Christian Slater

Christian Slater (2016)
Christian Slater (2007)

Christian Michael Leonard Slater (* 18. August 1969 in New York City) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Fernsehproduzent.

Leben

Familie und Herkunft

Christian Slater wurde am 18. August 1969 als Sohn des Schauspielers Michael Hawkins (* 1938) und der Casting-Agentin Mary Jo Slater (* 1946) in New York City geboren[1]; die Familie ist irisch-englischer Abstammung.

Karriere

1976 hatte Slater auf Vermittlung seiner Mutter mit sieben Jahren seinen ersten Fernsehauftritt in der US-amerikanischen Fernseh-Soap The Edge of Night. In den frühen 1980er Jahren trat er als Theaterschauspieler regelmäßig in Broadway-Shows auf. In dem Actionfilm Zeit der Vergeltung von 1985 spielte Slater seine erste Filmrolle, die gleich eine größere war. Zwei Jahre später zog er nach Los Angeles und entschied sich für die Filmschauspielerei.

Einem breiteren Publikum erstmals bekannt wurde er durch die Literaturverfilmung Der Name der Rose von 1986, in dem er an der Seite von Sean Connery die zweite Hauptrolle des Novizen Adson verkörperte.[2] Im Gegensatz zum Kinoerfolg in Europa war Der Name der Rose in Slaters Heimatland USA allerdings nur mäßig erfolgreich; hier machte ihn insbesondere die Rolle eines mörderischen Highschool-Studenten in der Schwarzen Komödie Heathers aus dem Jahr 1988 populär. Weitere Teenager-Rollen folgten, so in Gleaming Heart – Rebellen auf Skateboards (1989) und Hart auf Sendung (1990). In dem Kultfilm True Romance (1993) nach einem Drehbuch von Quentin Tarantino spielten er und Patricia Arquette in den Hauptrollen ein frischvermähltes Ehepaar, das sich auf der Flucht vor der Mafia befindet.

In den 1990er-Jahren erreichte seine Karriere ihren Höhepunkt, als er an aufwendig produzierten Hollywood-Filmen wie Robin Hood – König der Diebe (1991), Interview mit einem Vampir (1994), Operation: Broken Arrow (1996) und Hard Rain (1998) in Hauptrollen oder größeren Nebenrollen mitwirkte. Um die Jahrtausendwende erlitt seine Filmkarriere durch negative Schlagzeilen aus seinem Privatleben sowie einige schwach rezipierte Filme wie Crime is King oder Windtalkers einen Schaden.[1] In der Folge spielte er Hauptrollen in einigen kleineren Filmproduktionen, darunter Uwe Bolls Alone in the Dark (2005), die Verfilmung des gleichnamigen Computerspiels. In den 2010er-Jahren spielte er eine Reihe von Charakterrollen, so in Lars von Triers erotischem Filmdrama Nymphomaniac (2013), als schwuler Pornoproduzent Bryan Kocis in King Cobra (2016) und als neugieriger Journalist an der Seite von Glenn Close in Die Frau des Nobelpreisträgers (2017).

Nachdem sein Erfolg im Bereich der Kinofilme nachgelassen hatte, wandte sich Slater in den 2000er-Jahren wieder vermehrt der Fernseharbeit zu und war hiermit erfolgreich.[1] 2002 hatte er in der populären Serie The West Wing – Im Zentrum der Macht einen drei Folgen umspannenden Gastauftritt. Danach spielte er Hauptrollen in den Fernsehserien My Own Worst Enemy (2008), The Forgotten (2009–2010), Breaking In (2011–2012) und Mind Games (2014), die allesamt nach der ersten Staffel eingestellt wurden. Von 2015 bis 2019 verkörperte Slater die titelgebende Rolle der Kabelserie Mr. Robot, die von der Kritik gelobt wurde und vier Staffeln lief. 2016 erhielt er für Mr. Robot den Golden Globe Award in der Kategorie Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film.

Neben Auftritten vor der Kamera ist Slater auch für seine Sprechrollen bekannt; er spricht seit den 1990er-Jahren verschiedene Figuren in Animationsfilmen und -serien, außerdem war er mehrfach für Dokumentarfilme als Erzählerstimme aktiv.

Privates

Im Jahr 2000 heirateten Christian Slater und Ryan Haddon. Sie haben zusammen zwei Kinder (geb. 1999 und 2001). 2005 gab das Ehepaar seine Trennung bekannt. Sein Halbbruder Ryan Slater ist ebenfalls Schauspieler.

Konflikte mit dem Gesetz

1989 wurde Slater wegen einer Trunkenheitsfahrt festgenommen. Er wurde zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt.[3][4] 1994 wurde er festgenommen, weil er versucht hatte, auf einem Linienflug eine Waffe mitzunehmen. Er wurde zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt.[5]

1997 soll er seine damalige Freundin Michelle Jonas angegriffen haben, während er unter dem Einfluss von Alkohol und anderen Drogen stand.[3] Er verbrachte über 100 Tage in einer Entzugsklinik. Danach wurde er zu drei Monaten Haft und drei Monaten in einer Entzugsklinik verurteilt.[6] Im Mai 2005 wurde Slater in Manhattan festgenommen, weil er auf offener Straße eine Passantin sexuell belästigt haben soll. Im September des Jahres wurde das Verfahren unter Auflagen eingestellt.[7]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Adolf Heinzlmeier, Petra Gallmeister (Textbearb.): Christian Slater. CD Books, Rastatt 1993, ISBN 3-8118-3969-1.
Commons: Christian Slater – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Christian Slater (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  2. Andreas M. Rauch, Bernhard Matt: Bernd Eichinger und seine Filme, ISBN 3-89846-027-4, Seite 65
  3. a b Christian Slater Biography. (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive) The Biography Channel
  4. Margaret Rogerson: Christian Slater jailed for drug assault, The Independent, 11. Dezember 1997. Abgerufen am 20. September 2010 
  5. Slater Biography auf Yahoo Movies (Memento vom 4. Juni 2011 im Internet Archive)
  6. movies.yahoo.com
  7. Cheryl Bronson: Christian Slater arrested on sexual harassment charge (Memento desOriginals vom 9. Oktober 2012 im Internet Archive) In: CNN, 21. Januar 2004. Abgerufen im 31. Mai 2005 

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Autor/Urheber: flickr-user rockershirt / Scott Smith from Canada, Lizenz: CC BY 2.0
Christian Slater, 2004