Christa Stubnick

Christa Stubnick

(c) Bundesarchiv, Bild 183-39836-0018 / CC-BY-SA 3.0

Christa Stubnick wird 1956 DDR-Meisterin im Weitsprung
NationDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Geburtstag12. Dezember 1933
GeburtsortGardelegenDeutsches Reich
Größe159 cm
Gewicht52 kg
BerufStenotypistin
Sterbedatum13. Mai 2021
SterbeortBorken
Karriere
DisziplinSprint, Weitsprung
Bestleistung100 m: 11,5 s (1956)
200 m: 23,5 s (1956)
VereinSV Deutsche Volkspolizei Potsdam
SG Dynamo Potsdam
SC Dynamo Berlin
TrainerMax Schommler
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
DDR-Meisterschaften12 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber1956 Melbourne100 m
Silber1956 Melbourne200 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze1958 Stockholm100 m
DDR-Meisterschaften
Gold1953 Leipzig100 m
Gold1953 Leipzig200 m
Gold1954 Dresden100 m
Gold1954 Dresden200 m
Silber1954 Dresden4 × 100 m
Gold1954 DresdenWeitsprung
Gold1956 Erfurt100 m
Bronze1956 Erfurt200 m
Gold1956 Erfurt4 × 100 m
Gold1956 ErfurtWeitsprung
Gold1957 Berlin4 × 100 m
Silber1957 BerlinWeitsprung
Gold1958 Jena100 m
Gold1958 Jena200 m
Gold1958 Jena4 × 100 m

Christa Stubnick (geborene Seliger, verheiratete Fischer; * 12. Dezember 1933 in Gardelegen, Altmark; † 13. Mai 2021 in Borken[1]) war eine deutsche Sprinterin, die 1956 zwei olympische Silbermedaillen gewann.

Leben

Die Tochter eines Arbeitersportlers und Krankenpflegers erlernte den Beruf einer Stenotypistin. 1951 erkannte der Leichtathletiktrainer Max Schommler ihr Talent und holte sie von Lok Stendal nach Potsdam zu Dynamo. Im Sportclub der Deutschen Volkspolizei hatte Christa dann alle Voraussetzungen, sich zu einer Weltklassesprinterin zu entwickeln.[2] Ostern 1954 heiratete sie den DDR-Meister im Schwergewichtsboxen Erich Stubnick und lebte bis 1966 in Dresden. Nach ihrer Scheidung ging sie 1967 nach Magdeburg, wo die nunmehrige Christa Fischer Leiterin einer Meldestelle des Volkspolizeikreisamtes (VPKA), zuletzt mit dem Dienstgrad Major war.

Sportkarriere

Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne startete sie in einer gemeinsamen deutschen Mannschaft für die DDR. Im 100-Meter-Lauf gewann sie die Silbermedaille in 11,7 s – zwischen den beiden Australierinnen Betty Cuthbert (Gold) und Marlene Mathews (Bronze). Im 200-Meter-Lauf wurde sie in 23,7 Sekunden ebenfalls Zweite. Mit der 4-mal-100-Meter-Staffel kam sie auf den sechsten Platz (47,2 s).

Bei den Europameisterschaften 1958 wurde sie Dritte über 100 Meter (11,8 s) und Fünfte über 200 Meter (25,7 s). Ab 1953 lief sie zahlreiche Rekorde, darunter auch Staffel-Weltrekorde. Ihr erster spektakulärer Rekord war die Egalisierung des 19 Jahre alten 200-Meter-Europarekordes der Polin Stanislawa Walasiewicz am 7. August 1954 in Budapest.

Am 30. Mai 1955 verbesserte sie den deutschen Rekord über 100 Meter in Erfurt auf 11,6 s und am 30. Juni 1956 in Berlin nochmals auf die Europarekordzeit von 11,5 s (gleiche Zeit am 30. September 1956 in Dresden). Über 200 Meter verbesserte sie den deutschen Rekord am 8. August 1953 auf 23,9 s und am 9. September 1956 auf die Europarekordzeit von 23,5 s. 1956 lief sie in der Mannschaft der 4-mal-100-Meter-Staffel drei Weltrekorde, zuletzt beim olympischen Vorlauf 44,9 s am 1. Dezember 1956 in Melbourne (zusammen mit Maria Sander, Gisela Köhler und Bärbel Mayer).

Christa Stubnick ist 1,60 m groß und wog in ihrer aktiven Zeit 52 kg. 1953 wurde sie unter ihrem Geburtsnamen Christa Seliger zur deutschen Sportlerin des Jahres gewählt. 1971 beendete sie ihre Sportlerlaufbahn.

Literatur

  • Karl-Heinz Keldungs: Christa Stubnick. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 158–160.
  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge, Medaillen und Biographien. 2., aktualisierte Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-538-4, S. 559.
  • Vgl. auch: Nachruf Stadtverwaltung Gardelegen, Rupert Kaiser, in: Altmark-Zeitung, Seite "Gardelegen", 07.08.2021.
  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 (publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft)

Weblinks

Commons: Christa Stubnick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jochen Mayer: Der Weltrekord in Dresden kam zu früh. In: Sächsische Zeitung. 22. Mai 2021 (kostenpflichtig online [abgerufen am 23. Mai 2021]).
  2. Neues Deutschland vom 4. Dezember 1956

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Christa Stubnick Zentralbild Vlocka 22.7.1956 VII. DDR-Leichtathletik-Meisterschaften in Erfurt. In der Zeit vom 20. bis zum 22. Juli 1956 werden in Erfurt die VII. Leichtathletik-Meisterschaften der DDR ausgetragen. UBz: Im Weitsprung der Damen sicherte sich Christa Stubnick mit einer Weite von 5,75 m den Titel. Stubnick (Dynamo Berlin) während des Sprunges.