Chorrera-Kultur
Die Chorrera-Kultur war eine präkolumbische archäologische Kultur am Unterlauf des Río Guayas in Ecuador. Sie bestand im Zeitraum 1300 bis 300 v. Chr. und bildete die Jüngere Formative Periode in der Geschichte Ecuadors.[1]
Typlokalität und geographische Verbreitung
Die Chorrera-Kultur wurde nach ihrer eponymen Typlokalität La Chorrera benannt, welche am Río Babahoyo in der Provinz Guayas (Guayas-Becken) gelegen ist. Sie übte einen wichtigen Einfluss auf einen großen Teil Ecuadors, ja sogar bis zur Amazonas-Region hin aus.
Regionale Varianten
Regionale Varianten der Kultur waren entlang der gesamten ecuadorianischen Pazifikküste anzutreffen und selbst die südkolumbianische Küstenregion wurde noch mit einbezogen (von Nord nach Süd):[1]
- Mafa - nördliche Provinz Esmeraldas
- Tachina - südliche Provinz Esmeraldas
- Tabuchula - nördliche Provinz Manabí
- Engoroy - Santa-Elena-Halbinsel und Guayas-Küste
- Jubones (Frühstadium) - südöstliches Guayas und westliche Provinz Azuay
- Arenillas - Provinz El Oro
Lebensweise
Die Existenz der Chorrera-Menschen basierte vorwiegend auf der Landwirtschaft. Angebaut wurden Achira (Canna), Arrowroot (Maranta arundinacea), Mais (Zea mays), Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), aber auch Kalebassen und Kürbisse (Cucurbitaceae). Zur Proteinaufbesserung wurden die Früchte wildwachsender Bäume verzehrt, Sauergrasgewächse (Cyperaceae) und Palmfrüchte (Palmae) fanden ebenfalls Verwendung.[2] Im Meer wurden Schalentiere wie z. B. Stachelaustern gesammelt.
Die Ansiedlungen hatten als Zentrum einen freien Platz, um den sich die auf künstlichen Aufschüttungen erbauten Wohnhäuser gruppierten. Der zentrale Platz diente als Markt, Versammlungsort und für religiöse Zeremonien.
Handelsbeziehungen
Die Chorrera-Kultur hielt die während der Vorgängerkulturen geknüpften Handelsbeziehungen weiter aufrecht. So wurde aus dem Hochlandbecken von Quito stammender Obsidian gegen Muschelschalen von Austern (Spondylus) und anderen Muschelarten eingetauscht. Selbst mit Gold wurde in den letzten Jahrhunderten der Kultur Handel getrieben.[2] Kontakte bestanden mit Chavín de Huántar in Nordperu und mit der Calima-Kultur Kolumbiens.
Keramik und Kunstgegenstände
Gegenüber den Keramikprodukten der Vorläuferkulturen machten die Handwerker und Künstler der Chorrera-Kultur durch ihren sehr naturgetreuen und einheitlichen Stil große Fortschritte. Selbst einfaches Geschirr wurde reich verziert und mit figürlichen Tier- und Pflanzendarstellungen versehen, oft in Griff- oder Henkelfunktion. Generell geht die Entwicklung der Gefäße von einer reinen Gebrauchsfunktion hin zu einer rituellen bzw. zeremoniellen Funktion, wie dies auch in den vielen Statuetten und seltsam geformten Pfeifen zum Ausdruck kommt.
Kultureller Niedergang
Im Jahr 476 v. Chr. brach der Pululahua nördlich von Quito aus, dessen Aschenregen sich über das westliche Tiefland Ecuadors ausbreitete. Die Chorrera-Kultur wurde von diesem katastrophalen Ereignis schwer in Mitleidenschaft gezogen, jedoch konnten Siedlungen im äußersten Norden und Süden noch einige Jahrhunderte weiter fortbestehen. Aus diesen Überbleibseln entwickelten sich dann ab 300 bis 200 v. Chr. die komplexer aufgebauten Kulturen der Periode regionaler Entwicklung.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Nancy White: Early Horizon, First Civilization. (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive) South American Archaeology Curse, University of South Florida, 2005.
- ↑ a b c J. A. Zeidler: The Ecuadorian Formative. In: Helaine Silverman, William H. Isbell (Hrsg.): Handbook of South American Archaeology. Springer, New York 2008, ISBN 978-0-387-75228-0, S. 459 ff.
Literatur
- Peter Baumann: Valdivia - Die Entdeckung der ältesten Kultur Amerikas. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, ISBN 3-455-08921-6.
Weblinks
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Chorrera culture (1800-300 BCE) ceramics are considered the hallmark of the civilization that arose in the wake of Valdivia culture along the coastal provinces of Esmeraldas, Manabí, Guayas and Los Ríos. Notable technological advances in ceramics were made, and a profound stylistic unity in all art forms was achieved.
- Artists aimed at creation of objects beyond ordinary need. Chorrera art signals a movement from objects used in ritual, to objects that became the focus of ritual. Sculptural ceramics are larger and more elaborate in form. The conceptual focus of Chorrera ceramics is primarily on the natural state of things. Potters excelled in figural sculpture, animal and plant effigy vessels, and whistling vessels.
- This vessel is a spherical red bottle marked by a single spout or neck. The vessel body forms the belly of a composite avian-human lying on its back. The 'bird man's' features- a human head, opposing wings, and tail feathers- are modeled to the sides of the vessel wall, creating a balanced, symmetrical form. The white painted belly and face of the creature provide visual contrast and draw attention to its upraised head. Additional contrast is lent by the gloss of the red paint against the matte finish of the white. Large so-called coffee bean eyes, and diminutive nose, mouth, and ears, conventional to Chorrera figural sculpture, characterize the creature's face.