Clan Chief

Romantisierende Darstellung eines Clan Chiefs (Illustration von Robert Ronald McIan aus James Logans The Clans of the Scottish Highlands, 1845)

Clan Chief oder Clan-chief (von schottisch-gälisch clann „Kinder“[1], und englisch chief „Leiter, Häuptling“: Clanchef) bezeichnet den Vertreter des Gründervaters und Repräsentanten eines schottischen Clans. In Schottland glauben Clanmitglieder seit früher Zeit, dass sie von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammen, dem Gründer und zumeist Namensgeber ihres Clans.

Im schottischen Clansystem ist der amtsinhabende Chief dem Chief of a Chieftain übergeordnet. Infolgedessen ist ein Branch Chief (Oberhaupt eines Clanzweiges) der vorgesehene Amtsnachfolger eines Chieftains.[2] Clans ohne eigenen Chief werden Armigerous Clan genannt.

Aufgaben des Clan Chiefs

Ursprünglich lag die Hauptaufgabe des Chiefs in der Führung seines Clans bei Kämpfen zu Land und zu Wasser.[3] In den schottischen Highlands waren der Chief und der Chieftain einst einflussreiche politische Persönlichkeiten, die große, aber oft auch arbiträre Autorität ausübten.[4] Dies ist heute nicht mehr der Fall, die Titel Chief oder Chieftain haben heute lediglich noch eine hohe gesellschaftliche Bedeutung.[4] Ihre Existenz wurde durch schottische Gesetze anerkannt,[4] jedoch sorgte die Entwaffnung der Highland-Clans nach dem Jakobitenaufstand von 1745 für das Ausscheiden der Chiefs aus dem bürgerlichen und Gesetzesrecht.[5] Das bemerkenswerteste Gesetz war der „Heritable Jurisdictions Act 1746“, der die traditionellen Rechte der Gerichtsbarkeit aufhob, die den Clan Chiefs bis dahin zustanden.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Frank Adam, Thomas Innes of Learney: The Clans, Septs & Regiments of the Scottish Highlands. 8. Auflage. Johnston and Bacon, Edinburgh 1970 (englisch).
  • Maclean of Ardgour v. Maclean. 1938 S.L.T. 49 and 1941 S.C. 613 Scotland (englisch; Court of Session First Advising: 16. Juli 1937; Second Advising: 27. März 1941; Final Interlocutor: 18. Juli 1941).
  • Académie française: Dictionnaire de l’Académie française. 6. Auflage. Band 1, Firmin Didot, France 1843 (französisch; Leseprobe in der Google-Buchsuche, Fundstellen).
  • Gloag Henderson, Candlish Henderson: Introduction to the Law of Scotland. 9. Auflage. Green, Edinburgh 1987 (englisch).
  • Colin Mark: The Gaelic-English Dictionary. Am Faclair Gàidhlig-Beurla. Routledge, 2003, ISBN 0-415-29760-5 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Colin Mark: The Gaelic-English Dictionary. Am Faclair Gàidhlig-Beurla. Routledge, 2003, ISBN 0-415-29760-5, S. 458 (englisch).
  2. Frank Adam, Thomas Innes of Learney: The Clans, Septs & Regiments of the Scottish Highlands. 8. Auflage. Johnston and Bacon, Edinburgh 1970, S. 154–155 (englisch).
  3. Maclean of Ardgour v. Maclean. S. 711 (englisch).
  4. a b c Maclean of Ardgour v. Maclean. S. 636 (englisch).
  5. Maclean of Ardgour v. Maclean. S. 650 (englisch).
  6. Editors of Encyclopædia Britannica: Abolition of Heritable Jurisdictions Act. In: Britannica Online. 2013, abgerufen am 16. November 2013 (englisch).

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Forbes (R. R. McIan).jpg
"Forbes". A plate illustrated by R. R. McIan, from James Logan's The Clans of the Scottish Highlands, published in 1845.