entre los Templos V y XI, de la ciudad maya de Comalcalco, Tabasco, México.
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Ladrillos grabados con figuras de totugas. Zona arqueológica de Comalcalco. Tabasco México.
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Cabeza maya. Zona arqueológica de Comalcalco. Tabasco. México.
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Cabeza maya. Zona arqueológica de Comalcalco. Tabasco. México.
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A map of the eastern classical Maya polities, with Comalcalco bolded
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Ladrillos grabados con figuras de animales. Zona arqueológica de Comalcalco. Tabasco México.
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Vista del Templo 1 de la zona arqueológica de Comalcalco. Tabasco. México.
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Recreación digital de la Plaza Norte vista desde el Templo IIIC. Al fondo se aprecia el Templo I, a la derecha los templos II y IIA, y a la izquierda los Templos III y IIIA
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Dieses Bild zeigt das Denkmal in Mexiko mit der Nummer
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Mascarón que representa a "Itzamnaaj", dios del cielo, localizado en el Templo VI, en la zona arqueológica de Comalcalco, Tabasco, México.
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Stucco maya portrait, "classic-recent" era (600 - 900 CE), Chontal region, Comalcalco, Tabasco, Mexico.
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Ladrillo grabado con figura de un cocodrlo. Zona arqueológica de Comalcalco. Tabasco México.
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Comalcalco - Looking down from the Palace. Temples VI and VII in front. Temples IIIA and III with Temple I in the back. Temple II is on the right side of the North Plaza. Comalcalco, Mexico
The literal English translation of "Comalcalco" is "In the house of the comals". A "comal" is a tortilla-pan. Although this is a name given by Aztecs, recently the Maya name has been deciphered and it is "JOY CHAN" (knotted ceiling).
The Mayan ruins at Comalcalco are mystery to archeologists and other researchers studying the unique architectural style of the ancient city because of its use of a special type of kiln - brick technology. Other Mesoamerican of the Maya, were built using hand carved limestone blocks - not bricks.