Chonos-Archipel
Chonos-Archipel | |
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Gewässer | Pazifischer Ozean |
Geographische Lage | 45° 8′ S, 73° 57′ W |
Anzahl der Inseln | 1048 |
Hauptinsel | --- |
Gesamte Landfläche | ca. 13.000 km² |
Einwohner | 1741 (2015) |
Der Chonos-Archipel (spanisch Archipiélago de los Chonos) ist eine Inselgruppe im Süden von Chile in der Región de Aysén. Der Archipel ist nach dem ausgestorbenen Volk der Chono benannt.
Geographie
Der Chonos-Archipel beginnt rund 100 Kilometer südlich der großen Insel Chiloé und endet im Bereich der Halbinsel Taitao. Der Archipel besteht aus mehr als tausend Inseln, von denen einige eine beachtliche Größe besitzen (z. B. die Isla Rivero, die Isla Melchor, die Isla Benjamín, die Isla James oder die Isla Traiguén). Der tiefe Moraleda-Kanal trennt die Inselgruppe vom Festland sowie von der vom Festland umschlossenen Magdaleneninsel und von der unmittelbar dem Festland vorgelagerten Inselgruppe Las Huichas (deren Hauptinsel ebenfalls Las Huichas heißt) gegenüber der Isla Melchor. Diese jenseits des Kanals liegenden Inseln zählen ebenso wie die Halbinsel Taitao geographisch nicht mehr zum Chonos-Archipel. Einige Inseln werden zu Untergruppen zusammengefasst. So bilden die nördlichsten Inseln des Archipels den Subarchipel der Guaitecas-Inseln. Alle Inseln des Archipels sind gebirgig, oft sehr steil und unwegsam. Das Klima ist rau und sehr regenreich.
Verkehrswege, Umgebung, Sehenswürdigkeiten
Südlich des Archipels auf der Halbinsel Taitao liegt der Nationalpark Laguna San Rafael. Dort wie auch im Süden des Chonos-Archipels am Übergang zur Halbinsel Taitao befinden sich große Gletscher. Diese werden oft von Puerto Aysén bzw. Puerto Chacabuco aus mit Kleinflugzeugen und Ausflugsbooten besucht. Die Mitte des Chonos-Archipels bildet das Naturschutzreservat Las Guaitecas. Die bekannteste und sowohl verkehrstechnisch wie touristisch attraktivste Passage durch das Zentrum des Archipels ist die etwas mehr als 30 Seemeilen lange Route durch den Darwin-Kanal, die auf der Pazifikseite in der Darwin-Bucht zwischen der Isla Isquiliac und der Isla Garrido beginnt und durch ruhige, auch für größere Fahrzeuge schiffbare fjordartige Gewässer zum Moraleda-Kanal führt. Die Straße wird auch von Kreuzfahrtschiffen besucht. Der Ausgang auf der Festlandseite befindet sich nördlich der Isla Luz. Das Fahrwasser der Passage ist mit insgesamt zehn Leitfeuern markiert. Weiter nördlich verläuft der etwas breitere Ninualac-Kanal zwischen der Isla James und der Isla Melchor, der den Moraleda-Kanal an seiner breitesten Stelle gegenüber der Inselgruppe Las Huichas trifft, auf deren Hauptinsel Puerto Aguirre liegt.
Westlich des Archipels im Pazifik liegt die Insel Guamblín, auf der sich der Nationalpark Isla Guamblín befindet. Diese am weitesten außerhalb gelegene Insel des Archipels ist rund 130 Kilometer von Puerto Aguirre entfernt. Der Nationalpark, der die gesamte Insel umfasst, ist etwa 106 km² groß. Hier können oft Blauwale beobachtet werden.
Östlich des Archipels und bereits jenseits des Moraleda-Kanals befindet sich im nördlichen Bereich etwa auf gleicher Höhe die große Isla Magdalena mit dem für seine Pinguinkolonien berühmten Nationalpark Isla Magdalena.
Bewohner
Größtenteils ist der Chonos-Archipel unbewohnt, wird aber im Sommer von Holzsuchern und Fischern aus Chiloé aufgesucht. Der einzige permanent bewohnte Teil des Archipels ist die administrativ eigenständige Gemeinde Guaitecas mit 1.741 Einwohnern[1] auf der gleichnamigen Inselgruppe im Norden des Archipels. Hauptort ist Melinka auf der Isla Ascensión, das ebenso wie Puerto Aguirre einen kleinen Flugplatz und eine Krankenstation besitzt.[2] Ein größerer unbewohnter Streifen des Archipels südlich der Guaitecas-Inseln, der auch die Insel Guamblín einschließt, gehört ebenso wie die Magdaleneninsel zur Gemeinde Cisnes. Die Insel Las Huichas mit dem Hauptort Puerto Aguirre, die zusammen mit der Südhälfte des Chonos-Archipels und der Taitao-Halbinsel zur Gemeinde Aysén gehört, hat etwa 1.850 Einwohner (Schätzung des Statistikamtes aus 2012).[3] Die Wirtschaftsweisen und das Leben der Bewohner dieser sehr abgeschiedenen Inseln hat sich in den vergangenen Jahrzehnten durch die in Südchile expandierende Lachszuchtindustrie stark verändert.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Kommunalstatistik Guaitecas 2015; Quelle: Bibliothek des Nationalkongresses (Abruf 24. April 2017).
- ↑ Comuna de Guaitecas refuerza equipo de especialistas en Posta de Salud Rural de Melinka. Mitteilung der Gemeindeverwaltung von Guaitecas, 15. Oktober 2015, abgerufen am 25. April 2017.
- ↑ Carpeta Comunal, Comuna de Aysén, Actualización 2012 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (PDF; 2,0 MB), S. 19–21; Quelle: Regionalregierung Aysén (Abruf 24. April 2017).
- ↑ Isla Puerto Aguirre (YouTube-Video), 45-minütige Fernsehreportage über das Leben in Puerto Aguirre (Folge 3 der Reihe Habitantes del Pacífico), Televisión Nacional de Chile, 2015 (spanisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber:
José María León León [chil. Fotograf, aktiv 1903–1920, Lebensdaten unbekannt, vgl. Hernán Rodríguez Villegas: Historia de la fotografía en Chile : registro de daguerrropistas, fotógrafos, reporteros gráficos y camarógrafos : 1840-1940 (Boletín de la Academia Chilena de la Historia, Jg. LII, Nr. 96). Santiago de Chile 1985, S. 267.]
, Lizenz: PD-alt-100Passage durch den Darwin-Kanal im Chonos-Archipel vor der Isla Isquiliac.
- Este importante canal se introduce en el archipiélago de los Chonos, que pertenece al departamento de Castro, por entre las islas Garrido e Isquiliac y comunica el océano con el canal Moraleda. Se extiende unas ocho millas, y todo su trayecto se navega con mar tranquilo; la vista misma justifica lo interesante de este canal y la bella naturaleza que él ofrece al navegante. El conjunto de cerros que se observan son las islas Isquiliac, que forman parte del archipiélago de los Chonos y quedan estrechadas entre el continente y la península de Taitao.
Übersetzung:
- Zwischen den Inseln Garrido und Isquiliac befindet sich die Einfahrt in diesen bedeutenden Kanal, der ins Innere des Chonos-Archipels führt, das zum Departement Castro gehört. Er verbindet den Ozean mit dem Moraleda-Kanal. Er ist etwa acht Meilen lang [8 chil. Meilen = 36 km; gemeint ist offenbar nur der erste, breitere Streckenabschnitt bis zur Mitte des Archipels, die gesamte Passage ist ca. 60 km lang], und die gesamte Strecke führt durch ruhiges Wasser. Schon allein für diesen Blick lohnt sich die Passage durch den interessanten Kanal, der dem Fahrgast beeindruckende Naturschönheiten bietet. Die Berge, die im Hintergrund zu sehen sind, gehören zu den Inseln der Isquiliac-Gruppe, die Teil des Chonos-Archipels sind und eingezwängt zwischen dem Festland und der Halbinsel Taitao liegen.
Englischer Text (Übersetzung teils unrichtig oder unpräzise):
- This is an important channel running through the archipelago of Los Chonos, (department of Castro) between the Islands of Garrido and Isquiliac, and communicating with the ocean by the Moraleda Channel. It is about 8 miles long, and the water is calm all the way. As can be seen by the view, the aspect of this channel is very picturesque. The group of hills shewn, belongs to the Islands of Isquiliac which form part of Los Chonos Archipelago, and are crowded between the continent and the Taytao peninsula.
Lithograph, printed in colors when published. Detailled map, showing the Chonos Archipel from the gulf of Penas with the Peninsula de Taytao up to the gulf of Corcovado. Very detailled map with an enormous number of islands and peninsulas, most of them with place names. The map provides an overview of the results of the travel by Th. von Heugelin to Somalia. It is also ornated with a scene of birds and mammals, which were discovered by Th. Heugelin in Somalia.