Christoph Walther II

Epitaph für Hans von Dehn-Rothfelser (1561), heute in Dresden-Leuben

Christoph Walther (* 25. Januar 1534 in Breslau; † 27. November 1584 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer, der sich um 1558 in Dresden niederließ, wo sein Vetter Hans Walther II eine große Werkstatt mit Verbindungen zum kurfürstlichen Hof betrieb. Zur Abgrenzung gegenüber anderen Künstlern gleichen Namens, wie Christoph Walther I (Bildhauer, 1493 bis 1546), Christoph Walther III (Maler, 1550 bis 1592) und Christoph Walther IV (Bildhauer, 1572 bis 1626) wurde er als Christoph Walther II oder Christoph Walther II. bezeichnet.

Leben

Christoph Walther II entstammt einer schlesisch-sächsischen Künstlerfamilie. Er wurde in Breslau 1534 als zweiter Sohn von Andreas Walther I geboren und war damit der Bruder des Bildhauers Andreas Walther II, der 1567 nach Dresden umzog.

Christoph Walther II begab sich auf Wanderschaft, unter anderen nach Wien. Um 1558 wurde er in Dresden ansässig, und konnte so die Verbindungen und die Reputation seines erfolgreichen Vetters Hans Walther II nutzen. Im Jahr 1562, bei der Ratssitzung am 11. November, erhielt er die Bürgerrechte der Stadt Dresden. Der sächsische Kurfürst August beauftragte ihn und Hans Walther II in Sachsen Marmorsteinbrüche zu erkunden. Im Erzgebirge, nahe Schwarzenberg, entdeckten sie die dortigen Marmorvorkommen. Im Jahr 1574 war er Gründungsmitglied der Dresdner Malerinnung (Künstler). Neben Skulpturen gestaltete er vorrangig Altäre und Epitaphe in und um Sachsen.

Im Auftrag des Kurfürsten unternahm er 1583 eine Studienreise nach Karlstein in Böhmen, um die dortigen Marmorsteinbrüche zu besichtigen; das Ergebnis seiner Untersuchung scheint wenig befriedigend gewesen zu sein.[1] Walther starb im November des darauffolgenden Jahres und wurde auf dem Frauenkirchhof im Schwibbogengrab 69 beerdigt.[2]

Werke (Auswahl)

Positiv von 1583 mit altarähnlichem Unterteil

Literatur

Anmerkungen

  1. Hermann Arthur LierWalther, Künstlerfamilie. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 92–95, hier: 94 unten.
  2. Johann Gottfried Michaelis: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia. Selbstverlag des Autors, Dresden 1714, S. 2, 171 (Online in der Google-Buchsuche).

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Epitaph Dehn-Rotfelser Himmelfahrtkirche Dresden.jpg
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Epitaph Dehn-Rotfelser vom alten Frauenkirchhof, heute Himmelfahrtskirche Leuben
Schumann-Dresden 055.jpg
Abbildung 22 in Paul Schumann: Dresden

Positiv (Orgel und Schreibpult mit altarartigem Aufbau) von Christoph Walter 1584

Daneben kam auch die Kunst zu ihrem Recht. Wir lesen von künstlichen, teilweise sehr kostbaren Schreibtischen, darunter einem aus Marmor und Jaspis, der mit einem Positiv (kleine Orgel) verbunden war, von dem Bildhauer und Bildschnitzer Christoph Walter (1534—84). Dieses hervorragende Werk ist noch jetzt im historischen Museum zu Dresden. (Zitat aus Schumann-Buch, Seite 42)