Christoph-Probst-Kaserne

Deutschland Christoph-Probst-Kaserne
LandDeutschland Deutschland
GemeindeDEU Garching bei München COA.svg Garching
Koordinaten:48° 14′ 36″ N, 11° 36′ 12″ O
Stationierte Truppenteile
ZInstSanBw MünchenDeutschland
BW

Die Christoph-Probst-Kaserne in Garching nördlich von München ist eine Liegenschaft der Bundeswehr. Hauptnutzer ist das Zentrale Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München.

Lage

Die Kaserne liegt im Garchinger Stadtteil Hochbrück östlich der Bundesstraße 13. An die Liegenschaft schließt sich in der nördlichen Fröttmaninger Heide ein Standortübungsplatz an, der fast bis zur Allianz-Arena und dem Autobahnkreuz München-Nord reicht. Südlich des Standortübungsplatzes, jenseits der Bundesautobahn 99, befindet sich die Südliche Fröttmaninger Heide an. Etwa vier Kilometer südlich befinden sich die Fürst-Wrede-Kaserne und die Ernst-von-Bergmann-Kaserne in München.

Namensgebung

Namensgeber der Kaserne ist Christoph Probst. Die Namensvergabe erfolgte offiziell am 6. November 2019, dem 100. Geburtstag von Probst. Dieser war Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose, Medizinstudent und Sanitätsfeldwebel im Zweiten Weltkrieg. Probsts noch lebender Sohn Vincent lehnte die Bezeichnung mit Dienstgrad als zu „martialisch“ ab. Zuvor trug die Kaserne keinen Namen.[1]

Geschichte

Die Kaserne befindet sich auf dem Gelände einer 1913 errichteten ehemaligen Munitionsanstalt. Dort wurde 1917 der Wasserturm Hochbrück fertiggestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg war dort auf dem Gelände eine Zündholz-Fabrik. Später zog auf das Gelände der Reichsarbeitsdienst ein.[2] Sie diente seit Anfang der 1960er Jahre als Mobilmachungsstützpunkt (MobStp) für verschiedene Geräteeinheiten der Flugabwehrtruppe, der Pioniertruppe, der Sanitätstruppe und des Territorialheeres.[3] Ein großer Teil des ehemaligen Liegenschaftsgeländes wurde nach Ende des Kalten Krieges nicht mehr benötigt und veräußert.

Dienststellen

Folgende Dienststellen sind oder waren in der Kaserne stationiert:[4]

Aktuell stationierte Einheiten

  • Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München, ZInstSanBw München, Aufstellung: 1985, am Standort mindestens von 1998 bis heute.
  • Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Abteilung XXI – Mikrobiologie)

Ehemalige Einheiten der Bundeswehr

Mobilmachungsstützpunkt (MobStp) Hochbrück, Ingolstädter Landstraße 100

TruppenteilAbkürzungZeitraum der StationierungVerbleib / Zusätzliche Information
Ausbildungsgruppe für Verwendungen bei integrierten StäbenAusbGrpIntegrVwdgAm Standort mindestens von 1985 bis 1986.
Flugabwehrbataillon 230 (Geräteeinheit)FlaBtl 230 (GerEinh)Am Standort mindestens von 1985 bis 1989.Unterstellt Flugabwehrkommando 2
Heimatschutzbataillon 861 (Geräteeinheit)HSchBtl 861 (GerEinh)Aufstellung: 1998, Auflösung: 2006Unterstellt Verteidigungsbezirkskommando 65
Heimatschutzbrigade 66 (Geräteeinheit)HSchBrig 66 (GerEinh)Aufstellung: 01.01.1981, Auflösung: 30.09.1993
Jägerausbildungszentrum 56/2JgAusbZentr 56/2Am Standort mindestens von 1981 bis 1986.Hervorgegangen aus Ausbildungszentrum Territorialheer 65/1
Baupionierbataillon 764 (Geräteeinheit)BauPiBtl 764 (GerEinh)Aufstellung: 01.01.1963, Auflösung: 05.1967Umbenennung in PiBtl 764.
Pionierbataillon 764 (Geräteeinheit)PiBtl 764 (GerEinh)Aufstellung: 05.1967, Auflösung: 01.04.1983Umbenennung in PiBtl 761.
Pionierbataillon 761 (Geräteeinheit)PiBtl 761 (GerEinh)Aufstellung: 01.04.1983, Verlegung: 01.04.1993
Pionierregiment 76 (Geräteeinheit)PiRgt 76 (GerEinh)Aufstellung: 01.04.1981, Auflösung: 31.03.1993
Reservelazarettgruppe 7610 (Geräteeinheit)ResLazGrp 7610 (GerEinh)Aufstellung: 01.01.1983, Auflösung: 31.12.2007
Sanitätskompanie 560 (Geräteeinheit)SanKp 560 (GerEinh)Am Standort mindestens von 1985 bis 1989.
Versorgungskompanie 660 (Geräteeinheit)VersKp 660 (GerEinh)Am Standort mindestens von 1985 bis 1989.
Wehrleit- und Ersatzbataillon 881 (Geräteeinheit)WLt/ErsBtl 881 (GerEinh)Aufstellung: 01.04.1963, Auflösung: 31.07.1995
Wehrleit- und Ersatzbataillon 883 (Geräteeinheit)WLt/ErsBtl 883 (GerEinh)Aufstellung: 1980, Auflösung: 31.07.1995

Lager Hochbrück, Ingolstädter Landstraße 100

TruppenteilAbkürzungZeitraum der StationierungVerbleib / Zusätzliche Information
Ausbildungszentrum Stabs- und Versorgungsdienste 56/2AusbZentr St/VersDst 56/2Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Ausbildungszentrum Territorialheer 65/1AusbZentr TerrHeer 65/1Aufstellung: 1971, Auflösung: 1981Umbenennung in JgAusbZentr 56/2.
ABC- und Selbstschutzausbildungsstätte VIABC/SeAusbStätte VIAm Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Wehrwissenschaftliches Institut für Materialuntersuchung - Gruppe BetriebsstoffeWehrwissIMatU GrpBstfAm Standort mindestens von 1989 bis 1989.

Dienstgebäude, Ingolstädter Landstraße 102

TruppenteilAbkürzungZeitraum der StationierungVerbleib / Zusätzliche Information
Institut für Pharmakologie und Toxikologie der BundeswehrInstPharmToxBwAm Standort mindestens von 1984 bis 2001.
Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Koblenz - Außenstelle MünchenZInstSanBw KOB - ASt MünchenAufstellung: 01.01.2004, Auflösung: 30.09.2017
Standortfernmeldeanlage 623/126StOFmAnl 623/126Aufstellung: 01.01.1970, Auflösung: 31.12.1994

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Sachse: Einzigartiger Name für Garchinger Kaserne. In: Münchner Merkur. 8. Oktober 2018, abgerufen am 23. Januar 2021.
  2. Gudrun Passarge: Die martialischen Anfänge von Hochbrück. In: Süddeutsche Zeitung. 27. Juni 2018, abgerufen am 24. Januar 2021.
  3. https://www.deutsche-militaerstandorte-nach1945.de/view_standorte.cfm?fnkt=3 Internetauftritt des ZMSBw, abgerufen am 16. November 2021
  4. https://www.deutsche-militaerstandorte-nach1945.de/view_standorte.cfm?fnkt=3 Internetauftritt des ZMSBw, abgerufen am 16. November 2021

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