Chlorpentafluorid

Strukturformel
Struktur von Chlorpentafluorid
Allgemeines
NameChlorpentafluorid
Andere Namen

Chlor(V)-fluorid

SummenformelClF5
Kurzbeschreibung

farbloses Gas mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer13637-63-3
EG-Nummer237-123-6
ECHA-InfoCard100.033.734
PubChem61654
WikidataQ419447
Eigenschaften
Molare Masse130,45 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

5,987 kg·m−3[1]

Schmelzpunkt

−102 °C[1]

Siedepunkt

−13,2 °C[1]

Dampfdruck

3,253 bar (20 °C)[1]

Löslichkeit

Hydrolyse in Wasser (es bildet sich Fluorwasserstoff)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 270​‐​280​‐​330​‐​314
EUH: 071
P: 220​‐​244​‐​260​‐​271​‐​284​‐​280 [1]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−255 kJ/mol[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlorpentafluorid ist eine gasförmige Interhalogenverbindung, die aus den Elementen Chlor und Fluor besteht.

Gewinnung und Darstellung

Chlorpentafluorid kann hergestellt werden, indem man Chlortrifluorid unter hohem Druck in Fluor erhitzt.[3]

Eigenschaften

Chlorpentafluorid ist ein farbloses, stechend riechendes Gas, welches sich in der Hitze zersetzt.[1] Die Standardbildungsenthalpie beträgt −255 kJ·mol−1.[4]

Molekülgeometrie

Chlorpentafluorid besitzt gemäß dem VSEPR-Modell eine quadratisch-pyramidale Molekülgeometrie. Die vier FClF-Winkel betragen dabei ungefähr 90°. Die axiale Cl–F-Bindung, welche die Spitze der quadratischen Pyramide bildet, besitzt eine Länge von 162 pm. Die vier planaren Cl–F-Bindungen, welche die quadratische Grundfläche der Pyramide bilden, haben eine Länge von 172 pm. Das freie Elektronenpaar am Chlor-Atom ist dabei axial angeordnet, um einen möglichst großen Abstand zu den Fluor-Atomen zu gewährleisten.[2]

Geometrie und Abmessungen des Chlorpentafluorid-Moleküls

Chlorpentafluorid besitzt als Molekülsymmetrie die Punktgruppe C4v.[2]

Verwendung

Wie Chlortrifluorid ist auch das Pentafluorid, als Oxidator in der Raketentechnik geeignet,[5] zeigt jedoch ähnliche[6] Probleme in der Handhabung[7].

Weblinks

Commons: Chlorpentafluorid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Chlorpentafluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 508–509 (Leseprobe: Teil A – Grundlagen der Chemie Der Wasserstoff. Google-Buchsuche). (abgerufen über De Gruyter Online)
  3. D. F. Smith: Chlorine Pentafluoride. In: Science. Band 141, Nummer 3585, September 1963, S. 1039–1040, doi:10.1126/science.141.3585.1039. PMID 17739492.
  4. Riedel, E.; Janiak, C.: Anorganische Chemie, 9. Auflage, 2015 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-035528-4, S. 432, (abgerufen über De Gruyter Online).
  5. Eintrag zu Chlorfluoride. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 26. Mai 2014.
  6. John D. Clark: Ignition! An Informal History of Liquid Rocket Propellants. Rutgers University Press, Piscataway, NJ 1972, ISBN 0-8135-0725-1, S. 88.
  7. John D. Clark: Ignition! An Informal History of Liquid Rocket Propellants. Rutgers University Press, Piscataway, NJ 1972, ISBN 0-8135-0725-1, S. 73–75.

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