Cobra (Schiff, 1926)

Cobra p1
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
HeimathafenHamburg
EignerHamburg – Amerika Linie (HAPAG)
BauwerftAG Vulcan, Stettin
Stapellauf14. Januar 1926
VerbleibAm 27. August 1942 gekentert
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
82,4 m (Lüa)
Breite12,2 m
Vermessung2.132 BRT
Maschinenanlage
Höchst-
geschwindigkeit
17 kn (31 km/h)

Die Cobra (2) war ein Seebäderschiff der HAPAG, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine als Minenschiff eingesetzt wurde und im August 1942 verloren ging.

Seebäderschiff

Die Cobra 1933 im Hamburger Hafen

Die Cobra lief am 14. Januar 1926 auf der Vulcan-Werft in Stettin vom Stapel. Sie wurde im Seebäderdienst zwischen Hamburg, Cuxhaven, Helgoland und Sylt eingesetzt und machte ihre Jungfernfahrt von Hamburg nach Helgoland am 16. Mai 1926.[1] Das mit 2.132 BRT vermessene und 17 Knoten schnelle Schiff konnte insgesamt 1919 Passagiere aufnehmen. Wegen ihrer Eleganz und des weißen Anstrichs wurde die Cobra auch „Schwan der Nordsee“ genannt.

Minenschiff der Kriegsmarine

(c) Bundesarchiv, Bild 101II-MN-2787-30 / Peter / CC-BY-SA 3.0
Der sowjetische Truppentransporter Josif Stalin wurde 1941 bei der Evakuierung von Hanko durch die Minen der Corbetha-Sperre beschädigt

Am 26. August 1939, wenige Tage vor dem deutschen Überfall auf Polen, wurde die Cobra von der Kriegsmarine requiriert und zum Minenschiff umgerüstet und mit zwei 8,8-cm-Schnellfeuergeschützen bewaffnet. Nach Kriegsbeginn legte sie zunächst Minensperren in der Nordsee, nach der Besetzung von Norwegen ab April 1940 auch vor der norwegischen Küste.[2]

Die zusammen mit Roland und Brummer ex Olav Tryggvason am 7./8. August 1940 in der südwestlichen Nordsee verlegte offensive Minensperre „SW 1“ wird am 31. August der britischen 20. (Minenleger-)Zerstörer-Flottille zum Verhängnis, als die Express, Esk und Ivanhoe in der bis dahin nicht erkannten Sperre auf Minen liefen. Esk sank sofort, Ivanhoe wurde schwer beschädigt und als nicht abschleppbar von der eigenen Sicherung versenkt und Express verlor ihr Vorschiff, konnte aber eingeschleppt werden und fiel über zwölf Monate aus.[3]

Ab Juni 1941 kam sie dann in der Ostsee zum Einsatz, wo sie schon in der letzten Juniwoche im Finnischen Meerbusen, zusammen mit den beiden Minenschiffen Königin Luise und Kaiser die sogenannte „Corbetha“-Sperre ausbrachte. Einige Wochen später folgte die Verlegung der „Juminda-Sperre“ vor dem Kap Juminda an der Nordküste Estlands. Die beiden Minenfelder führten zu schweren Verlusten der sowjetischen Kriegs- und Handelsmarine, als deren Schiffe beim schnellen Vormarsch der Wehrmacht aus den baltischen Häfen flüchteten (Siehe: Sowjetische Evakuierung von Tallinn). Der Kommandant der Cobra, Kapitänleutnant der Reserve/Korvettenkapitän der Reserve Karl-Friedrich Brill, wurde mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Ende

Bei einem Luftangriff des Amerikanischen XIII Bomber Command[4] auf die Wilton-Werft im niederländischen Schiedam, wo das Schiff zur Überholung lag, wurde die Cobra am 27. August 1942 von einer Fliegerbombe getroffen, kenterte und sank. Vier Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.

Weblinks

Fußnoten

  1. Die HAPAG hatte bereits bis 1921 den Seitenraddampfer Cobra im Seebäderdienst zwischen Hamburg, Helgoland und Sylt eingesetzt, der 1922 in Wismar abgewrackt wurde. (siehe Cobra I).
  2. Von Dezember 1939 bis Januar 1940 war Hellmuth von Ruckteschell, später Kommandant der Hilfskreuzer Widder und Michel sowie Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Kommandant der Cobra.
  3. Rohwer: Seekrieg, 31.8./1.9.1940 Nordsee
  4. Kit C. Carter, Robert Mueller, U.S. Army Air Forces in World War II – Combat Chronoloy 1941 -1945. Center for Air Force History Washington, DC. 1991

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Merchant flag of Germany (1919–1933).svg
Merchant flag of Germany (1919–1933)
Bundesarchiv Bild 101II-MN-2787-30, Baltikum, gesunkenes russisches Schiff.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 101II-MN-2787-30 / Peter / CC-BY-SA 3.0
Das treibende Wrack des Truppentransporters "Josif Stalin"(7500BRT) der am 3.12.1941 bei der Evakuierung der restlichen Garnison von Hangö in die "Corbetha"Minensperre lief und vier Treffer erhielt.Als deutsche Vorpostenboote der 3.V-Flottille das Schiff ins Schlepp nehmen befinden sich noch ca.2000 Mann an Bord,der überwiegende Teil war bereits durch die anderen Schiffe des Geleits gerettet worden.
Cobra Schiff 1933.jpg
Autor/Urheber: Borcholt, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Cobra war ein Seebäderschiff der HAPAG, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine als Minenschiff eingesetzt wurde und im August 1942 verloren ging. Foto von Lothar Hallecker 1933 im Hamburger Hafen