Christoph Mancke
Christoph Mancke (* 1953 in Schönecken) ist ein deutscher Bildhauer.
Leben
Mancke studierte in den Jahren 1972 bis 1977 Bildhauerei an der Fachhochschule Dortmund. Von 1986 bis 1989 war er Lehrer für Querflöte an der Kreismusikschule Daun. Seither entwickelt und baut er Querflöten-Kopfstücke. Seit 1989 nahm Mancke an zahlreichen Bildhauersymposien teil, darunter an solchen in Kanada, China, Polen und Deutschland. An der Europäischen Akademie für bildende Kunst, Trier, lehrte er von 1993 bis 2002. Im Jahr 2019 war Mancke künstlerischer Leiter des Internationalen Bildhauersymposiums Welchenhausen im Dreiländereck Belgien-Luxemburg-Deutschland.[1]
Mancke ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler (BBK). Er lebt und arbeitet in Lünebach (Eifel).
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1988 Kunstpreis des Landkreises Trier-Saarburg
- 1989 Perron Preis der Stadt Frankenthal
- 1992 Kunstpreis 2. Kleinplastikbiennale Hilden
- 1993 Burgundstipendium des Landes Rheinland-Pfalz
- 2000 Art Innovation Preis Bremen
- 2006 Kaiser-Lothar-Preis der Stadt Prüm
Ausstellungen (Auswahl)
Die mit «E» gekennzeichneten Ausstellungen sind Einzelausstellungen, zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.
- 1989 Galerie Vulkan MainzE; Galerie Gärtner, MönchengladbachE
- 1990 Kunstraum Loft KölnE
- 1991 Schloss Waldthausen, MainzE
- 1992 Christoph Mancke: Skulpturen, Papierarbeiten 1984 - 1991. Vulkan-Galerie, Mainz (21. Mai bis 1. Juli 1992)E,K
- 1992 Kunstverein FrankenthalE
- 1994 Galerie Walther, DüsseldorfE,K
- 1994 Galerie DAP, WarschauK
- 1995 FRAC, DijonK
- 1996 Galerie La Cite, LuxemburgK
- 1998 Gesellschaft für Bildende Kunst, TrierE
- 1998 Westerwaldmuseum, Höhr–GrenzhausenK
- 2002 Galerie 19 rouge, LuxemburgE
- 2002 Künstlerbund Dresden, Dresden HellerauK
- 2007 Salon 2007, Cercle Artistique de Luxembourg
- 2009 Kunstverein Eschweiler (zusammen mit André Paquet)E,[2]
- 2011 Eisenmuseum JünkerathE,[3]
- 2013 Rheinisches Eisenkunstguss-Museum, Bendorf-Sayn
Werk
Für seine abstrakten Arbeiten verwendet Mancke verschiedene Materialien, hauptsächlich jedoch COR-TEN-Stahl und Stein. Häufig sind sie eine kontrapunktische Komposition aus beidem wie beispielsweise beim Großen Winkel für das Internationale Bildhauersymposium Bad Neuenahr-Ahrweiler 2002.[4]
Ein wiederkehrendes Thema in seinen Arbeiten ist ein „Spiel mit dem Gleichgewicht“. „Durch Kippen der Stücke aus der Senkrechten und das gleichzeitige Abfangen der Fallbewegung durch Gegengewichte erzeugt Mancke komplizierte Balanceakte.“ [Brigitta Amalia Gonser, 2010[5]]
Mancke wählt mit Vorliebe besondere Orte in der Natur und Landschaft für seine Skulpturen, häufig an Flüssen oder Flussmündungen (z. B. Mündung der Saar in die Mosel, der Mosel in den Rhein oder der Prüm in die Sauer).
Eine außergewöhnliche Arbeit schuf Mancke 2011 für den Gipfel des höchsten Bergs von Rheinland-Pfalz, den Erbeskopf im Hunsrück. Die 16,50 m hohe Skulptur Windklang – ein abstraktes Zeichen im Raum – ist Landmarke, begehbarer Aussichtspunkt und Kunstobjekt in einem. Am Endpunkt einer Sichtachse gelegen, führt es den Besucher zum Gipfel, lenkt seinen Blick in die Ferne und fordert zum Innehalten auf.[6][7]
Ein weiteres Hauptwerk von Mancke ist sein Labyrinth der Steine (1998), Steinsetzungen aus bis zu 30 t schweren Blöcken aus Udelfanger Sandstein in den ehemaligen Schießwällen auf dem Cracauer Anger (heute: Elbauenpark), Magdeburg. Die Installation schafft mit Hilfe der Präsenz der Masse der Steine einen Ort der Ruhe und Nachdenklichkeit. Die monumentalen Steinblöcke versperren hier teilweise den Blick und betonen dadurch die Sichtachsen. Sie schaffen dort begehbare Innenräume oder fordern zum Umschreiten auf und lenken so die Aufmerksamkeit auf die eigene Wahrnehmung. Die Installation entstand anlässlich der Bundesgartenschau Magdeburg 1999 in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Ernst, Heckel & Lohrer, Magdeburg, und dem Architekten Michael R. Schwarz, Trier, nach den prämierten Entwürfen für einen Landschaftsarchitekten-Wettbewerb von 1993.[8]
Zahlreiche von Manckes oft großformatigen Arbeiten gehen auf öffentliche Ausschreibungen, die er gewann, zurück, so etwa seine Arbeiten an der (ehemaligen) Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Bonn, an der NS-Gedenkstätte in Hinzert, vor der Landesversicherungsanstalt in Speyer oder am Geologischen Landesamt Rheinland-Pfalz in Mainz.
Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)
Insbesondere jene von Manckes Arbeiten, die auf Bildhauersymposien oder auf öffentliche Ausschreibungen zurückgehen, können als Kunst im öffentlichen Raum von jedermann jederzeit in Augenschein genommen werden.
- 1989 Stele. Internationales Bildhauersymposion Jockgrim 1989, Bürgerpark Jockgrim[9][10][11]
- 1990 Plastik für die (ehemalige) Landesvertretung Rheinland-Pfalz, Bonn [Gusseisen, 5,60 m hoch, offener Wettbewerb in Rheinland-Pfalz, ausgelobt vom Land Rheinland-Pfalz]
- 1991 Skulptur für die Universität Trier [Cortenstahl, eingeladener Wettbewerb des Lands Rheinland-Pfalz]
- 1993 Skulptur, Granitbrunnen Folsterhöhe, Saarbrücken
- 1995 Segel. Internationales Bildhauersymposium Rodalben [Stein, Eisen][12][13]
- 1996 Ohne Titel. Skulpturenpark Oberwesel, Rheinland-Pfalz [Stahl, 195 cm hoch][14]
- 1997 Garten des Eisens, Bundesgartenschau Magdeburg
- 1997 Skulptur Berufsbildende Schule für Wirtschaft, Koblenz [Gusseisen/Sandstein]
- 1997 Skulptur Geologisches Landesamt Mainz [Kylltaler Sandstein/Cortenstahl, 280 cm hoch][15]
- 1997 Skulptur Internationales Bildhauersymposion Germersheim 1997[16]
- 1998 Das Labyrinth der Steine. Steinsetzungen aus Udelfanger Sandstein, Elbauenpark, Magdeburg[8]
- 1999 Skulptur BBIZ Koblenz [Gusseisen/Sandstein]
- 1999 Skulptur Stein an der Mündung der Saar in die Mosel Internationales Bildhauersymposium Steine am Fluss Konz und Oberbillig[17]
- 2000 Brunnen Palais Walderdorff Trier [Sandstein/Cortenstahl]
- 2000 Skulptur für das Justizzentrum in Meiningen [Cortenstahl/Sandstein]
- 2001 Skulptur für das Regierungsviertel des Landes Thüringen, Erfurt [Cortenstahl, 11,50 m hoch, bundesweit offener zweistufiger Realisierungswettbewerb, ausgelobt vom Freistaat Thüringen][18]
- 2001 Skulptur Internationales Bildhauersymposium Shihiazhuang, China
- 2002 Bodenwasserrelief Kornmarkt Trier [Granit]
- 2002 Skulptur für den Industriepark Föhren [Cortenstahl]
- 2002 Großer Winkel. Internationales Bildhauersymposium Bad Neuenahr-Ahrweiler[19]
- 2003 Skulptur für die Landesversicherungsanstalt Speyer [Cortenstahl, 6,80 m hoch, eingeladener Wettbewerb]
- 2003 Tor zum Wasser. Internationales Bildhauersymposium Bitburg.[20] Standort: Prümtalradweg / Sauertalradweg, Steinheim, Luxemburg
- 2003 Skulpturen für die Fachhochschule Birkenfeld [Cortenstahl, Einladungswettbewerb, ausgelobt vom Land Rheinland-Pfalz][21]
- 2004 Skulpturen für die Fachhochschule Hof [Granit/Cortenstahl, 5,50 m hoch, bundesweiter Einladungswettbewerb, ausgelobt vom Freistaat Bayern]
- 2005 Schreitende. Bildhauersymposium Schweinstal [Buntsandstein/Cortenstahl, über 6 m hoch][22]
- 2006 Bodenobjekte am ehemaligen SS-Sonderlager Hinzert
- 2006 Skulpturen im Kreisel, Hermeskeil [Sandstein/Stahl]
- 2006 Skulpturengruppe Schönecken [Sandstein/Cortenstahl][23]
- 2007 Skulptur für die Landeszentralbank, Luxemburg
- 2010 Figur im Raum. Bildhauersymposium Rockenhausen [Sandstein/Stahl, 235 cm hoch][24]
- 2010 Skulpturen für die Stadtsparkasse Hilden
- 2011 Platzgestaltung Forbacher Passage, Völklingen [Granit]
- 2011 Windklang. Am Gipfel des Erbeskopf / Hunsrück [mit Holz verkleidetes Stahlgerüst, 16,50 m hoch]
- 2019 Skulpturenpaar Brückenschlag, Skulpturenweg Welchenhausen[25]
Weblinks
- Website des Künstlers
- Christoph Mancke, BBK Rheinland-Pfalz
- Christoph Mancke in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
Einzelnachweise
- ↑ Internationales Bildhauersymposium Welchenhausen 2019, Museumsverein Wartehalle Welchenhausen e.V.
- ↑ eschweiler-kunstverein.de:Christoph Mancke ( vom 24. Februar 2011 im Internet Archive)
- ↑ Skulpturen von Christoph Mancke im Eisenmuseum Jünkerath. volksfreund.de, 13. April 2011
- ↑ lantershofen.de:Christoph Mancke ( vom 4. August 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Brigitta Amalia Gonser: Künstlerische Koordinaten. In: Habitat - 4. Internationales Bildhauersymposion am Donnersberg 2010, Veranstalter: Kreis Kusel, Stadt Rockenhausen. Hrsg. MachArt e.V., Schweisweiler, 2010.
- ↑ Gipfelkunst am Erbeskopf: Völlig losgelöst von der Erde. Nahe-Zeitung, 24. Mai 2011
- ↑ Der Künstler Christoph Mancke gewinnt den Ideenwettbewerb „Gestaltung des Erbeskopf-Gipfels“. In: wittich.de. Ehemals im ; abgerufen am 16. Dezember 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b Elbauenpark Magdeburg. In: Kunst und Bauen - Integration der bildenden Künste in die Baukunst und den öffentlichen Raum. Hrsg. Bayerische Architektenkammer, München, 2000, S. 16–17
- ↑ Internationales Bildhauersymposion Jockgrim 1989, Hrsg. Zehnthaus, Jockgrim, S. 35–38
- ↑ tourismus-vg-jockgrim.de:Skulpturenweg in Jockgrim ( vom 27. Februar 2015 im Internet Archive; PDF; 3,64 MB)
- ↑ Skulpturenweg in Jockgrim, in: Skulpturenweg Rheinland-Pfalz - Kunst und Natur im Wechselspiel. Hrsg.: Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V., Mainz, 1996
- ↑ Internationales Bildhauersymposium Rodalben 1995, Hrsg.: Stadt Rodalben, S. 29–31
- ↑ Skulpturenweg in Rodalben, in: Skulpturenweg Rheinland-Pfalz - Kunst und Natur im Wechselspiel. Hrsg.: Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V., Mainz, 1996
- ↑ Skulpturenpark Oberwesel Rheinland-Pfalz, Hrsg. Kunstverein DiDa art, 1997
- ↑ Christoph Mancke: (Ohne Titel) (1996/1997), Welt-der-Form
- ↑ Internationales Bildhauersymposion Germersheim 2. Juni - 5. Juli 1997, Hrsg. Stadtverwaltung Germersheim, S. 38–41
- ↑ Steine am Fluss - Internationale Bildhauersymposien an der Obermosel. Hrsg. Verbandsgemeinden Konz und Saarburg, S. 12–13
- ↑ stahlbau-goerres.de:Stahlbau als Kunst ( vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Kunst entstehen sehen - SkulpturenWeg Bad Neuenahr-Ahrweiler 01.07.-03.08.2002 (PDF; 2,4 MB). 10 Bildhauer schaffen Skulpturen am Ufer der Ahr. Hrsg. Rainer Mertel, Heike Zimmermann, Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, 2002, S. 52–57
- ↑ Internationales Bildhauersymposium Bitburg 10.06. - 11.07.2003, Skulpturenweg Rheinland-Pfalz, Hrsg.: Zweckverband Feriengebiet Bitburger Land, Bitburg, S. 58–66
- ↑ gremienallee.de:Skulpturenpaar "Gleichgewicht" ( vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Bildhauersymposion 2005, Hrsg.Skulpturen Rheinland-Pfalz e.V. ( vom 6. April 2013 im Internet Archive), 2006, S. 26–29
- ↑ Die Schaffung der Skulpturengruppe Amitié, Schönecken, Mai 2006
- ↑ Habitat - 4. Internationales Bildhauersymposion am Donnersberg 2010, Veranstalter: Kreis Kusel, Stadt Rockenhausen. Hrsg. MachArt e.V., Schweisweiler, 2010.
- ↑ Internationales Bildhauersymposium Welchenhausen 2019, Museumsverein Wartehalle Welchenhausen e.V.
Personendaten | |
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NAME | Mancke, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1953 |
GEBURTSORT | Schönecken |
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Autor/Urheber: Pixelkleber, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Skulptur Großer Winkel (2002) von Christoph Mancke. Entstanden anlässlich des Bildhauersymposium Skulpturenweg 2002, Bad Neuenahr. Standort: Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler
(c) Presse RLP in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Das Bild zeigt eine Skulptur aus Cortenstahl des Künstlers Christoph Mancke vor dem Gebäude der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz in Speyer
Autor/Urheber: Helge Klaus Rieder, Lizenz: CC0
Stein an der Saarmündung von Christoh Mancke 1999. Dreieckier Stein, in dem man sitzen, stehen und zur Ruhe kommen kann. Entstanden im Rahmen des Bildhauersymposiums in Oberbillig 1999 - Im Hintergrund die Konzer Eisenbahnbrücke über die Mosel und ganz oben die Lichter von Markusberg und Mariensäule in Trier
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Christoph Mancke: "Windklang" (2011). Standort: Gipfel des Erbeskopfs