Cipius (Toreut)
Cipius war ein antiker römischer Toreut (Metallbildner) aus Kampanien, sehr wahrscheinlich aus Capua.
Cipius ist heute nur noch aufgrund dreier[1] Signaturstempel bekannt. Weitere Informationen aus literarischen oder epigraphischen Quellen liegen nicht vor. Dennoch kann man davon ausgehen, dass er zur Gens der Cipier gehörte, die vor allem in Capua, aber zum Teil auch in Rom und Ostia lebte und mindestens in Capua und dessen Umland eine Reihe bedeutender toreutischer Unternehmen betrieb. Bekanntester und bedeutendster Vertreter der Familie war Publius Cipius Polybius. Die Signatur bei allen Stücken lautet lateinisch CIPI. Ob es sich bei Cipius um einen Vertreter der Familie handelt, der von den restlichen bekannten Mitgliedern verschieden ist, ob das Stück dem Œuvre eines der namentlich genauer und individueller bekannten Vertreter zuzuschreiben ist, oder aber ob die drei Stücke sogar von verschiedenen Produzenten hergestellt wurden, muss unklar bleiben. Neben Publius Cipius Polybius sind bislang mit dem Gentilnamen als Toreuten bekannt:
- Gnaeus Cipius Hilarius
- Publius Cipius Hymnus
- Publius Cipius Isocrysus
- Publius Cipius Nicomachus
- Publius Cipius Pamphilius
- Publius Cipius Princeps
- Publius Cipius Saturinus
- Lucius Cipius Tantalus
Hinzu kommen fünf weitere nur fragmentiert erhaltene Signaturstempel, bei denen nicht immer klar ist, ob sie vielleicht mit anderen Cipiern identisch sein können. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass es sich bei den Personen hinter den Stempeln Cipius A(.)c (…), Cipius Au(…), Cipius Auc(…) und Cipius Aug(…) um dieselbe Person handelt. Ein weiterer Stempel nennt einen Cipius Am(…).
Zwei der Bronzen wurden in Pompeji oder Herculaneum, und damit in der relativen Nähe zum wahrscheinlichen Produktionsort Capua, gefunden. Der Fundort des dritten Stückes ist heute nicht mehr genau bekannt, da es sich heute im Museum in Palermo befindet, dürfte es auch in der Region gefunden worden sein. Damit unterscheiden sich die erhaltenen signierten Stücke von Cipius in ihrer Verteilung von denen der meisten anderen namentlich bekannten kampanischen Toreuten, deren Werke eine sehr weite Verbreitung fanden, was allerdings auch an einer zufälligen Überlieferung liegen kann. Bei den Stücken handelt es sich um:
- Bronzekasserolle; gefunden in Pompeji, heute im Museo Biscari in Palermo, Inventarnummer 227.[2]
- Bronzekasserolle; gefunden in Pompeji, heute im Deposito Archeologico Pompei, Inventarnummer 10.601.[3]
- Bronzebadeschale; gefunden in Pompeji oder Herculaneum, heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel, Inventarnummer I.G. 73377.[4]
Literatur
- Rainer Vollkommer: Cipius Tantalus, Lucius In: Derselbe (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Nikol, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 984.
- Richard Petrovszky: Studien zu römischen Bronzegefäßen mit Meisterstempeln. (= Kölner Studien zur Archäologie der römischen Provinzen. Band 1), Leidorf, Buch am Erlbach 1993, S. 220.
Einzelbelege
- ↑ hinzu kommt wohl noch ein viertes Stück, das bislang unpubliziert ist, gefunden in North Lincolnshire (England), siehe Abbildung.
- ↑ Richard Petrovszky: Studien zu römischen Bronzegefäßen mit Meisterstempeln. Leidorf, Buch am Erlbach 1993, S. 220, Nr. C.15.–24/I.
- ↑ Richard Petrovszky: Studien zu römischen Bronzegefäßen mit Meisterstempeln. Leidorf, Buch am Erlbach 1993, S. 220, Nr. C.15.–24/II.
- ↑ Richard Petrovszky: Studien zu römischen Bronzegefäßen mit Meisterstempeln. Leidorf, Buch am Erlbach 1993, S. 220, Nr. C.15.–24/III.
Personendaten | |
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NAME | Cipius |
KURZBESCHREIBUNG | antiker römischer Toreut |
GEBURTSDATUM | 1. Jahrhundert v. Chr. oder 1. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 1. Jahrhundert oder 2. Jahrhundert |
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(c) The Portable Antiquities Scheme/ The Trustees of the British Museum, CC BY-SA 2.0
A terminal fragment from a cast copper alloy Roman patera handle. The flat circular terminal has a central circular perforation for suspending the vessel with a raised rim around the edge. Around the edge of the circular terminal is an incomplete double rim border with transverse grooves on the inner rim. On the inside of the border is another concentric row of punched dots, which is clearer near the handle end of the terminal but fades away midway around. The sides of the handle taper towards the break and have a double grooved linear border on either side with punched dots in between. A maker’s mark in the centre is possibly truncated by the break but reads ‘CI PI’. The broken end also has at least two incomplete rivet holes, which suggests that the vessel may have been repaired. The surviving length of the handle is 60.7mm, the external diameter of the terminal is 47.1mm, the thickness is 3.4mm and the weight is 39.04g. The maker’s mark is ‘CIPI’ refers possibly to Publius Cipius Polybius or an other member of a Capuan family of bronze smiths, who was operating in the mid 1st century AD. An example from Colchester was found in the Boudiccan destruction layer of 60 AD (Hawkes, C.F.C. and Hull, M.R. Camulodunum (1947), 334, pl. CI).