Christoph Franz von Buseck

Christoph Franz Amand Daniel Veith Christian von Buseck (* 28. Dezember 1724 in Jagstberg; † 28. September 1805 in Bamberg) war letzter Fürstbischof von Bamberg.

Fürstbischof Christoph Franz von Buseck, 1795, Pastell von J.B. Hirschmann
Fürstbischof Christoph Franz von Buseck, anonymes Portrait

Familie

Christoph Franz Amand Daniel Veith Christian von Buseck stammte aus dem alten Adelsgeschlecht derer von Buseck. Er war ein Sohn von Ernst Johann Philipp Hartmann von Buseck und Maria Anna, einer geborenen von Buttlar. Christoph Franz war der Neffe des Fürstbischofs von Fulda, Amand von Buseck, und des Deutschordenskomturs in Gundelsheim, Johann Christoph von Buseck. Sein eigener Neffe Georg Karl von Fechenbach war Fürstbischof von Würzburg.

Leben

1795 wurde der siebzigjährige Christoph Franz zum Bischof in Bamberg gewählt und anschließend erst zum Priester geweiht.[1] Am 16. August 1795 wurde er durch seinen Neffen Bischof Georg Karl von Fechenbach zum Bischof geweiht. Buseck galt als schwacher Regent. Zeitgenössische Diplomaten stellen seiner Regentschaft ein vernichtendes Zeugnis aus: „Ein Greis, der alle Schwachheiten des Alters erreicht hatte, ohne sich die Erfahrung desselben zu erwerben. Der Geiz ist seine herrschende Leidenschaft und der große Grundsaz seiner Staatsverwaltung. Seine Einfalt und Unwissenheit machten ihn zum Sclaven zweier Günstlinge“[2] „Der Fürst nahe an 79 Jahren und beinahe ohne Gedächtnis, regiert nur durch Eigensinn, in gewissen Fällen fast ganz unter dem Einfluß des geheimen Referendärs, und einiger mehr unbekannt wirkender Menschen, die ihn mißbrauchen, wenigstens benutzen.“[3]

Im Ersten Koalitionskrieg floh Buseck 1796 vor den Franzosen nach Prag und 1799 nach Saalfeld. Nach seiner zweiten Rückkehr ließ er (1800) seinen Neffen zum Koadjutor und Nachfolger bestellen. Durch die bayerische Besetzung des Fürstbistums kam es zum erzwungenen Rücktritt am 29. September 1802 als Fürstbischof. Das Hochstift Bamberg wurde säkularisiert, 1803 auch die Bamberger Universität aufgelöst. Der Bamberger Bischofsstuhl blieb nach dem Tode Busecks 1805 bis 1817/18 unbesetzt.

Literatur

  • Hans Joachim Berbig: Das Kaiserliche Hochstift Bamberg und das Heilige Römische Reich vom Westfälischen Frieden bis zur Säkularisation (= Beiträge zur Geschichte der Reichskirche in der Neuzeit. H. 5–6). 2 Bände. Steiner, Wiesbaden 1976, ISBN 3-515-01997-9 (Bd. 1), ISBN 3-515-02171-X (Bd. 2), (Zugleich: München, Universität, Habilitations-Schrift, 1975).
  • Günter Dippold: Zerstörung mit „Sammetpfötchen“. Anmerkungen zur Säkularisation des Hochstifts Bamberg. In: Schönere Heimat. Bd. 92, 2003, ISSN 0177-4492, S. 225–232, online (PDF; 300 KB). Auf www.bezirk-oberfranken.de, abgerufen am 1. Dezember 2015.

Weblinks

Commons: Christoph Franz von Buseck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Gatz: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder von 1785/1803 bis 1945. Bemerkungen zu einem biographischen Lexikon. In: Stimmen der Zeit, Bd. 202 (1984), S. 137–141, hier S. 139.
  2. Auszug aus einer Polemik des Gregoriätsch von Tannenberg gegen die untergehenden Hochstifte Bamberg und Würzburg aus: Günter Dippold: „Zerstörung mit Sammetpfötchen“. Anmerkungen zur Säkularisation des Hochstifts Bamberg, Seite 6
  3. Aussage des bayerischen Kommissärs, Franz Wilhelm Freiherr von Asbeck, zitiert in: Günter Dippold: „Zerstörung mit Sammetpfötchen“. Anmerkungen zur Säkularisation des Hochstifts Bamberg, S. 6.
VorgängerAmtNachfolger
Franz Ludwig von ErthalFürstbischof von Bamberg
1795–1805
Georg Karl von Fechenbach

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Fürstbischof Christoph Franz v. Buseck, Pastell 1795
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Portrait of Christoph Franz von Buseck
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Wappen des Hochstiftes bzw. Fürstbistums (später zu einem Erzbistum erhoben)

Bamberg