Chrom(IV)-fluorid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Chrom(IV)-fluorid
Kristallstruktur von α-Chromtetrafluorid
_ Cr4+ 0 _ F
Allgemeines
NameChrom(IV)-fluorid
Andere Namen

Chromtetrafluorid

VerhältnisformelCrF4
Kurzbeschreibung
  • grünschwarzer Feststoff (α-Chromtetrafluorid)[1]
  • dunkelvioletter, kristalliner Feststoff (β-Chromtetrafluorid)[1]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer10049-11-3 (β-Chromtetrafluorid)
PubChem57346073
ChemSpider52082975
WikidataQ1087524
Eigenschaften
Molare Masse127,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt
Löslichkeit

Hydrolyse in Wasser (α-Chromtetrafluorid)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chrom(IV)-fluorid, auch Chromtetrafluorid, ist eine chemische Verbindung der Elemente Chrom und Fluor, in der Chrom die Oxidationsstufe +IV einnimmt. Von dieser Verbindung existieren 2 Formen: das α-Chromtetrafluorid (grünschwarzer Feststoff, der bei 100 °C sublimiert) und β-Chromtetrafluorid (dunkelvioletter, kristalliner Feststoff, der bei 227 °C schmilzt).

Gewinnung und Darstellung

α-Chromtetrafluorid kann bei höheren Temperaturen aus den Elementen gewonnen werden:[1]

Weitere Möglichkeiten sind die Reaktion von Fluor mit Chrom(III)-fluorid oder Chrom(III)-chlorid:[1]

Chrom(III)-fluorid und -chlorid reagieren schon bei Zimmertemperatur mit Fluor zu α-Chromtetrafluorid.

β-Chromtetrafluorid wird durch Langzeitthermolyse von Chrom(V)-fluorid gewonnen:[1]

Bei der 5-monatigen Langzeitthermolyse von Chrompentafluorid entsteht β-Chromtetrafluorid.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

α-Chromtetrafluorid ist aus Ketten von trans-kantenverknüpften CrF6-Oktaedern aufgebaut. β-Chromtetrafluorid ist aus Ringen von 4 cis-eckenverknüpften CrF6-Oktaedern aufgebaut, die über gemeinsame trans-ständige Fluoratome zu Röhren verknüpft sind, wobei jedem CrF6-Oktaeder zwei cis-ständige freie Fluoratome verbleiben.[1]

Chemische Eigenschaften

Chromtetrafluorid bildet mit Fluoriden mehrere anionische Fluorokomplexe: CrF5, die aus CrF6-Oktaederketten mit gemeinsamen Fluoratomen aufgebaut sind; CrF62−, die oktaedrisch aufgebaut sind und CrF73−.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1571.
  2. β-Chromtetrafluorid auf webelements.com
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

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Unit cell of alfa-CrF4.png
Autor/Urheber: Andif1, Lizenz: CC0
Unit cell of alpha-CrF4. Graphics: Diamond 3.2, crystal data from Krämer&Müller, Zeitschrift fuer Anorganische und Allgemeine Chemie (1995), 621, 1969-1972.