Christian Kohlund

Christian Kohlund, 2013

Christian Kohlund (* 17. August 1950 in Basel) ist ein Schweizer Schauspieler. Er ist durch die Fernsehserien Die Schwarzwaldklinik, Die Insel, Das Traumhotel und Der Zürich-Krimi bekannt.

Leben

Christian Kohlund stammt aus einer Künstlerfamilie. Er ist der Sohn des Schauspieler-Ehepaars Erwin Kohlund (1915–1992) und Margrit Winter (1917–2001); seine drei Jahre ältere Schwester Franziska Kohlund (1947–2014) arbeitete ebenfalls als Schauspielerin und Regisseurin.

Kohlund war in erster Ehe mit der österreichischen Schauspielerin Christine Buchegger (1942–2014) verheiratet, danach vier Jahre mit der Schauspielerin Sylvana Henriques. Seine dritte Ehe ging er 1982 mit der ehemaligen Schlagersängerin Elke Best ein, mit der er zwei Kinder hat. Er lebt mit ihr im Bayerischen Wald in der Nähe von Passau.[1]

Karriere

Ausbildung und Theater

Bereits im Alter von acht Jahren übernahm Kohlund, an der Seite seines Vaters, in der Romanverfilmung Die Käserei in der Vehfreude seine erste kleine Nebenrolle als Schüler. Nach dem Abitur interessierte er sich zunächst nur für die technische Seite der Schauspielerei und versuchte sich nach Abschluss der Schulausbildung als Regie-, Kamera- und Produktionsassistent.[2]

Er absolvierte von 1970 bis 1972 eine Ausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar[3] und war anschliessend an vielen Theatern engagiert. Stationen seiner Karriere waren das Münchner Residenztheater, das Theater in der Josefstadt in Wien, die Freie Volksbühne in Berlin, das Schauspielhaus Zürich und das Ernst Deutsch Theater in Hamburg. Nebenher studierte er in der englischen Universitätsstadt Cambridge. Seit 2024 hält er an mehreren deutschen Theaterbühnen mit dem Bühnenprogramm Lebensblues mit Musik eine musikalische Lesung in Begleitung von Ina Paule Klink (Gesang) und Wayne Jackson (Gitarre).[4][5]

Film und Fernsehen

Kohlund war anfangs im Filmverleih tätig und arbeitete als Produzent, Regisseur und Kameramann. 1972 begann er mit dem Film Alias Monique in der Rolle des Zuhälters Max seine Laufbahn als Fernsehschauspieler. Sein Filmdebüt gab er 1973 in einer Nebenrolle als Erwin Gotz in Maximilian Schells Der Fußgänger. Harald Philipp besetzte ihn 1975 neben Sascha Hehn in seiner ersten Hauptrolle in dem Kriegsfilm Die Brücke von Zupanja. 1977 war er in einer weiteren Hauptrolle als junger Chirurg Dr. Kristian Keller in Wolfgang Liebeneiners Das chinesische Wunder an der Seite von Senta Berger und Heinz Rühmann zu sehen. 1983 spielte er nach einer wahren Begebenheit in der deutsch-deutschen Tragikomödie Einmal Ku’damm und zurück den Chefkoch Peter Gross der Schweizer Botschaft, der sich in eine DDR-Bürgerin verliebt und sie nach West-Berlin schmuggeln wollte.

In den folgenden Jahren war Kohlund in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, so unter anderem in Wettlauf nach Bombay (1981), Teneriffa – Tag der Rache (1997), Verwirrung des Herzens (1997), Julius Caesar (2002), zusammen mit Gudrun Landgrebe in der Beziehungskomödie Von ganzem Herzen (2009) oder an der Seite von Suzanne von Borsody in dem Ehedrama Der Liebhaber meiner Frau (2020).

Häufig spielte Kohlund in Familien- und Unterhaltungsserien. Populär wurde er dabei in seiner Rolle als Professor Vollmers in der ZDF-Serie Die Schwarzwaldklinik. 1987 spielte er in der sechsteiligen Mysteryserie Die Insel die Rolle eines Geschäftsmannes mit ominöser Erkrankung. Von 2003 bis 2014 übernahm er die Hauptrolle des Markus Winter, des Geschäftsführers der Siethoff-Hotelgruppe, in der Fernsehreihe Das Traumhotel. Seit 2016 spielt er die Hauptrolle des Anwalts Thomas Borchert in der ARD-Krimireihe Der Zürich-Krimi. Diese Rollen brachten ihm eine hohe Bekanntheit ein.

Kohlund wirkte immer wieder in Mehrteilern sowie in Gastrollen mehrerer Fernsehserien- und ‑reihen mit, etwa in bekannten deutschen Krimiserien wie Derrick, Ein Fall für zwei oder Ein starkes Team und war wiederholt in den Inga-Lindström- und Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen zu sehen.

Filmografie

Filme

Fernsehserien und -reihen

Literatur

Commons: Christian Kohlund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fernsehen: Christian Kohlund: Ich könnte ein besserer Opa sein. In: Der Tagesspiegel Online. 12. November 2024, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 12. November 2024]).
  2. Christian Kohlund im Munzinger-Archiv, abgerufen am 13. November 2024 (Artikelanfang frei abrufbar).
  3. Christian Kohlund bei swissfilms.ch, abgerufen am 10. Februar 2022.
  4. Heike Bergmann: Musikalische Lesung mit Christian Kohlund: LebensBlues. In: Der Rintelner. 27. November 2024, abgerufen am 27. November 2024.
  5. Lebensblues mit Musik – Christian Kohlund, Ina Paule Klink & Wayne Jackson. In: theater-rigiblick.ch. 27. November 2024, abgerufen am 27. November 2024.

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Autor/Urheber: Christian Kohlund, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Christian Kohlund Traumhotel Foto Privat