Clarsbach

Clarsbach
Markt Roßtal
Koordinaten: 49° 23′ 3″ N, 10° 51′ 15″ O
Höhe: 392 m ü. NHN
Einwohner:173 (1. Jan. 2018)[1]
Postleitzahl:90574
Vorwahl:09127

Clarsbach (umgangssprachlich: „Glåʳschba“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Unmittelbar westlich des Kirchdorfes entspringt das Clarsbacher Bächlein, der ein rechter Zufluss des Weihersmühlbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. Der Ort ist unmittelbar von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Osten wird die Flur Eselsheide genannt, im Westen Egelsee. 1 km nordwestlich liegt das Waldgebiet Im Sand, 0,5 km südlich das Waldgebiet Im Zuckermandel. Dort befindet sich der Holzbuck (410 m ü. NHN). Unmittelbar nördlich des Ortes liegt der Sandbuck.

Die Kreisstraße FÜ 22 verläuft nach Raitersaich (1,7 km südwestlich) bzw. nach Roßtal (2,5 km nordöstlich). Die Kreisstraße FÜ 20 verläuft nach Fernabrünst (2,5 km nordwestlich).[3]

Geschichte

Der Bach wurde um 800 als „Claraspah“ in der Markbeschreibung des Regensburger Benediktinerklosters St. Emmeram erstmals urkundlich erwähnt. Die Bedeutung des Bachnamens ist unklar. Eine Ableitung von „klar“ ist nicht möglich, da das Adjektiv erst im Mittelhochdeutschem in Gebrauch ist. Der Ort selbst wurde im Salbuch des Klosters Heilsbronn von 1402 als „Clarspach“ erstmals urkundlich erwähnt.[2] Das Kloster Heilsbronn erwarb dort zwei Höfe.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Clarsbach 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Dietenhofen-Bonnhof inne. Über die bayreuthischen Untertanen übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (ein Hof, Hirtenhaus), das Kastenamt Bonnhof (zwei Höfe, ein Halbhof, 1 Haus), die Nürnberger Eigenherren von Holzschuher (zwei Höfe) und von Stromer (ein Gut).[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Clarsbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buchschwabach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Buchschwabach zugeordnet. 1 Anwesen unterstand in der freiwilligen Gerichtsbarkeit bis 1812 dem Patrimonialgericht von Stromer.[6]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Clarsbach am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 6: am Straßengiebel des zweigeschossigen Massivbaues (wahrscheinlich mit Benutzung des barocken Unterbaues im 19. Jh. neu errichtet) Steintafel mit Bauernhauszeichen und Inschrift 17 MK 87.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987001997002007002018
Einwohner789972871038887169241225180176*174*173*
Häuser[8]1112161516184451
Quelle[9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1][1][1]
* inklusive Zweitwohnsitzen

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt. Sie 1959 gibt es im Ort die katholische Filialkirche Maria Königin.

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c d Einwohnerzahlen auf der Website rosstal.de
  2. a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 24.
  3. Clarsbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 184.
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 107.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 227.
  7. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 93. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 16 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 65 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1029, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1194, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1125 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 779 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).

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Wappen von Roßtal.
Das Wappen zeigt ein weißes Pferd, das aus einer roten Kirche kommt, auf gelbem Hintergrund.