Christentum in Osttimor

Sankt-Antonius-Fest in Motael

Das Christentum ist in Osttimor die dominierende Religion. 2015 waren 97,6 Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch, weitere 2,0 Prozent gehörten protestantischen Kirchen an.[1] Trotz dieser Dominanz des Christentums sind im Alltag noch viele Riten und Glaubensvorstellungen der ursprünglichen animistischen Religion Timors verbreitet. Sie werden oft in den christlichen Glauben integriert.[2] In den Jahren seit der Unabhängigkeit etablierte sich zudem die Lesart, dass die Timoresen bereits vor Eintreffen der Missionare in gewisser Weise Christen waren, da es verschiedene Parallelen zum timoresischen Glauben gibt.[3]

Geschichte

Kalvarienberg der Passion Christi, Pante Macassar

Das Christentum kam mit den Portugiesen im 16. Jahrhundert nach Osttimor. Am 18. August 1515 betraten portugiesische Dominikaner als erste Europäer Timor und gründeten 1556 mit Lifau eine erste Siedlung. Die Missionare gründeten die ersten Schulen. Viele der wichtigsten osttimoresischen Persönlichkeiten, die später während der Staatsgründung eine Rolle spielen sollten, gehörten zu den dort ausgebildeten Eliten. Bis zum Ende der portugiesischen Kolonialzeit 1975 waren trotzdem nur etwa 30 Prozent zum katholischen Glauben übergetreten. Erst die folgende indonesische Besatzung brachte eine Welle von Konvertierungen. Zum einen lag das an dem Druck der Indonesier auf den traditionellen Glauben, zum anderen an der klaren Positionierung der katholischen Kirche gegen die Invasoren. Die Annahme des Tetums als Liturgiesprache unterstützte die Osttimoresen zusätzlich bei der Bildung einer nationalen Identität. Der Papstbesuch in Osttimor 1989 unterstütze die Osttimoresen in ihrem Bestreben auf Unabhängigkeit.

Noch heute bilden katholische Schulen einen Großteil des Bildungssystems in Osttimor. Seit der Unabhängigkeit missionieren verstärkt protestantische Konfessionen im Land. Nur auf Atauro und einigen Grenzgebieten gibt es historische protestantische Gemeinden, die auf niederländische Missionare zurückgehen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Christentum in Osttimor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento desOriginals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Damien Kingsbury: National Identity in Timor-Leste: A Brief Comparative Study (Memento desOriginals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tlstudies.org, S. 139–145, Swinburne Press 2009, abgerufen am 14. Oktober 2015.
  3. Judith Bovensiepen, Frederico Delgado Rosa: Transformations of the sacred in East Timor, 2016, Society for the Comparative Study of Society and History, Volume 58, S. 36–37, abgerufen am 27. Dezember 2017.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Dia de Santo António 2018 2.jpg
Missa de Santo António: Igreja de Motael em Dili

Quarta-Feira, dia 13 de Junho de 2018, S. Exa. o Antigo Presidente, Major General Taur Matan Ruak, acompanhado de sua Esposa, Dra. Isabel da Costa Ferreira, participaram na procissão e missa alusiva às celebrações do Dia de Santo António, Padroeiro da Igreja de Motael, em Dili e da PNTL – Polícia Nacional de Timor-Leste.

A Missa foi presidida por S. Excelência Reverendíssima, o Bispo de Dili, Dom Virgílio da Silva, e teve uma grande adesão da comunidade cristã e da PNTL.
Calvário Paixão de Cristo, Pante Macassar 3.jpg
Autor/Urheber: Vicente da Rosa, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Calvário Paixão de Cristo, Pante Macassar