Cholm

Stadt
Cholm
Холм
Wappen
Wappen
FöderationskreisNordwestrussland
OblastNowgorod
RajonCholm
BürgermeisterAlbert Ratnikow
Erste Erwähnung1144
Stadt seit1777
Flächekm²
Bevölkerung3830 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte426 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums65 m
ZeitzoneUTC+3
Telefonvorwahl(+7)81654
Postleitzahl175270, 175271
Kfz-Kennzeichen53
OKATO49 247 501
Websitehttp://www.holmadmin.net/
Geographische Lage
Koordinaten57° 9′ N, 31° 11′ O
Cholm (Europäisches Russland)
Cholm (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Cholm (Oblast Nowgorod)
Cholm (Oblast Nowgorod)
Lage in der Oblast Nowgorod
Liste der Städte in Russland

Cholm (russisch Холм) ist eine Kleinstadt in der Oblast Nowgorod (Russland) mit 3830 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie

Die Stadt liegt etwa 200 km südlich der Oblasthauptstadt Weliki Nowgorod bei der Mündung der Kunja in die Lowat, einen Zufluss des Ilmensees.

Cholm ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte

Cholm wurde erstmals 1144 in einer Nowgoroder Chronik als Cholmski pogost (Cholmer Kirchhof) erwähnt. Cholm bedeutet im Russischen Hügel, s. a. Stadtwappen.

Im 13. bis 15. Jahrhundert war der Ort wiederholt den Angriffen von Truppen des Großfürstentums Litauen ausgesetzt, im 16. und 17. Jahrhundert denen Polens und Schwedens. Im 16. Jahrhundert wird erstmals Cholm als Ortsname genannt, später auch Cholmski Possad. Am 3. August 1777 wurde das Stadtrecht als Verwaltungszentrum eines Kreises (Ujesds) des Gouvernements Pskow verliehen.

Im 19. Jahrhundert war die Stadt für den Bau von Flussbarken bekannt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Cholm am 3. August 1941 von der deutschen Wehrmacht eingenommen. Zu militärhistorischer Bedeutung gelangte die Stadt, weil die seit Dezember 1941 nach Westen vorstoßende Rote Armee dort von Januar bis Mai 1942 erstmals größere deutsche Truppenteile einkesseln konnte. Die lange und für beide Seiten verlustreiche Schlacht um Cholm endete nach mehr als drei Monaten mit der Befreiung der Eingeschlossenen. Erst am 21. Februar 1944 konnten Truppen der 2. Baltischen Front im Rahmen der Staraja-Russa-Noworschewer Operation die durch die Kämpfe weitgehend zerstörte Stadt zurückerobern.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
18975.894
19265.533
19396.071
19592.977
19703.827
19794.435
19894.849
20024.325
20103.830

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Lowat in Cholm

Inmitten dichter Wälder und undurchdringlicher Sümpfe befinden sich etwa 20 Kilometer (Luftlinie) nordwestlich der Stadt auf einer Halbinsel im Rdeiskoje-See die Überreste des in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gegründeten Rdeiski-Klosters (Рдейский монастырь). Bis heute ist seine 1902 fertiggestellte und 1932 geschlossene Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale (Успенский собор/Uspenski sobor) als von der Vegetation überwucherte Ruine erhalten.

Die westlich davon gelegenen Rdeiski-Sümpfe sind seit 1994 Teil des 36.922 Hektar großen Naturschutzgebietes Rdeiski-Sapowednik, an welches sich direkt westlich auf dem Territorium der Oblast Pskow der 37.983 Hektar umfassende Polistowski-Sapowednik anschließt. Das Hochmoorsystem zwischen den Flüssen Polist und Lowat ist eines der größten in Europa. Die Verwaltung des Naturschutzgebietes befindet sich in Cholm.

In der Umgebung liegen auch die ehemaligen Landsitze der Fürsten Schachowskoi aus dem 18. Jahrhundert und Bobrow aus dem 19. Jahrhundert.

Cholm selbst besitzt ein Stadtgeschichtsmuseum.

Wirtschaft

In Cholm gibt es einige Betriebe der Holzwirtschaft und der Lebensmittelindustrie.

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
Commons: Cholm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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