Christoph Brudi

Christoph Brudi, 2005

Christoph Friedrich Brudi (* 9. Juli 1938 in München; † 19. Februar 2019) war ein deutscher Maler, Grafiker und Hochschulprofessor.[1]

Christoph Brudi, 2013

Leben

Am 9. Juli 1938 wurde Christoph Brudi in München geboren. Der Vater, Walter Brudi, war Professor für Buchgraphik und Typografie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Christoph Brudi absolvierte ab 1955 eine Ausbildung zum Grafiker an der Höheren Grafischen Fachschule der Stadt Stuttgart, wechselte 1959 zum Studium bei Gerhard Gollwitzer an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, um ab 1959 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Erich Glette zu studieren. Seine Studien rundete er bei Gunter Böhmer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ab.

1961 ließ sich Brudi in Stuttgart als freischaffender Maler und Graphiker nieder. Ab 1965 war er als „Künstlerisch-Technischer Lehrer für Graphik“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig. Die Akademie berief ihn 1980 als Professor für das Studienfach „Illustrative- bildhafte Graphik“. Dort wurde er zum Mitbegründer des Instituts für Buchgestaltung. An seinem neuen Wohnort Roßwag gründete er zusammen mit seiner Frau Heide Brudi die „Roßwager Kupferdruckerei“, eine Druckwerkstatt mit Galerie. In den nächsten Jahren folgten mehrere Gastprofessuren:

  • 1989: Eastern Oregon University, La Grande, USA, 2003[2]
  • 2004: LuXun Academie of Fine Arts, Shenyang, China
  • 2005: Radjastan College of fine Arts, Jaipur, Indien
  • 2005: Rabindra Bharati University, Kalkutta, Indien.

Seine Lehrtätigkeit an der Akademie Stuttgart wurde 1997 durch ein Forschungssemester in Arezzo, Italien unterbrochen.[3]

2008 kuratierte Brudi zusammen mit seiner Frau Heide eine Ausstellung in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart unter dem Titel: Walter Brudi, Buch Schrift Graphik Malerei.[4]

Christoph Brudi über sich selbst: Das Reich der gezeichneten und gemalten Bilder ist mir nicht weniger interessant, als das der erdachten, dann gesuchten realen Abenteuer. Neugierde und die Bereitschaft zum Risiko, zum Abenteurer sind Wesenseigenarten meiner Persönlichkeit. Im Erdenken und Realisieren stand mir immer meine Frau und Kollegin Heide Brudi zur Seite, wie aber auch in kritischer Distanz.

Illustrationen

Brudi war Illustrator und illustrierte zahlreiche Bücher:

  • Wohnwagenblätter, Kassette, Selbstverlag, München, 1959
  • Schwabinger Blätter, Gedichte, Radierungen, München, 1960
  • Erlegung des Minotaurus, Verlag A. Aaron, Basel, 1962
  • Russische Erzählungen des XX. Jahrhunderts, Verlag der Druckspiegel, Stuttgart, 1963
  • Ostpreußische Märchen, E. Weidinger Presse, Berlin, 1964
  • Paul Gallico, Monsieur Bonneval, Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh, 1965
  • Sprichwörter sind die Weisheiten der Strassen, Institut für Buchgestaltung, Stuttgart, 1965
  • Die Sprichwortspelunke, Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh, 1967
  • Josef Eberle, Ars Fumatoria, Institut für Buchgestaltung, Stuttgart, 1972
  • Schwäbische Curios, RWV-Verlag, Tübingen, 1974, ISBN 3-8052-0229-6
  • Schwäbische Wünschelrutengänge, RWV-Verlag, Tübingen, 1976 ISBN 3-8052-0258-X
  • Theodor Haering, Der Mond braust durch das Neckartal, RWV-Verlag, Tübingen, 1977, ISBN 3-8052-0281-4
  • Umschlaggestaltungen für den Elster Verlag, Baden-Baden, 1985 bis 1994

Ausstellungen

  • Galerie Arion, München, 1962
  • Stadthalle Göppingen, 1971
  • Kunstmesse Ludwigsburg, 1980
  • InterArt, Stuttgart, 1982, 1986
  • Landratsamt, Waiblingen, 1987
  • Universität La Grande, USA, 1989
  • InterArt, Stuttgart, 1991
  • Wittenberg, Melanchtonausstellung, 1996
  • Galerie InterArt, Keltische Fundstücke, 1998,
  • Galerie Filderstadt, 1999
  • Kunstverein, Fellbach, 2000
  • Schloss Kaltenstein, Vaihingen/Enz, 2005
  • Galerie Dr. Fuhrmann, 2005
  • Kunstverein, Budapest, 2006
  • InterArt, Stuttgart, 1991
  • Schwerpunktgalerie Stuttgart-Feuerbach, 2009
  • Galerie Chateau, Saint-Auvent, 2010
  • Kunstverein, Bretten, Figurale Imaginationen, 2013[5]
  • Mannlichhaus, Zweibrücken, Bilder von großer Lebendigkeit, 2015[6]
  • Kunstverein, Bretten, 2017

Einzelnachweise

  1. https://www.leo-bw.de/en/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/wlbblb_personen/136463819/Christoph+Brudi “Landeskunde entdecken“]
  2. Remembering former art professors Paul Bruncke and Christoph Brudi, auf: Website der Eastern Oregon University, 10.04.2019, abgerufen am 06.07.2022.
  3. Christoph Brudi und Ingrid Seddig – Grafik und Skulpturen auf: interart-stuttgart.de vom 04.12.2020, abgerufen am 06.07.2022.
  4. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart: Presse-Info 21/2008 vom 15.10.2008, abgerufen am 06.07.2022.
  5. Kunstverein Bretten. Christoph Brudi. „Spuren“ Zeichnungen und Holzschnitte 1. Dezember 2013([1])
  6. Klaus Friedrich: Bilder von großer Lebendigkeit, in: Pfälzischer Merkur vom 21.10.2015, abgerufen am 06.07.2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Christoph Brudi, 2013.jpg
Autor/Urheber: Wolfhard Bickel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Christoph Brudi, Atelier, 2013
Christoph Brudi, 2005.jpg
Autor/Urheber: Wolfhard Bickel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Christoph Brudi, 2005