Chromotropfarbstoffe

Die Chromotropfarbstoffe sind eine Gruppe von Azofarbstoffen, die durch Reaktion verschiedener Diazoniumsalze mit Chromotropsäure als Kupplungskomponente entstehen. Die Herstellung der Chromotropfarbstoffe wurde 1890 durch die Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning in Höchst a. M. patentiert. Ursprünglich wurden sie im Wesentlichen zur Färbung von Wolle verwendet. Durch Zusatz verschiedener Metallsalze bei der Färbung wie beispielsweise Kupfersulfat oder Kaliumdichromat lassen sich mit den Farbstoffen leuchtende Nuancen erzielen, deren Farbton von Rot über Bordeauxrot, Violett bis Schwarz reicht. Wegen dieser Vielfältigkeit und Variationsfähgkeit der Farbstöne wurden die Farbstoffe als Chromotrope bezeichnet.[1][2]

Zum Teil werden die Chromotropfarbstoffe bei histologischen Färbungen wie beispielsweise bei der Gömöri-Trichrom-Färbung[3] oder als Indikatoren bei komplexometrischen Titrationen eingesetzt.[4]

Chromotrope
NameChromotrop 2RChromotrop 2BChromotrop 6BChromotrop 10B
StrukturformelChromotrop 2RChromotrop 2BChromotrop 6BChromotrop 10B
Farbton[5]rotblaurotviolettrotrotviolett
CAS-Nummer4197-07-3548-80-14197-09-55850-63-5
PubChem2017268360160740135870601
Colour-Index-NummerC.I. 16570C.I. 16575C.I. 16600C.I. 16640
Colour-Index-NameAcid Red 29Acid Red 176Acid Violet 6Acid Violet 13
SummenformelC16H10N2Na2O8S2C16H9N3Na2O10S2C20H16N4Na2O9S2C20H12N2Na2O8S2
Molare Masse468,37 g·mol−1513,37 g·mol−1566,47 g·mol−1518,43 g·mol−1

Einzelnachweise

  1. Patent DE69095: Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen aus einer neuen Dioxynaphthalindisulfonsäure. Angemeldet am 14. Mai 1890, veröffentlicht am 16. Mai 1894, Anmelder: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst a. M..
  2. Patent DE75738: Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen aus α1α4-Dioxynaphthalin-β2β3-disulfonsäure. Angemeldet am 14. Mai 1890, veröffentlicht am 4. Juni 1894, Anmelder: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst a. M..
  3. Gudrun Lang: Histotechnik. Praxislehrbuch für die biomedizinische Analytik. Springer, Wien, New York 2006, ISBN 3-211-33141-7, S. 199 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Edmund Bishop (Hrsg.): Indicators. Pergamon Press, Oxford 1972, S. 255 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Fritz Mayer: Chemie der Organischen Farbstoffe. Julius Springer, Berlin 1921, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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