Christa Meier

Christa Meier (2017)

Christa Meier, geborene Stangl, (* 6. Dezember 1941 in Regensburg) war von 1990 bis 1996 die erste Oberbürgermeisterin von Regensburg (SPD) und damit erste Frau in diesem Amt in einer bayerischen Großstadt.

Werdegang

Die studierte Lehrerin trat 1966 der SPD bei und wurde 1972 in den Regensburger Stadtrat gewählt, dem sie bis April 2020 ohne Unterbrechung angehörte. Zur Stadtratswahl 2020 trat sie nicht mehr an.

1978 wurde Christa Meier als Abgeordnete in den Bayerischen Landtag gewählt und war dort als erste Frau die Vorsitzende im Ausschuss für Kultur- und Bildungspolitik. Im Jahr 1990 musste sie ihre Tätigkeit im Landtag beenden, weil sie bei den Kommunalwahlen in Regensburg zur Oberbürgermeisterin gewählt worden war, in Nachfolge von Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher (CSU), der 12 Jahre regiert hatte. Mit der Wahl von Christa Meier wurden die seit 1987 betriebenen und weit fortgeschrittenen Pläne zum Bau einer von der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnten Stadthalle am Donaumarkt beendet. Der Modell-Entwurf der Stadthalle hatte gezeigt, dass die geplanten hohen Mauern die Halle von der Donau völlig abgeschottet hätten.[1]

Die Amtsperiode von Christa Meier als Oberbürgermeisterin verlief sehr schwierig, weil im Stadtrat keine stabilen Mehrheiten gebildet werden konnten. Trotzdem wurde mit der mittigen Sperrung der viel befahrenen Ost-West-Stadtdurchgangstrasse Thundorferstraße, Keplerstraße für den Personenautoverkehr aus beiden Richtungen erstmals in Regensburg eine in der Bevölkerung sehr umstrittene Maßnahme zur Verkehrseinschränkung in der Altstadt durchgesetzt. Allerdings wurde daraufhin versucht, Christa Meier besonders im folgenden Kommunalwahlkampf als Person lächerlich zu machen, indem man die als Sperrsymbole aufgestellten Verkehrszeichen als „Christa-Meier-Hütchen“ bezeichnete. Die Wiederwahl von Christa Meier als Oberbürgermeisterin scheiterte im Jahr 1996. Nachfolger als Oberbürgermeister wurde Hans Schaidinger (CSU), in dessen Amtszeit die Sperrung der Thundorferstraße zunächst wieder rückgängig gemacht und später zum heutigen komplizierten Zustand (Stand 2022), als Einbahnstraße (Ausnahme Busverkehr) im Abschnitt Thundorferstraße, variiert wurde. Auch die Pläne zum Bau einer Stadthalle wurden wieder begonnen und endeten nach jahrelangen Auseinandersetzungen und mehreren Bürgerabstimmungen mit dem Bau des heutigen Geschichte: Museums für bayerische Geschichte.

Nach dem Ende ihrer Tätigkeit als Oberbürgermeisterin übernahm Christa Meier den Posten der Rektorin an der St. Wolfgangsschule, einer im Regensburger Stadtteil Kumpfmühl gelegenen Grundschule.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Eiser, Günter Schießl: Sündenfall an der Donau. Die Regensburger Ostnerwacht zwischen Kolpinghaus und Ostentor. Hrsg.: Forum Regensburg e. V. edition buntehunde GdbR, Regensburg 2004, ISBN 3-934941-08-7, S. 55–58.

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Christa Meier, Oberbügermeisterin von Regensburg (1990-1996)