Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium | |
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Altbau des Gymnasiums | |
Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 168695 |
Gründung | 1925 / 1967 Vollgymnasium |
Adresse | Küster-Meyer-Platz 2 32756 Detmold |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 56′ 4″ N, 8° 53′ 4″ O |
Träger | Stadt Detmold |
Schüler | 709 (Stand: 1. Dezember 2023)[1] |
Lehrkräfte | etwa 78 (Stand: 2. April 2020)[2] |
Leitung | Claus Hilbing (komm.) |
Website | www.grabbe-gymnasium.de |
Das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium ist neben dem Leopoldinum und dem Stadtgymnasium eines von drei etwa gleich großen städtischen Gymnasien in der Bezirksregierungsstadt Detmold. Es trägt den Namen des Dichters und Dramatikers Christian Dietrich Grabbe (1801–1836) zur Erinnerung an einen der bedeutendsten Bürger der Stadt. Seine Bronzebüste steht vor dem Eingang zum Altbau im Schulhof.
Geschichte
Das heutige Gymnasium geht zurück auf ein Lehrerseminar. Kasimire von Anhalt-Dessau ehelichte 1769 Simon August von Lippe und zog nach Detmold. Hier setzte sie sich sehr für das Volksschulwesen und die Bildung ein. Kasimire war offenbar vertraut mit den Ideen Johann Bernhard Basedows, der in ihrer Heimat Dessau das Philanthropinum gegründet hatte. Auch nach ihrem frühen Tod 1778 verfolgte Simon August ihre Pläne gegen den Widerstand des Landtags weiter. Am 30. November 1781 konnte das Lippische Lehrerseminar feierlich im Beisein des Landesherren eröffnet werden.[3]
Zu Beginn war die Schule im Waisenhaus am Bruchberg untergebracht. Einer der Förderer und Lehrer war der lippische Generalsuperintendent Ferdinand Weerth. Weerth beklagte die unzulänglichen Bedingungen des Schulgebäudes, noch zu seinen Lebzeiten wechselte das Lehrerseminar in die ehemalige Pflegeanstalt in der Schülerstraße.[4] Die Schule expandierte, und so entstand in den Jahren 1888/89 am sogenannten „Hambruch“ ein neues Gebäude. Architekt war der Detmolder Stadtbaumeister Karl Leopold Petri. Das Gebäude ist heute der Altbau des Grabbe-Gymnasiums und steht unter Denkmalschutz.[5]
Eine Änderung der Lehrerbildung durch die Reichsverfassung von 1919 läutete das Ende des Lehrerseminars ein. Nach den letzten Abschlüssen wurde die Schule 1925 zu einer Deutschen Oberschule (Aufbaugymnasium) umgewandelt. Dieselben Lehrkräfte, die zuvor Lehrer ausgebildet hatten, führten jetzt Schüler zum Abitur.[6] So konnten die Schule 1931 an den ersten Jahrgang das Abitur vergeben.[6] Der ab 1935 amtierende Schulleiter Betz versuchte Schüler und Lehrer voll in die Systemlinie des Nationalsozialismus einzureihen, sodass 1935 bis auf sechs Schüler alle einer Organisation der Nationalsozialisten angehörten.[6] Während des Zweiten Weltkriegs war Unterricht zeitweise nur eingeschränkt möglich: Zahlreiche Schüler meldeten sich zum Kriegshilfsdienst, im Schulgebäude wurde ein Lazarett eingerichtet. Wegen des Kohlemangels im Winter 1939/40 fiel der Unterricht komplett aus. 1944 wurde das Aufbaugymnasium zu einer Deutschen Heimschule. Im Mai 1946 nahm das Aufbaugymnasium wieder seinen regulären Betrieb als „Deutsche Oberschule für Jungen und Mädchen in Aufbauform (Staatliche Aufbauschule)“ auf. Als erstes Gymnasium in Nordrhein-Westfalen führte die Schule Ende 1958 einen musisch betonten Oberstufenzweig ein. Dafür wurden ab der 11. Klasse das Stundendeputat der Fächer Musik und Kunst erhöht und Mathematik und Chemie verringert.[6] Zur Herausstellung der Schulausrichtung entschied man sich 1966, zum 130. Todestag des Dichters, der Schule den Namen Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium zu geben.[6][7] Ab 1. April 1967 erhielt das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium die Erlaubnis, mit der 5. Klasse beginnen zu dürfen und somit als Vollanstalt geführt zu werden.[6][8]
Durch Erweiterungsmaßnahmen in den 1980er Jahren kamen zunächst der Neubau mit Fachräumen für die Sprachen und die Naturwissenschaften sowie die Konzertaula dazu. 1996 wurde der architektonisch markante Erweiterungsbau mit Klassenräumen und einem modernen Physiktrakt eingeweiht. Die Schule liegt verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums.
Pädagogische Angebote
Das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium profiliert sich speziell in den Bereichen Musik[9], Kunst[10] und Sport[11], indem die Schüler zu Beginn der Schullaufbahn am Grabbe eines der Profile oder den Schwerpunkt Naturwissenschaft/MINT wählen.[12] Wegen der Profilierung gibt es zwischen den in der Oberstufe kooperierenden städtischen Gymnasien in Detmold die Vereinbarung, dass Leistungskurse in den Fächer Musik, Kunst und Sport bei genügend Interessenten zuerst am Grabbe-Gymnasium eingerichtet werden.
Das Detmolder Jugendorchester wurde im Jahre 1954 gegründet und enthielt in seinem Namen das Angebot zur Mitwirkung an alle jugendlichen Instrumentalisten in Detmold und näherer Umgebung. Seit die Leitung an die Musiklehrer des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums, Gresser, Bergmann, Mönks und Wessels übergegangen war, wurde das Ensemble zunehmend von Schülerinnen und Schülern des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums gebildet. Der schulübergreifende Name wurde beibehalten, weil auch Schülerinnen und Schüler anderer Schule im Detmolder Jugendorchester mitwirken.
Das Christian-Dietrich-Grabbe Gymnasium nimmt am Schulversuch der Landesregierung „NRW-Profil-Schulen“ teil, um die Erprobung, die Evaluation und die Weiterentwicklung organisatorischer Standards für ein künftiges Label „NRW-Musikprofil-Schule“ zu ermöglichen.[13]
Ehemalige Schüler
- Volker Banfield (Abitur 1963)
- Peter Orloff (Abitur 1964)
- Jürgen Klein (Abitur 1965)
- Edgar Selge (Abitur 1967)
- Barbara Hammann (Abitur 1969)
- Klaus Ehl
- Matthias Kirschnereit
- Matthias Opdenhövel (Abitur 1990)
- Kay-Sölve Richter (Abitur 1994)
- Vera Ludwig (Abitur 1997)
- Florian Weber (Jazzpianist, Abitur 1997)
- Dirk Liesemer (Abitur 1998)
- Stefan Westerwelle (Abitur 1999)
- David Salomon Jarquín
- Bergita Ganse (Weltraummedizinerin, Abitur 2001)
- Nadine Jarosch (Abitur 2013)
Schulleiter
- Lange (1925–1931)
- Klingler (1931–1933)
- Betz (1933–1945)
- Bernard (1946–1949)
- Klingler (1949–1952)
- Hopmeier (1952–1964)
- Thomas (komm. 1964–1965)
- Werner Broer (1965–1984)[14]
- Kenter (1985–1998)
- Walter Hunger (1998–2009)
- Werner Klapproth (2009–2018)
- Anja Vothknecht und Gundel Niedermeyer (komm. 2018–2019)
- Daniela Faude[15] (2019–2023)
- Anja Vothknecht, Claus Hilbing (komm. seit 2023)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Weitere Schulinformationen. Abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Frau Vothknecht: Lehrkräfte am Grabbe-Gymnasium. In: www.grabbe-gymnasium.de. 2. April 2020, abgerufen am 18. März 2020.
- ↑ Herbert v. Kaven: Detmolder Kirchen und Schulen. In: Geschichte der Stadt Detmold. Maximilian-Verlag, Detmold 1953, S. 232–233.
- ↑ Fritz Bolhöfer: Ferdinand Weerth 1774–1836. Abgerufen am 29. Oktober 2015.
- ↑ Ehem. Lehrerseminargebäude im Denkmalkataster der Stadt Detmold
- ↑ a b c d e f Eckart Reicke: Vom Lippischen Lehrerseminar zum Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium. Abgerufen am 31. Mai 2021.
- ↑ Werner Zahn: Vom Lippischen Lehrerseminar zum Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium. Ein kurzer Abriss der Schulgeschichte. (PDF; 379 kB) Abgerufen am 30. Oktober 2015.
- ↑ Werner Zahn: Vom Lippischen Lehrerseminar zum Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium. Ein kurzer Abriss der Schulgeschichte. (PDF; 379 kB) Abgerufen am 30. Oktober 2015.
- ↑ Profil Musik. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- ↑ Profil Kunst. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- ↑ Profil Sport. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- ↑ Schwerpunkt NAWI. Abgerufen am 2. März 2021.
- ↑ http://www.grabbe-gymnasium.de/cms_hp/newsarchiv/?2021___Das_Grabbe_wird_Musikprofilschule
- ↑ Traueranzeigen von Werner Broer | LZ-Trauer. Abgerufen am 1. Februar 2023.
- ↑ Jost Wolf: Das Grabbe-Gymnasium hat eine neue Schulleiterin | Lokale Nachrichten aus Detmold. In: lz.de. 8. September 2019, abgerufen am 28. Februar 2024.
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Nr. 482 - ehem. Lehrerseminargebäude
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Büste Christian Dietrich Grabbes am Grabbe-Gymnasium in Detmold