Christine Rauh

Christine Rauh

Christine Rauh (* 18. März 1984 in Osnabrück) ist eine deutsche Violoncellistin.

Leben

Christine Rauh verbrachte ihre Kindheit in Oxford, wo sie von 1989 bis 1999 bei Jonathan Beecher Violoncello-Unterricht erhielt. Mit 16 Jahren wurde sie als Jungstudentin in Gerhard Mantels Violoncello-Klasse an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main aufgenommen. 2003 setzte sie ihre Ausbildung im Rahmen des Violoncello-Hauptstudiums dort fort, das sie 2005 mit einem Auszeichnungsdiplom abschloss. Ihr Konzertexamen schloss sie an der Universität der Künste Berlin bei Jens Peter Maintz mit Auszeichnung ab; bereits 2009 rundete sie ihre Studien bei Markus Becker an der Hochschule für Musik und Theater Hannover mit einem Prädikatskonzertexamen im Fach Violoncello-Kammermusik ab.

Musikalische Anregungen erhielt sie von Mstislaw Rostropowitsch und Philippe Muller in Paris. Des Weiteren nahm sie an internationalen Meisterkursen bei Wolfgang Boettcher, Alfred Brendel, Young-Chang Cho, David Geringas, Leonid Gorokhov, Frans Helmerson, Gary Hoffman, Gerhard Mantel, Arto Noras und Heinrich Schiff teil.

Bei ihren Solokonzerten tritt Christine Rauh als Solistin u. a. mit Werken von Antonín Dvořák,[1] Johannes Brahms,[2] Carl Maria von Weber und Heitor Villa-Lobos[3] auf. Ein weiterer Schwerpunkt ihres Repertoires sind die französischen Komponisten des Impressionismus wie Camille Saint-Saëns und Maurice Ravel.[4] Rauh spielte auch die deutschen Erstaufführungen mehrerer Kompositionen zeitgenössischer Komponisten. Im Staatstheater Darmstadt interpretierte 2001 sie auf Einladung des Komponisten Marco Stroppa dessen Violoncello-Charakterstück Ay, there’s the rub.[5] Weiterhin war sie Interpretin des Violoncello-Quartetts Uit mijn jonge Jaren von Robert Dispa.[6] Außerdem spielte sie im November 2008 beim Stipendiaten-Konzert der Paul Hindemith-Gesellschaft im Konzertsaal der Universität der Künste in Berlin.[7]

Seit ihrem Solo-Debüt im Jahr 1998 trat Christine Rauh als Solistin mit Orchestern, als Rezitalistin mit dem Duo Parthenon und als Kammermusikerin auf. Konzertreisen führten sie nach Österreich, Liechtenstein, die Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Italien, Bulgarien, Russland und Japan.[8]

Weitere Projekte von Christine Rauh waren Duo-Auftritte mit Johannes Nies im Rahmen der Stiftung Villa Musica, u. a. mit Werken von Rodion Shedrin, Manuel de Falla und Astor Piazzolla. Im Februar 2010 trat sie mit dem Programm „Meisterwerke europäischer Cello-Literatur“ bei der Landesmusikakademie Hessen auf.[9]

2016 veröffentlichte sie ihr Klassik-Jazz-Album Kapustin - Works for Cello.

Instrument

Christine Rauh spielt das Giovanni-Battista-Rogeri-Violoncello aus dem Jahr 1671, eine Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben, das „Tigre“-Violoncello von Amati Mangenot aus dem Jahr 1929 und einen Bogen von Christian Wilhelm Knopf aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Preise

Christine Rauh gewann 2009 den Internationalen Isang-Yun-Wettbewerb.[10] 2011 wurde sie von der Bundesregierung als eine der „100 Frauen von morgen“ ausgewählt.[11] Des Weiteren wurde sie mit dem Preis der Friedrich-Jürgen-Sellheim-Gesellschaft,[12] einem Stipendium des Deutschen Musikrats (mit Johannes Nies am Klavier) in der Duo-Wertung[13] und der Aufnahme in die „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ (2009),[14] dem Stennebrüggen-Preis der Carl-Flesch-Akademie (2008), einem Gerd-Bucerius-Stipendium der Deutschen Stiftung Musikleben (2008), einem Stipendium der Marguerite-von-Grunelius-Stiftung (2008) und einem Stipendium der Freunde der Villa Musica (2008) ausgezeichnet. Sie erhielt außerdem ein Stipendium und Diploma di Merito der Accademia Musicale Chigiana in Siena und war Artist in Residence beim Euro Nippon Music Festival 2007 in Japan.[15] 2010 erhielt Christine Rauh zusammen mit Johannes Nies (Duo Parthenon) den Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis.

Diskografie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Universität Tübingen Konzert mit dem Akademischen Orchester Januar 2007
  2. Qualität mit Geist und Seele (Memento des Originals vom 29. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schlosskonzert.de Konzertkritik, Neue Osnabrücker Zeitung vom 20. November 2006
  3. Koblenzer Kammerkonzerte 2006/2007 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koblenzer-kammerkonzerte.de Kammermusiksaal der Rhein-Mosel-Halle 2006
  4. "Villa Musica": Konzert mit impressionistischer Musik Frankreichs@1@2Vorlage:Toter Link/www.mopo-speyer.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kritik in: Speyer Aktuell vom 17. Dezember 2005
  5. Vita von Christine Rauh Kulturverein Zehntscheuer e.V. Rottenburg am Neckar
  6. Biografie bei Trio con Anima@1@2Vorlage:Toter Link/www.hammermusikforum.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kammermusikforum November 2006
  7. Der Tagesspiegel Konzertnachrichten vom 13. November 2008
  8. Vita von Christine Rauh@1@2Vorlage:Toter Link/kulturkalender.faz.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Frankfurter Allgemeine Zeitung Kulturkalender
  9. Landesmusikademie Hessen (Memento des Originals vom 19. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landesmusikakademie-hessen.de Programmvorschau Saison 2009/2010
  10. Christine Rauh, Violoncello (Memento des Originals vom 24. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.exempla-musica.de Vita. Abgerufen am 23. März 2016.
  11. Christine Rauh, Cellistin: „Meine Vision ist ein modernes Image der klassischen Musik.“ (Memento des Originals vom 31. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land-der-ideen.de. Internetpräsenz Deutschland Land der Ideen. 2011. Abgerufen am 23. März 2016
  12. Sellheim-Gesellschaft, abgerufen am 9. Juli 2009
  13. Nies/Rauh gewinnen Stipendium Mitteilung der Hochschule für Musik und Theater Hannover vom 30. März 2009
  14. Deutscher Musikrat@1@2Vorlage:Toter Link/www.musikrat.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs auf Erfolgskurs Deutsches Musikinformationszentrum vom 18. Januar 2008.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Christine Rauh 2012.jpg
Autor/Urheber: Helianthus annuus, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Christine Rauh