Christoph (Schiff)

Christoph
Michael Zeno Diemer, Christoph nach Friedrichshafen heimkehrend
Schiffsdaten
FlaggeWurttemberg Württemberg
SchiffstypPassagierschiff
HeimathafenFriedrichshafen
BauwerftEscher, Wyss & Cie, Zürich
Indienststellung1877
Außerdienststellung1920
VerbleibVerschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
55,0 m (Lüa)
Breite11,76 m
Tiefgangmax. 1,6 m
Verdrängung225 t
Maschinenanlage ab 1877
Maschinen-
leistung
350 PS (257 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
12,4 kn (23 km/h)
Maschinenanlage ab 1897
Maschinen-
leistung
400 PS (294 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
13,5 kn (25 km/h)
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl400

Das Dampfschiff Christoph war ein württembergischer Schaufelraddampfer auf dem Bodensee.

Geschichte

Die Christoph war das erste Vollsalonschiff der Württembergischen Staats-Eisenbahn, und nach der Kaiser Wilhelm das zweite Vollsalonschiff überhaupt auf dem Bodensee. Zudem war die Christoph das erste Schiff, das von Anbeginn an über ein geschlossenes Steuerhaus verfügte – bei vielen anderen Bodenseedampfschiffen dieser Zeit war der Steuerstand zunächst im Freien, und wurde bei Modernisierungen oder Umbauten umhaust. Heimathafen der Christoph war Friedrichshafen.

Das von Escher, Wyss & Cie gebaute Dampfschiff ersetzte den alten Glattdeckdampfer Königin von Württemberg aus dem Jahr 1847, und übernahm den Schiffsnamen von der ehemals schweizerischen Hohenklingen, die in Mömpelgard umbenannt wurde. Das Schiff passte mit seinen Aufbauten nicht unter der Rheinbrücke Konstanz hindurch und konnte daher nur auf dem Obersee und dem Überlinger See eingesetzt werden.

1897 erfolgte ein Umbau der Dampfmaschine, und der gesamte Antrieb wurde erneuert. Statt mit hölzernen Schaufeln, waren die neuen Schaufelräder mit jeweils zwölf eisernen Schaufeln ausgestattet.

Nach 36 erfolgreichen Dienstjahren, die die Christoph zuverlässig und unauffällig absolvierte, übernahm die neue Hohentwiel die Linien der Christoph, die daraufhin nur noch im Gelegenheitsverkehr eingesetzt wurde. Als nach Ende des Ersten Weltkriegs die Länderbahnen mit ihren Bodenseedampfschiffen in die neu gegründete Deutsche Reichsbahn übernommen wurden, gehörte die Christoph zu den älteren Schiffen die in diesem Zusammenhang ausgemustert wurden. 1920 wurde die Christoph verschrottet; ihre Schiffsglocke befindet sich heute auf dem Motorschiff Stuttgart.

Vollsalondampfschiffe wie die Christoph blieben eine Rarität auf dem Bodensee. Lediglich die Kaiser Wilhelm, Stadt Bregenz und Stadt Überlingen wurden ebenfalls in dieser Bauweise ausgeführt. Wegen ihrer geringeren Seitenwindanfälligkeit und besseren Schwerpunktlage waren Halbsalondampfschiffe weiter verbreitet.

Technische Daten

  • Länge ü.a.: 55,00 m
  • Länge CWL: 53,17 m
  • Breite ü.a.: 11,76 m
  • Breite Hauptspant: 6,10 m
  • Tiefgang: 1,28 / 1,60 m (leer / beladen)
  • Verdrängung: 195,3 / 225,0 t (leer / beladen)
  • Kapazität: 400 Personen
  • Leistung: 350 PSi (ab 1897: 400 PSi)
  • Geschwindigkeit: 23 km/h (25 km/h)

Literatur

  • Klaus von Rudolff, Claude Jeanmaire: Schiffahrt auf dem Bodensee. Band 2. Die Blütezeit der Dampfschiffahrt: Beitrag zur Geschichte des Bodensees, Geschichte der einzelnen Schiffe und Register. hrsg. von der Interessengemeinschaft Bodensee-Schiffahrt, Verlag Eisenbahn, Villigen AG 1981. ISBN 3-85649-071-X

Weblinks

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Christoph nach Friedrichshafen heimkehrend