Clausewitz-Kaserne (Nienburg/Weser)

Deutschland Clausewitz-Kaserne
LandDeutschland Deutschland
GemeindeNienburg wappen.jpg Nienburg/Weser
Koordinaten:52° 36′ 51″ N, 9° 15′ 25″ O
Eröffnet1956
Stationierte Truppenteile
MN CIMIC Command
Bataillon Elektronische Kampfführung 912
Sanitätsversorgungszentrum
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Clausewitz-Kaserne (Niedersachsen)

Lage der Clausewitz-Kaserne in Niedersachsen

Die Clausewitz-Kaserne ist eine nach Carl von Clausewitz benannte Kaserne der Bundeswehr, welche sich südöstlich des Stadtzentrums von Nienburg/Weser im Ortsteil Langendamm befindet.

Lage

Die Clausewitz-Kaserne liegt östlich der Bundesstraße 6 und befindet sich an der Adresse Am Rehhagen 10. An die Kaserne ist ein Standortübungsplatz angegliedert.

Geschichte

Die Kaserne wurde im Rahmen der Aufstellung der Bundeswehr 1956 nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm Kraemer erbaut.[1] Bemerkenswert ist hierbei, dass mit dem Bau am 28. August begonnen wurde und bereits am 13. Dezember Richtfest begangen werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt konnte Nienburg bereits auf eine lange Garnisonsgeschichte zurückblicken.

Die Geschichte der Kaserne ist in der Folge eng mit der Panzerbrigade 3 und deren Vorgängern verbunden, obwohl auch andere Truppenteile dort stationiert waren. Nach Auflösung der Brigade im Jahr 1993 wurde die Belegung der Kaserne von ca. 3000 Soldaten auf ca. 900 Soldaten im Jahre 2017 reduziert. Da im Jahr 2003 das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 (EloKaBtl 912) und Vorgänger des Multinational CIMIC Command in der Kaserne aufgestellt wurden, welche auch im Stationierungskonzept 2011 weiter vorgesehen sind, gilt der Standort als mittelfristig gesichert. Neben der Clausewitz-Kaserne bestanden am Standort Nienburg nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem auch die noch im Auftrag der Wehrmacht errichtete Mudra-Kaserne (welche von 1950 bis 1996 vom 21st Engineer Regiment der Rheinarmee genutzt wurde), die 1960 gegründete Bundeswehrfachschule an der Verdener Straße (welche jetzt als Stadtarchiv genutzt wird), das Kreiswehrersatzamt am Berliner Ring (in welchem sich jetzt das Amts- und das Arbeitsgericht befinden), die Kleiderkammer an der Ziegelkampstraße, das Verteidigungskreiskommando an der Breslauer Straße sowie ein Pionierwasserübungsplatz an der Luise-Wyneken-Straße. Weiterhin bestand über das Artillerieregiment 1 eine enge Verbindung zum 32nd US Army Field Artillery Detachment, welches im Rahmen der Nuklearen Teilhabe das Sondermunitionslager Liebenau betrieb.[2]

Aktuelle Situation

Stationierte Einheiten / Dienststellen

Ehemalige Einheiten

Folgende Einheiten der Bundeswehr waren in der Kaserne stationiert:

TruppenteilZeitraum der StationierungVerbleib
2./Raketenartilleriebataillon 121980–1998Verlegung Lingen (Ems)
2./Raketenartilleriebataillon 122000–2002Auflösung
Flugabwehrraketenbataillon 351964–1989Auflösung
Panzerbataillon 341981–1992Auflösung
Artillerieaufklärungsbataillon 113 (teilaktiv)2002–2008Auflösung
Artillerieregiment 11993–2003Auflösung
Ausbildungskompanie 2/11960–1964Verlegung nach Leese
Beobachtungspanzerartilleriebataillon 113 (Geräteeinheit)1997–2003Auflösung
Evangelischer Standortpfarrer Nienburg1995–2007Umbenennung in EMilPfA Nienburg
Fahrschulgruppe Nienburg 21985–1994Auflösung
Feldwebel für Reservisten 2221978–1994Auflösung
Fernmeldedienstgruppe 218/131982–1994Auflösung
Fernmelderevisionsdiensttrupp 218/1311964–1994Auflösung
Fernmelderevisionsdiensttrupp 218/1321970–1994Auflösung
Flugabwehrbatterie 30 (aufgestellt als PzFlaBttr 30, BrigBttr)1961–1963Auflösung
Grenadierbataillon 511957–1959Umgliederung in PzGrenBtl 32
Instandsetzungskompanie 30 (vorher 3./VersBtl 36)1972–1993Auflösung
Kampfgruppe C 1 (Kampfgruppenstab)1957–1959Umbenennung in PzBrig 3
Kasernenfeldwebel Nienburg1970–1994Auflösung
Katholischer Standortpfarrer Nienburg1977–2001Verlegung nach Wunstorf
Landeskommando Niedersachsen – Teile Nienburg2007–2013Auflösung
leichte Pioniergerätekompanie 7611956–1958Umbenennung in PiGerKp 108
Materialausstattung Sanitätsbereich 22/171978–1998Auflösung
Nachschubkompanie 30 (vorher 4./VersBtl 36)1972–1993Auflösung
Panzerartilleriebataillon 25 (nicht aktiv, ab 2006 Geräteeinheit)1998–2008Auflösung
Panzeraufklärungskompanie 301963–1983Auflösung
Panzerbataillon 31 (gemischt u.teilgekadert)1981–1992Auflösung
Panzerbataillon 3341972–1981Umbenennung in PzBtl 34
Panzerbataillon 341981–1993Umgliederung in PzBtl 34 nicht aktiv
Panzerbataillon 34 (nicht aktiv)1993–1993Auflösung
Panzerbataillon 34 (nicht identisch mit vorgenannter gleichnamigen Einheit)1959–1968Verlegung nach Celle/Scheuen
Panzerbrigade 3 "Weser-Leine" (1957 aufgestellt als Kampfgruppe C 1)1959–1994Auflösung
Panzergrenadierbataillon 32 (SPz) (1957 aufgestellt als GrenBtl 51)1959–1997Verlegung nach Wesendorf
Panzerjägerbataillon 11957–1959Umbenennung in PzBtl 34
Panzerjägerkompanie 101959–1959Verlegung nach Stadtoldendorf
Panzerjägerkompanie 3101959–1959Verlegung nach Oldenburg (Oldb)
Panzerpionierkompanie 30, Aufstellung bereits 19591961–1971Verlegung nach Dedelstorf
Panzerpionierkompanie 301983–1993Auflösung
Pioniergerätekompanie 1081958–1959Verlegung nach Dörverden
Raketenartilleriebataillon 121964–2002Umgliederung in ein teilaktives Bataillon
Raketenartilleriebataillon 12 (teilaktiv)2003–2005Auflösung
Sanitätszentrum 2161986–1998Auflösung
Sanitätszentrum Nienburg/Weser2004–2015Auflösung
schweres Artilleriebataillon 1401959–1964Umbenennung in RakArtBtl 12
Standortfeldwebel Nienburg1981–1999Auflösung
Standortfernmeldeanlage 218/1311970–1994Auflösung
Standortschießanlage 222/11997–2000Auflösung
Unterstützungspersonal Standortältester Nienburg1981–2008Auflösung
Verbindungskommando Luftwaffe Brigadekommando PzBrig 31959–1994Auflösung
Versorgungsbataillon 361959–1960Verlegung nach Loccum
Versorgungsbataillon 361964–1972Auflösung
Verstärkungsreserve Sanitätszentrum Nienburg/Weser2007–2015Auflösung
Zahnarztgruppe 216/11981–1998Auflösung
Zahnstation (Terr) H 2061972–1981Auflösung
Zahnstation H 03 (Brigadezahnstation) (1964 unter einer anderen Bezeichnung aufgestellt?)1964–1972Auflösung

Folgende Einheiten der Bundeswehr waren in anderen Kasernen am Standort Nienburg stationiert:

TruppenteilZeitraum der StationierungVerbleibStandort
Wallmeistertrupp 222/11985–1986AuflösungBreslauer Straße 22 (Gebäude VKK)
Wallmeistertrupp 222/21985–1986AuflösungBreslauer Straße 22
Verteidigungskreiskommando 222 (Geräteeinheit)1964–1996AuflösungBreslauer Straße 22
Standortverwaltung Nienburg1957–2004AuflösungBerliner Ring 98
Standortmunitionsniederlage 222/11981–199?AuflösungLinsburger Weg
Standortkommandantur Nienburg1957–1964Umbenennung in VKK 222Breslauer Straße 22
Sicherungszug I IVG-Tanklager Schäferhof1976–2007AuflösungBreslauer Straße 22
Sicherungszug II IVG-Tanklager Schäferhof1976–2007AuflösungBreslauer Straße 22
Pionierdienstgruppe 7222 (Geräteeinheit)1985–1989AuflösungBreslauer Straße 22
Kreiswehrersatzamt Nienburg1956–2006AuflösungBerliner Ring 98
Infrastruktur-/Bauinstandsetzungsgruppe 7222 (Geräteeinheit)1982–1994AuflösungBreslauer Straße 22
Bundeswehrfachschulkompanie Nienburg1985–1986AuflösungZiegelkampstraße 45
Bundeswehrfachschule Nienburg1960–1994AuflösungVerdener Straße 24

Einzelnachweise

  1. Verzinkte Scheune. baunetz.de vom 27. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2020
  2. https://www.nienburg.de/portal/seiten/die-clausewitz-kaserne-in-nienburg-langendamm-2000012-21501.html Internetauftritt der Stadt Nienburg, abgerufen 07.11.17
  3. https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/zentrum-militaergeschichte-sozialwissenschaften Internetauftritt des ZMSBw, abgerufen am 7. November 2017
  4. https://archiv.reservistenverband.de/custom/bilder/microsites/2200222100/milhissam.pdf Internetauftritt der Reservistenarbeitsgemeinschaft Militärhistorische Sammlung Nienburg, abgerufen am 4. Juni 2019

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