Claudia Koll

Claudia Koll (1995)

Claudia Koll (* 17. Mai 1965 in Rom, Latium als Claudia Maria Rosaria Colacione)[1] ist eine italienische Schauspielerin, die einem breiten Publikum durch die Charakterdarstellung im freizügigen Erotikfilm Eine unmoralische Frau bekannt wurde. Ab Anfang der 2000er Jahre spezialisierte sie sich auf Verkörperungen von religiösen Charakteren, da sie auch in ihrem Privatleben gläubiger wurde und für den katholischen Glauben eintritt.[2]

Leben

Koll wurde am 17. Mai 1965 in Rom als Tochter von rumänischstämmigen Eltern geboren.[3] Sie wuchs bei ihrer religiösen, fast vollständig erblindeten Großmutter auf.[2] Sie gab ihr Fernsehschauspieldebüt 1988 in drei Episoden der Mini-Serie Una donna tutta sbagliata. Mit dem Beginn ihrer Laufbahn als Schauspielerin trat sie aus der Kirche aus und genoss ein Leben als Rebellin und frei von Autoritäten.[4][5] Im Folgejahr stellte sie eine Nebenrolle im Spielfilm Orlando sei dar. 1990 verkörperte sie eine Charakterrolle in einer Episode der Fernsehserie Eurocops. 1991 wurde sie im Fernsehfilm Ti ho adottato per simpatia für eine Nebenrolle besetzt. 1992 folgte im Erotikfilm Eine unmoralische Frau von Regisseur Tinto Brass ihre bis dato größte Rolle. Sie übernahm darin die weibliche Hauptrolle der Diana.

1995 trat sie als Co-Moderatorin des Sanremo-Festivals in Erscheinung. Weitere nationale Bekanntheit sammelte sie durch Hauptrollen in Fernsehserien wie Linda e il brigadiere von 1997 bis 1998 und Valeria medico legale von 2000 bis 2002. Sie gab an, dass sie sich nach dem Ruhm wie in einen „schwarzen Tunnel schrecklicher innerer Erlebnisse“ versetzt fühlte, und fand so den Weg zum Glauben zurück.[2] Sie schloss sich der Römisch-katholischen Kirche an.[6][7] Sie überlegte erst, mit dem Schauspiel aufzuhören und sich als Ordensfrau einem Kloster anzuschließen, entschied aber, dass sie durch das Schauspiel und die dadurch resultierende Bekanntheit eine größere Hilfe für die Kirche sei. Sie versucht junge Menschen zurück zum Glauben zu führen. So klärt sie beispielsweise junge Menschen an der Adria über den christlichen Glauben auf, kümmert sich in Rom um AIDS-Infizierte und reist durch Afrika zu hilfsbedürftigen Kindern. Sie ist bekennende Kommunistin.[2] Sie leidet an Zöliakie und ist Ehrenpräsidentin der italienischen Zöliakie-Vereinigung.[8][9]

Filmografie

Claudia Koll während einer Rede (2011)
  • 1988: Una donna tutta sbagliata (Mini-Serie, 3 Episoden)
  • 1989: Orlando sei
  • 1990: Eurocops (Il commissario Corso) (Fernsehserie, Episode 2x10)
  • 1991: Ti ho adottato per simpatia (Fernsehfilm)
  • 1992: Eine unmoralische Frau (Così fan tutte)
  • 1993: Il giovane Mussolini (Mini-Serie, 3 Episoden)
  • 1994: Miracolo italiano
  • 1995: Uomini sull'orlo di una crisi di nervi
  • 1996: Die Liebenden vom Red River (Les Amants de rivière rouge) (Mini-Serie)
  • 1996: Occhio di falco (Fernsehserie)
  • 1997–1998: Linda e il brigadiere (Fernsehserie, 12 Episoden)
  • 1998: Cucciolo
  • 2000–2002: Valeria medico legale (Fernsehserie, 14 Episoden)
  • 2001: L'impero (Mini-Serie, 4 Episoden)
  • 2003: Maria Goretti (Fernsehfilm)
  • 2004: Amiche (Mini-Serie, 4 Episoden)
  • 2004: Una cosa in mente. Giuseppe Benedetto Cottolengo
  • 2005: San Pietro (Fernsehfilm)
  • 2007: Petali di Rosa
  • 2011: Isabella de Rosis

Weblinks

Commons: Claudia Koll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IMDb: Biografie Claudia Koll, abgerufen am 17. Oktober 2021.
  2. a b c d Die Welt: Erotik-Star bringt Mädchen ins Kloster, von Andreas Englisch vom 26. Oktober 2004, abgerufen am 17. Oktober 2021.
  3. La Koll: da Brass al ruolo di Linda bella poliziotta In: Corriere della Sera, 2. April 1997 (italian). 
  4. Claudia Koll: conversione. In: YouTube. 1. November 2007; (italienisch).
  5. "Gesù compagno di strada": La testimonianza di Claudia Koll (Memento vom 20. Mai 2010 im Internet Archive)
  6. "Porn Star's New Life" (Memento vom 28. Juli 2010 im Internet Archive)
  7. "The Faith of Claudia Koll", Gloria.tv, 24. September 2008 (in English and Italian).
  8. Celiachia: Quando il pane fa male (Coeliac disease: When bread is bad) von Emilia Patruno in Familia Cristiana, Ausgabe 18 vom 4. Mai 2008. (Italienisch)
  9. Claudia Koll. Interview von Gianfranco Gramola. Claudia Koll: la donna che ha vissuto due vite (Claudia Koll: The woman who lives two lives). In: intervisteromane.net. 25. April 2015. (italienisch)

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Autor/Urheber: Llorenzi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Claudia Koll al Paladesio mentre testimonia la sua svolta religiosa. Sul fondale, un'immagine da Međugorje
Baudo Koll Falchi Sanremo 1995 (cropped).jpg
Claudia Koll, Festival di Sanremo 1995