Christoph Carl Pfeuffer
Christoph Carl Pfeuffer (* 29. Oktober 1801 in Suhl, Thüringen; † 24. Dezember 1861 in Berlin) war ein deutscher Graveur und Medailleur.[1]
Leben
Christoph Carl Pfeuffer war der Sohn des Tischlermeisters Johann Heinrich Pfeuffer und dessen Ehefrau Barbara Cadarina, geborene Kreißen.
Er arbeitete als Volontär bei dem kurfürstlich sächsischen Hofgraveur Johann Veit Döll und entwickelte sich dort zu einem erstklassigen Stempelschneider.
1820 zog Pfeuffer nach Berlin und begann seine Arbeit bei der Berliner Medaillen-Münze von Gottfried Bernhard Loos. 1831 heiratete er die 21-jährige Sabine Tugendreich Marggraff und verlor sie bereits ein Jahr später durch Kindbettfieber nach der Geburt ihrer Tochter. Pfeuffer war häufig krank und blieb Berlin treu bis zu seinem Tod durch Lungenschlag am 24. Dezember 1861. Er hinterließ zwei verwaiste Enkelkinder. Pfeuffer war Mitglied der Berliner Freimaurerloge Zum goldenen Pflug. Er wurde auf dem Sophien-Kirchhof in Berlin beerdigt.[2]
- 1820: Graveur bei der Berliner Medaillen-Münze Loos
- 1828: Chef d’atelier bei der Berliner Medaillen-Münze Loos. Von 1822 bis 1828 wurden hier etwa 80.000 Medaillen hergestellt und verkauft.
- 1840: Medailleur bei der Königlichen Münze Berlin.
- 1842: Königlicher Hof- und Münz-Medailleur.
- 1845: 1. Münzmedailleur bei der Königlichen Münze Berlin.
Werke (Auswahl)
- 1839: Bronze-Medaille auf die 300-Jahrfeier der Reformation in Preußen; auf der Vorderseite mit den Brustbildern von Joachim II. Hektor, Kurfürst von Brandenburg, und Friedrich Wilhelm III. von Preußen; auf dem Revers eine belebte Szene mit Kurfürst Joachim in zeittypischer Kleidung beim Abendmahl
Pfeuffer hat während seiner 20-jährigen Anstellung bei der Königlichen Münze auch die Münzstempel für viele andere deutsche Staaten geschnitten: Für Hamburg, Hessen-Kassel, Hohenzollern, Lippe-Detmold, Mecklenburg-Schwerin, Reuß-Obergreiz, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck und Pyrmont.[2]
Literatur
- Leonard Forrer: Biographical dictionary of medallists, coin-, gem-, and seal-engravers, mint-masters, etc. ancient and modern Bd. 4, Spink & Son, London 1909, S. 475–476 (Digitalisat)
- Pfeuffer, Christoph Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 26: Olivier–Pieris. E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 531.
- Ferdinand Dahl: Katalog zur Ausstellung Kunstmedaillen – Medaillenkunst, Teil 2. (Der Steckenreiter. Dem Münzvergnügen gewidmete Nebenstunden. Eine Münzpost der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e.V., Folge 87). Numismatische Gesellschaft Bonner Münzfreunde, Bonn 2013, S. 6 (mit 4 Abbildungen).
- Reinhold Zilch: Die Berliner Reformationsmedaille von 1839 als Schulpreis. Die Verwendung der Medaille im Königreich Preußen, im deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Teil 1: Die Stiftung einer Reformationsmedaille durch den Berliner Magistrat 1839 und die Konkurrenz zwischen Christoph Carl Pfeuffer und Gottfried Bernhard Loos. Teil 2: Die Verteilung der Berliner Reformationsmedaille von 1839 und die Umwidmung der überzähligen Exemplare zu einem Schulpreis für die nächsten 100 Jahre. In: Money Trend. Internationales Magazin für Münzen und Papiergeld 50 (2018), H. 5, S. 90–97; H. 9, S. 104–108.
Einzelnachweise
- ↑ Max Bernhart: Medaillen und Plaketten. In: Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler. Band 1. Schmidt, Berlin 1920, S. 207 (online).
- ↑ a b Klaus Sommer: Die Medaillen der königlich-preußischen Hof-Medailleure Christoph Carl Pfeuffer und Friedrich Wilhelm Kullrich. 1. Auflage. Biblio-Verlag, Osnabrück 1986, ISBN 3-7648-1721-6, S. 3 ff.
Personendaten | |
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NAME | Pfeuffer, Christoph Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Graveur und Medailleur |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1801 |
GEBURTSORT | Suhl, Thüringen |
STERBEDATUM | 24. Dezember 1861 |
STERBEORT | Berlin |