Christoph Strasser (Extremsportler)
Christoph Robert Strasser (* 4. November 1982 in Leoben, Österreich) ist ein österreichischer Extremsportler, der zwischen 2011 und 2019 sechsmal das Race Across America und 2022 sowie 2023 das Transcontinental Race gewann.[1] Er ist der erste Mensch, der mit einem herkömmlichen Fahrrad[2] 1.000 Kilometer in weniger als 24 Stunden fuhr.
Werdegang
Strasser wuchs in Kraubath an der Mur auf. Nach dem Zivildienst begann er ein Studium der Umwelttechnik an der Montanuniversität Leoben, das er jedoch nicht abschloss.[3] Er ist nicht mit dem gleichaltrigen Extremradfahrer Michael Strasser verwandt.[4]
Nachdem er in seiner Jugend als Fußballspieler aktiv gewesen war, begann Christoph Strasser als 18-Jähriger mit dem Radsport. 2002 nahm er an seinem ersten 24-Stunden-Rennen teil. 2005 war er mit 22 Jahren jüngster Finisher des Race across the Alps. In den folgenden Jahren gewann er mehrere 24-Stunden-Rennen. 2007 stellte er mit 950 km beim 24-Stunden-Bewerb in Schötz einen neuen österreichischen Rekord im 24-Stunden-Radfahren auf.[5][6] Er wurde mit 25 Jahren jüngster Ultra-Radmarathon-Weltmeister. 2009 qualifizierte er sich erstmals für das Race Across America (RAAM), musste aber aus gesundheitlichen Gründen das Rennen nach 2400 km auf Platz vier liegend aufgeben.
Ein Jahr später, am 24. Juni 2011, gewann Strasser als dritter Österreicher nach Franz Spilauer und Wolfgang Fasching (drei Siege ab 1997) das Race Across America und als bis dahin jüngster Sieger.
Am 19. Juni 2013 gewann zum zweiten Mal das Race Across America. Dabei unterbot er mit einer Fahrzeit von 7 Tage 22 Std. 52 Min. die Zeit von Pete Penseyres aus dem Jahre 1986, stellte damit einen neuen Streckenrekord auf und fuhr die Strecke erstmals in einer Zeit unter acht Tagen.
Am 18. Juni 2014 gewann er zum dritten Mal das Race Across America. Damit ist er der erste Österreicher, der den Titel im Folgejahr verteidigen konnte. Dabei unterbot er mit einer Fahrzeit von 7 Tage 15 Std. 56 Min. seinen eigenen im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord.
Am 21. März 2015 verbesserte er in Berlin den 24-Stunden-Weltrekord im Freien auf 896,173 km.[7] Der Versuch, 2015 das Race Across America als erster Teilnehmer dreimal hintereinander zu gewinnen, scheiterte aufgrund eines Lungeninfektes.[8] Im August gewann Strasser das Race Around Austria und konnte in 3 Tagen, 14 Stunden und 44 Minuten seine eigene Rekordzeit aus dem Jahr 2014 für die 2.200 km und 30.000 Höhenmeter erneut unterbieten.[9]
Im September 2015 verunfallte Strasser mit rund 45 km/h auf einer Trainingsfahrt im Raum Fohnsdorf mit einem Auto. Ein Bruch der rechten Kniescheibe, eine gravierende Verletzung der rechten Schulter und ein Bändereinriss an der linken Schulter waren die Folge.[10]
Im August 2016 gewann Strasser zum dritten Mal in Folge das Race Around Austria. Dabei benötigte er 3 Tage, 12 Stunden und 41 Minuten.[11]
Am 13. Juni 2017 startete Strasser wiederum beim RAAM und beendete es zum vierten Mal nach 8 Tagen, 9 Stunden und 34 Minuten als Sieger, mit beinahe eineinhalb Tagen Vorsprung auf den Zweit-Platzierten.[12] Im selben Jahr verbesserte er im Tissot Velodrome im schweizerischen Grenchen den 24-Stunden-Weltrekord auf der Bahn auf 941,873 km.[13]
Das RAAM 2018 beendete Strasser wiederum als Sieger, nach 8 Tagen, 1 Std. und 23 Min. insgesamt 4960,51 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25,65 km/h und ähnlichem Vorsprung wie 2019. Bei diesem Rennen wurden 51 Höhenkilometer überwunden.[14]
2019 gewann er mit einer Zeit von 8 Tagen, 6 Std. und 51 Min. das Race Across America zum sechsten Mal. Damit hält er die alleinige Bestmarke, niemand zuvor konnte das Rennen sechs Mal gewinnen. Außerdem gelang ihm der dritte Sieg in Folge.[15]
Im August 2020 gewann Strasser erneut das Race Around Austria. Er benötigte für die 2.200 Kilometer mit 35.000 Höhenmetern 3 Tage 11 Stunden und 26 Minuten bei meist regnerischem Wetter, teils sogar heftig. In diesen drei Tagen kam er mit insgesamt nur 1:05 Stunden Schlaf aus. Im September 2020 gewann Christoph Strasser das Race Around Niederösterreich und zugleich den Staatsmeistertitel im Ultra Solo.[16]
Vom 16. bis 17. Juli 2021 fuhr Strasser auf einem Rundkurs am Fliegerhorst Zeltweg als erster Mensch mehr als 1.000 km in 24 Stunden auf einem herkömmlichen Fahrrad (zwei Laufräder, aufrechte Sitzposition, keine Verkleidung).[17][18] Er erreichte 1.026,215 km bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 42,75 km/h. Nebenbei stellte er nach Angaben seines Teams dabei auch 11 weitere Weltrekorde über die Kilometer- und Meilendistanzen 100, 200, 300, 500 sowie über die Zeiten sechs, 12 und 24 Stunden auf.[1][19]
2022 bestritt Strasser mit dem Transcontinental Race (TCR) ein Unsupported-Ultradistanz-Event, das er gleich bei seiner ersten Teilnahme gewann. Er benötigte für die selbstgewählte Route von 4.578,33 km mit über 40.000 Höhenmetern 9 Tage, 15 Stunden, 0 Minuten und war damit gut acht Stunden schneller als der Zweitplatzierte Adam Bialek.[20] Auch 2023 gewann er das Rennen, wechselte sich zwischenzeitlich in der Führung mit dem später zweitplatzierten Robin Gemperle ab.
Erfolge
- 2023
- 2022
- Transcontinental Race, 1. Sieg
- Race Across Italy, 2. Sieg, Streckenrekord[23]
- Race Around Niederösterreich, 3. Sieg, Streckenrekord[24]
- 2021
- Race Around Niederösterreich, 2. Sieg, Streckenrekord[25]
- 2020
- Race Around Niederösterreich, 1. Sieg, Streckenrekord
- Race Around Austria
- 2019
- Race Across America, 6. Sieg
- Race Around Austria, 2er-Team, Streckenrekord
- 2018
- Race Across America, 5. Sieg
- Race Around Austria CHALLENGE, Sieg, Streckenrekord
- 2017
- 2016
- Race Around Austria, 3. Sieg
- 2015
- 2014
- 2013
- Race Across America, 2. Sieg Streckenrekord
- Race Around Austria, 4er-Team, Streckenrekord
- Race Around Ireland, Streckenrekord
- Race Across Italy, Erstaustragung
- 2012
- 2011
- Tortour Suisse – im 6er-Team
- Race Across America, jüngster Sieger
- 2010
- Rekord – Transaustria – UMCA Record
- Glocknerman – Weltmeisterschaft Ultra Radmarathon
- 2008
- Kraftwerktrophy – 12h Dark Solo, Donnerskirchen, Burgenland[26]
- 2007
- 2006
Literatur
- Christoph Strasser: "Der Weg ist weiter als das Ziel", 2019, EGOTH-Verlag, 336 Seiten, ISBN 978-3903183087
- David Misch: "1000/24 - Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag" 2021, Verlag Covadonga, 304 Seiten, ISBN 978-3-95726-061-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b 1026 Kilometer in 24 Stunden: Extrem-Radsportler meldet neuen Weltrekord. In: Der Spiegel. Abgerufen am 18. Juli 2021.
- ↑ Anm. Sitzposition über der Tretkurbel, keine Windverkleidung, nur Muskelkraftantrieb.
- ↑ stefan.sigwarth: 4800 Kilometer reine Kopfsache. 1. Juni 2014, abgerufen am 18. Juli 2021.
- ↑ Uwe Mauch: Strasser: Was Österreichs extremste Namensvetter eint und rädert. Kurier, 22. Juli 2018, abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ 24h Rennen Schötz 2007. Abgerufen am 21. Januar 2023.
- ↑ Lebenslauf vom Extremsportler Christoph Strasser. Abgerufen am 21. Januar 2023.
- ↑ Rad: Steirer Strasser verbessert 24-Stunden-Weltrekord: 896,173 km. In: kurier.at. 21. März 2015, abgerufen am 26. Dezember 2017.
- ↑ Christoph muss RAAM vorzeitig beenden // Extremsportler Christoph Strasser. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2021; abgerufen am 18. Juli 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Race Around Austria: Strasser mit neuer Rekord-Zeit im Ziel (16. August 2015)
- ↑ RAAM-Star Strasser von Auto angefahren. 21. September 2015, abgerufen am 18. Juli 2021.
- ↑ Strasser-Comeback endet mit drittem Sieg - Race Around Austria. 21. August 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. August 2016; abgerufen am 18. Juli 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Vierter Triumph: Strasser gewinnt RAAM überlegen. In: sport.orf.at. 22. Juni 2017, abgerufen am 24. November 2017.
- ↑ Radsportler Strasser knackt 24-Stunden-Weltrekord. In: rad-net.de. 15. Oktober 2017, abgerufen am 15. Oktober 2017.
- ↑ HOME. Abgerufen am 18. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Race Coverage Navigation raceacrossamerica 2019. In: raceacrossamerica.org. Abgerufen am 18. Juli 2021.
- ↑ Strasser gewinnt Race Around Niederösterreich - sport.ORF.at. In: ORF Sport. 19. September 2020, abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ Record Rules. World Ultracycling Association, abgerufen am 20. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ Christoph Strasser – 24 hour Road Record- July 17, 2021. In: World Ultracycling Association. Abgerufen am 20. Oktober 2021 (englisch).
- ↑ ORF at/Agenturen red: Extremsport: Strasser pulverisiert 24-Stunden-Weltrekord. 17. Juli 2021, abgerufen am 18. Juli 2021.
- ↑ TCRNo8 Results (GV). Abgerufen am 22. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ [1] Christoph Strasser Strava-Profil
- ↑ Peter von Rennrad-News: Transcontinental 2023: Strasser siegt zum zweiten Mal. In: rennrad-news.de. Thomas Paatz, 55595 Mandel, 2. August 2023, abgerufen am 22. August 2023.
- ↑ [2], 24. April 2022, abgerufen am 8. Mai 2022.
- ↑ Strasser und Roch pulverisieren bei Triple eigene Rekorde. In: Race Around Niederösterreich. 29. Mai 2022, abgerufen am 14. November 2022 (deutsch).
- ↑ RAN News - Race Around Niederösterreich, 8. Mai 2021, abgerufen am 23. Juni 2018.
- ↑ M3GA Bildbericht Kuota 24h Kraftwerk Trophy (Memento des vom 23. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bikeboard.at, 24./25. Mai 2008, abgerufen am 23. Juni 2018.
Personendaten | |
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NAME | Strasser, Christoph |
ALTERNATIVNAMEN | Strasser, Christoph Robert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Extremsportler |
GEBURTSDATUM | 4. November 1982 |
GEBURTSORT | Leoben, Österreich |
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Autor/Urheber: Racearoundaustria, Lizenz: CC BY 3.0
Extremradfahrer Christoph Strasser beim Race Around Austria.