Christmas-Faktor

Faktor IXa
Faktor IXa
nach PDB 1pfx

Vorhandene Strukturdaten: 1CFH, 1CFI, 1EDM, 1IXA, 1MGX, 1NL0, 1RFN, 2WPH, 2WPI, 2WPJ, 2WPK, 2WPL, 2WPM, 3KCG, 3LC3, 3LC5, 4YZU, 4Z0K, 4ZAE

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur380 = 145+235 Aminosäuren
Sekundär- bis QuartärstrukturHeterodimer
KofaktorCa2+, Phospholipide, Faktor VIIIa
PräkursorFaktor IX
Bezeichner
Gen-NamenF9 ; FIX; GLA domain; HEMB; MGC129641; MGC129642; PTC
Externe IDs
Arzneistoffangaben
ATC-CodeB02BD04
DrugBankDB00100
WirkstoffklasseAntihämorrhagika
Enzymklassifikation
EC, Kategorie3.4.21.22Serinprotease
MEROPSS01.214
SubstratArg-+-Ile in Faktor X
ProdukteFaktor Xa
Vorkommen
Homologie-FamilieSerinprotease
Übergeordnetes TaxonEuteleostomi
Orthologe
MenschHausmaus
Entrez215814071
EnsemblENSG00000101981ENSMUSG00000031138
UniProtP00740P16294
Refseq (mRNA)NM_000133NM_001305797
Refseq (Protein)NP_000124NP_001292726
Genlocus Chr X: 139.53 – 139.56 Mb Chr X: 60 – 60.03 Mb
PubMed-Suche215814071

Der Christmas-Faktor (auch Antihämophiles Globulin B oder Faktor IX) ist ein Gerinnungsfaktor der Blutgerinnung mit Enzymfunktion (Serinproteinase). Die Synthese des Christmas-Faktors findet in der Leber statt und bedarf Vitamin K. Das Protein hat eine molare Masse von etwa 68 kDa und gehört zur Gruppe der β-Globuline.

Genetik

Das Gen, das den Christmas-Faktor kodiert, liegt beim Menschen auf dem X-Chromosom, Genlocus q27.1–27.2.

Funktion

Der Christmas-Faktor wird durch den Faktor XIa (Plasma Thromboplastin Antecedent) und/oder Faktor VIIa (Proconvertin) aktiviert. Im aktivierten Zustand aktiviert der Christmas-Faktor wiederum durch Hydrolyse den Faktor X (Stuart-Prower-Faktor).

Als Coenzym benötigt der Christmas-Faktor Calcium, Phospholipide und Faktor VIII (antihämophiles Globulin A).

Erkrankungen

Ein angeborener Mangel des Christmas-Faktors liegt bei einer Blutgerinnungsstörung (Hämophilie B) vor. Erworbene Mangelzustände treten bei Vitamin-K-Mangel oder dem Vorhandensein von Autoantikörpern gegen den Christmas-Faktor (z. B. Lupus erythematodes) auf.

Der Christmas-Faktor kann in Form von Faktorenkonzentraten als Infusion substituiert werden. Diese enthalten den Faktor in gereinigter und konzentrierter Form, der durch Plasmafraktionierung aus Blutplasma gewonnen wird. Die Bestimmung der Christmas-Faktor-Aktivität kann diagnostisch Aufschluss über das Vorliegen eines Mangelzustandes geben.

Geschichte

Der Christmas-Faktor wurde nach Stephen Christmas benannt, dem fünfjährigen Patienten, an dem 1952 erstmals die Hämophilie B und ihr Vererbungsmuster beschrieben wurden. Dass die Veröffentlichung im British Medical Journal ausgerechnet in der Weihnachtsausgabe vom 27. Dezember erschien, war wohl mehr Zufall und jedenfalls nicht entscheidend für die Namensgebung.

Quellen

  • P. L. Giangrande: Six characters in search of an author: the history of the nomenclature of coagulation factors. In: Br J Haematol. 121, 2003, S. 703–712. PMID 12780784.
  • R. A. Biggs, A. S. Douglas, R. G. MacFarlane, J. V. Dacie, W. R. Pittney, C. Merskey, J. R. O'Brien: Christmas disease: a condition previously mistaken for haemophilia. In: Br Med J. 2, 1952, S. 1378–1382. PMID 12997790.

Weblinks

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PDB 1pfx EBI.jpg
Grafik des Molekularstruktur von jenem Protein, das mit 1pfx code registriert ist.