Chromene

Chromene
Name2H-Chromen4H-Chromen
Andere Namen2-Benzopyran4-Benzopyran
StrukturformelStruktur von 2H-ChromenStruktur von 4H-Chromen
CAS-Nummer254-04-6254-03-5
? (Isomerengemisch)
PubChem9211136068
SummenformelC9H8O
Molare Masse132,16 g·mol−1
Aggregatzustandflüssig
Kurzbeschreibung
Schmelzpunkt< 25 °C[1]? °C
Siedepunkt92 °C (13 mbar)[2]77 °C (10 mbar)[3]
Dichte1,10 g·cm−3[4]? g·cm−3
Löslichkeitunlöslich in Wasser[4]
GHS-
Kennzeichnung

[5]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätzesiehe oben
siehe oben
siehe oben
Toxikologische Daten250 mg·kg−1 (LD50Mausi.p.)[1][6]

Als Chromene (auch: Benzopyrane) werden die beiden organischen chemischen Verbindungen 2H-Chromen und 4H-Chromen bezeichnet. Diese zählen zu den aromatischen Verbindungen und zu den Heterocyclen, da im Ringsystem das Heteroatom Sauerstoff enthalten ist. Beide Substanzen sind Isomere, die sich nur durch die Lage der Doppelbindung im heterocyclischen Sechsring unterscheiden.

Vorkommen, Derivate und Verwendung

2H-Chromen kommt in dem Myrtengewächs Calyptranthes tricona vor. Derivate des 2H-Chromens wirken als potente Kaliumkanalöffner und werden als Arzneistoffe verwendet (Cromakalim, Lemakalim);[7] Carbocromen wird zur Herztherapie eingesetzt. Vom 2H-Chromen leiten sich Cumarin und Umbelliferon ab, vom 4H-Chromen das Chromon, die Anthocyanidine und Flavone. Durch Hydrierung des Pyran-Ringes erhält man das Chroman, das z. B. den Grundbaustein der Tocopherole, der Rotenoide und einiger Cannabinoide darstellt. Auch viele Alkaloide enthalten ein Chromen-Gerüst als Chromophor.[8]

Isochromene

Stellungsisomere der beiden Chromene sind das 1H-Isochromen und das 3H-Isochromen, bei denen sich das Sauerstoff-Atom in Position 2 befindet.

Darstellung

Eine einfache Einstufensynthese von 2H-Chromen nach Yoshiyuki Kawase ist durch direkte Cyclisierung von Salicylaldehyd mit Propencarbonsäureestern in DMF möglich.[9][7] Die Synthese von 2H-Chromen erfolgt auch durch eine Wittig-Reaktion und anschließendem Ringschluss ausgehend vom Natriumsalz des Salicylaldehyds und Vinyltriphenylphosphoniumbromid.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu 1,2-Benzopyran in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 25. März 2021.
  2. a b Scheweizer, E.E.: Reactions of Phosphorus Compounds. III. A New General Ring Synthesis from Vinyltriphenylphosphonium Bromide in J. Am. Chem. Soc. 86 (1964) 2744. doi:10.1021/ja01067a061
  3. D. R. Lide, G. W. A. Milne: Handbook of Data on Organic Compounds. 3. Auflage, CRC Press, 1994, ISBN 9780849304453, S. 1548.
  4. a b D. R. Lide, G. W. A. Milne: Handbook of Data on Common Organic Compounds. CRC Press, 1995, ISBN 9780849304040, S. 568.
  5. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  6. European Journal of Medicinal Chemistry. Vol. 11, S. 81, 1976.
  7. a b Sabine Plücker: Untersuchungen zur Darstellung von Radioliganden aus der Reihe der Kaliumkanalöffner vom Benzopyran-Typ (PDF; 2,0 MB), Dissertation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2004.
  8. I. W. Southon, G. A. Cordell, J. Buckingham: Dictionary of alkaloids. CRC Press, 1989, ISBN 9780412249105.
  9. Kawase, Y., Yamaguchi, S., Horita, H., Takeno, J., Kameyama, H.: Bull. Chem. Soc. Jpn., 1982, 55, 1153–1155.

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Struktur von 2H-Chromen
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Struktur von 4H-Chromen
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Struktur von 1H-Isochromen
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Struktur von 3H-Isochromen