Columbia-Princeton Electronic Music Center
Das Computer Music Center (CMC) an der Columbia University ist das älteste Zentrum für die Erforschung von elektronischer Musik und Computermusik in den Vereinigten Staaten. Es wurde in den 1950er-Jahren als Columbia-Princeton Electronic Music Center gegründet.
Ort
Das CMC befindet sich in der Prentis Hall, 632 West 125th Street, New York City, gegenüber Columbias neuen Manhattanville campus. Die Einrichtung besteht aus einer großen Forschungseinrichtung für Akademiker, die sich auf Computermusik und Multimedia-Forschung spezialisiert haben, und eine Anzahl musikalischer Einrichtungen und Aufnahmestudios für die Studenten.
Leitung, Dozenten und Angebote
In dem Zentrum wird das Sound Arts MFA Program angeboten. Der Leiter des CMC ist Brad Garton.
Im CMC können Kurse unter anderem bei George Lewis, Terry Pender, Douglas Repetto und R. Luke DuBois besucht werden. Zahlreiche Gastfakultäten bieten jedes Jahr Seminare an.
Einige Projekte, die sich seit den 1990er-Jahren aus dem Umfeld des CMC hervorgetan haben, sind:
- Real-Time Cmix
- PeRColate
- dorkbot
- ArtBots
Geschichte
Der Vorgänger des Columbia-Princeton Electronic Music Center war ein Studio, das in den frühen 1950er-Jahren von den Professoren Vladimir Ussachevski und Otto Luening, beide von der Columbia University, sowie Milton Babbitt and Roger Sessions, beide Princeton University, gegründet wurde.
Ursprünglich vorgesehen für Experimente in der musikalischen Komposition mit der neuen Reel-to-reel-Tonbandtechnik, verzweigte sich das Studio schnell in alle Gebiete der Forschung zu elektronischer Musik.
Das Flaggschiff der Zentrumsausrüstung, ein RCA Mark II Sound Synthesizer, wurde 1957 geliefert, nachdem es die Radio Corporation of America (RCA) nach Spezifikationen von Ussachevski und Babbitt entwickelt hatte. Finanziert wurde die Anschaffung durch eine Förderung der Rockefeller-Stiftung.
Eine Reihe bedeutender Stücke des Repertoires der elektronischen Musik wurde auf diesem Synthesizer realisiert, einschließlich Babbitts Vision and Prayer und Charles Wuorinens Time's Encomium, welches 1970 den Pulitzer-Preis für Musik gewann. 1961 veröffentlichte Columbia Records eine Langspielplatte mit dem Titel Columbia-Princeton Electronic Music Center, das im Wesentlichen mit dem RCA Mark II produziert wurde.
Zwischenzeitlich zogen die RCA und das Zentrum in die Prentis Hall um.
Viele Koryphäen der elektronischen Musik, und der Avantgarde in der Musik generell, besuchten das Zentrum, beziehungsweise arbeiten oder studierten dort, darunter Edgard Varèse, Halim El-Dabh, Bülent Arel, Mario Davidovsky, Charles Dodge, Pril Smiley, Alice Shields, Wendy Carlos, Dariush Dolat-Shahi und Luciano Berio.
Das Electronic Music Center agierte auch als Beratungsunternehmen für andere Studios der elektronischen Musik in der Westlichen Hemisphäre, beriet sie bezüglich des optimalen Studiodesigns und half ihnen, Geräte zu beschaffen.
Die Mitarbeiter des Zentrums entwickelten unter Peter Mauzey eine Vielzahl angepasster Geräte, um die Komponisten am CMC zu unterstützen. Darunter waren frühe Prototypen der Tape-Delay-Maschinen, quadrofonische Mischpulte und analoge Adapter, um das Zusammenschalten von nicht kompatiblen Synthesizer-Geräten zu ermöglichen. Das Zentrum hatte auch eine große Sammlung von Synthesizern von Buchla, Moog und Serge.
In den späten 1970er-Jahren verlor das Zentrum schnell an Bedeutung, als die klassischen, analogen Bandtechniken nach und nach durch die digitale Computermusik abgelöst wurden. Mitte der 1980er-Jahre lösten die Einrichtungen von Columbia and Princeton ihre formale Verschmelzung. Das Musikinstitut von Princeton verstärkte seine Zusammenarbeit mit Bell Labs und gründete ein Studio für Computermusik unter Godfrey Winham und Paul Lansky namens Princeton Sound Lab.
Die ursprüngliche Einrichtung der Columbia wurde 1995 unter der Leitung von Brad Garton umorganisiert und in Columbia University Computer Music Center umbenannt.
Mit dem CMC verbundene Personen
- Bradford Garton, Leiter, Professor für Musik
- Terry Pender, stellvertretender Leiter
- Douglas Repetto, Leiter des Sound Arts MFA Program
- Fred Lerdahl, Professor für Musik
- George Lewis, Professor für Musik
Gebäude
Das Gebäude in 632 West 125th Street, genannt Prentis Hall, wurde im Jahr 1906 errichtet. Architekt war Edgar J. Moeller. Es hat sechs Etagen mit einer Fläche von insgesamt rund 11.300 m². Das Gebäude hat eine milchweiße Fassade und diente früher als Milchabfüllanlage. Im Zuge der Milliarden-Dollar-teuren Erweiterung des Campus Manhattanville der Columbia University wurde das Gebäude renoviert und umgebaut. Die Universität hat das Gebäude im Jahr 1949 erworben und damals als Chemie-Forschungseinrichtung benutzt.[1]
Weblinks
- Columbia history of the Electronic Music Center
- Ohm Site on the Electronic Music Center
- The Computer Music Center, Columbia University
- Princeton Sound Lab
- Nick Obourn, Center for Computer Music: 60 Years of Revolutionary Sound[2]
- "Q&A: electronic music comes of age" (Interview mit Forschungsleiter Douglas Repetto), von Daniel Cressey, Nature, Bd. 456, N° 7222, 4. Dezember, 2008, S. 576; doi:10.1038/456576a, OCLC 277860870, ISSN 0028-0836
Einzelnachweise
- ↑ "Columbia Acquires Land For Engineering Center," Brooklyn Eagle, October 16, 1949, pg. 42
- ↑ Nick Obourn: Center for Computer Music: 60 Years of Revolutionary Sound. Columbia University, archiviert vom am 8. Januar 2012; abgerufen am 22. Dezember 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 40° 48′ 59,5″ N, 73° 57′ 33,7″ W
Auf dieser Seite verwendete Medien
English: RCA Mark II Sound Synthesizer
(designed by Herbert Belar and Harry Olson at RCA Victor)
Autor/Urheber: Paul Lowry from New York, Lizenz: CC BY 2.0
Columbia University's Prentis Hall, home of the Computer Music Center, originally built as a Sheffield Farms milk plant. West 125th Street in the Manhattanville neighborhood of New York City.
Autor/Urheber: mandiberg, Lizenz: CC BY-SA 2.0
The 'Victor' (nickname of RCA Mark II Sound Synthesizer) that lives up at Columbia University 's Computer Music Center. It was one of the first synthesizers. They thought it would replace the orchestra, but instead it was very difficult to keep consistent. Instead it was given to Columbia which used it to teach avant garde electronic musicians. I was told that Bob Moog worked with it in school.
Autor/Urheber: Somaya Langley from Australia (for now), Lizenz: CC BY-SA 2.0
RCA Mark II Sound Synthesizer, Computer Music Center at Columbia University, NIME2007
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